1753 - Die Ninja-Teufelin
Tiefgarage, wo der BMW stand.
Suko schloss ihn auf. Er hatte zwar auch seine Jahre auf dem Buckel, aber Suko liebte seine schwarze Rakete, auch wenn er sie nicht ausfahren konnte.
Wenig später glitt vor ihnen das Garagentor in die Höhe, und so hatten sie freie Fahrt.
Draußen wartete auf sie die Nacht – und möglicherweise auch der Tod...
***
Die Fahrt zum Yard war für Suko eine Kleinigkeit. Um diese Zeit kam er sogar gut voran. Am Eingang stellte er den BMW ab, obwohl dort niemand parken durfte. Doch es gab dienstliche Ausnahmen, und darauf hatte Suko bestanden.
Shao war im Wagen zurückgeblieben. Sie schaute Suko nach, wie er durch das Licht des Eingangs ging und dann das Gebäude betrat, das auch in der Nacht besetzt war. Nur hielt sich der Betrieb jetzt in Grenzen. Die große Hektik war vorbei. Man kannte Suko, und er schlug sofort den Weg in die unteren Etagen ein.
Auch hier gab es Kollegen, die in der Nacht arbeiteten. Durch Sukos Anruf war bereits einiges vorbereitet worden. Er musste ein Formular ausfüllen, das bereitlag, wurde fotografiert, bevor eine breite Gittertür geöffnet wurde.
Der Mann, der Suko begleitete, war klein und hatte nur noch wenige Haare auf dem Kopf. Er nannte sich selbst die graue Maus im Keller, aber er wurde in zwei Jahren pensioniert, das erfuhr Suko ebenfalls.
Dann war er am Ziel. Es war ein Raum, den man als Tresor im Tresor bezeichnen kannte. Suko musste tatsächlich einen Tresor öffnen, um an das Ziel zu gelangen.
Der Kollege war zurückgeblieben. Suko schaute in den offenen Tresor hinein. Er sah die heilenden Handschuhe, aber die waren nicht wichtig. Ihn interessierte nur die Krone der Ninja, der Suko seine Hände entgegenstreckte, um sie an sich zu nehmen.
Sie war nicht leicht. Ihr Erschaffer hatte sie aus Metall gefertigt. Sie fiel äußerlich kaum auf. Sie bestand aus grauem Eisen und lief oben halbkreisförmig zusammen. Wer sie zum ersten Mal sah und nichts über sie wusste, hätte sie sogar irgendwo liegen gelassen.
Suko lächelte. Zugleich durchströmte ihn ein gutes Gefühl, als er die Krone in seinen Händen hielt. Er schloss die Tresortür wieder und ging zurück.
Der Kollege, der gewartet hatte, nickte Suko zu. »Was ist das für ein Gegenstand? Sieht aus wie ein Hut.«
»Da haben Sie nicht mal unrecht.«
»Und was ist es wirklich?«
Suko lächelte den Frager an. »Ein Hut, das haben Sie doch schon gesagt.« Nach dieser Antwort verließ er den Bereich.
Er musste den Gegenstand quittieren, den er mitnahm, und wartete den Moment ab, an dem er allein war und von keinem Menschen mehr beobachtet wurde.
Da nutzte er die Gelegenheit und setzte die Krone der Ninja auf seinen Kopf.
Im selben Moment wurde er unsichtbar...
***
Suko hatte sich bewusst für diesen Test entschlossen. Er hatte die Krone der Ninja nicht oft getragen. Sie auf dem Kopf zu haben, war schon etwas Besonderes.
Er war da und wurde trotzdem nicht gesehen. Dafür sah er die anderen Menschen. Die Kollegen, die hier beschäftigt waren, und er sah auch die Kameras, die die Halle überwachten, es aber nicht schafften, ihn sichtbar zu machen.
Auch daran musste sich Suko gewöhnen. Er war jetzt der absolute Herrscher. Es stieß ihm schon bitter auf, wenn er daran dachte, dass er auch eine Bombe hätte in der Hand halten können, ohne dass es aufgefallen wäre. Er hätte hier als Unsichtbarer Tod und Verderben bringen können. Deshalb war es auch wichtig, dass die Krone der Ninja in keine falschen Hände geriet.
Sie saß auf seinem Kopf. Sie hatte ihr Gewicht, aber er spürte sie kaum. Sie hatte sich wunderbar angepasst, und so ging er auf den Ausgang zu, ohne dass er gesehen wurde. Er passierte einen Kollegen recht nah, der schon etwas merkte, denn er zuckte leicht zusammen und drehte irritiert den Kopf.
Da war Suko schon vorbei und wenig später auch durch die Tür, sodass er ins Freie geriet, wo er zunächst stehen blieb und tief Luft holte. Noch immer unsichtbar, hielt er nach einer Stelle Ausschau, wo er die Krone wieder abnehmen konnte, ohne dass es aufgefallen wäre.
Alles klappte ohne Probleme. Er sah auch seinen BMW und einen Uniformierten, der neben der Fahrerseite stand und mit Shao sprach. Wahrscheinlich wollte er, dass sie den Weg freimachte.
Wenig später stand Suko neben ihm. Ihn kannte der Uniformierte. »Inspektor, Sie...«
»Keine Sorge, wir werden gleich fahren.«
»Schon gut. Es ist nur schwer, hier irgendwelche Ausnahmen zu machen. Das hatte ich Ihrer Partnerin
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