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1754 - Phantome auf Schimos

Titel: 1754 - Phantome auf Schimos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch länger zaudern?"
    „Weil wir verdammt noch mal keine Revolverhelden sind, die alles über den Haufen knallen, was sich ihnen in den Weg stellt!" schrie Adams zornig. Nicht einmal seine Kopfschmerzen konnten ihn zurückhalten.
    Der Rumaler stampfte auf Adams zu, wurde aber von anderen aufgehalten, und er blieb, wenn auch zögernd, stehen.
    „Keine was?" warf einer ein.
    Adams winkte ab. „Habt ihr vergessen, woher wir kommen?" fuhr er aufgebracht fort. „Wir sind keine blutrünstigen Monster! Auch wenn wir uns oft alle miserabel fühlen, dürfen wir uns nicht einfach wie hirnlose Barbaren verhalten! Außerdem sind wir hier Eindringlinge, noch nicht einmal Gäste, und ich werde es nicht zulassen, daß es zum Kampf kommt, nur weil es uns nicht schnell genug geht! Fangen wir einen Krieg an, kommen wir erst recht nicht weiter! Also: Ihr macht es entweder auf meine Weise - oder überhaupt nicht! Haben wir uns verstanden?"
    „Natürlich haben wir das", gab Born Umkhete laut zurück, bevor ein anderer etwas sagen oder Stille eintreten konnte. „Schließlich sitzen wir alle im selben Boot. Selbstverständlich hat Adams das Kommando, und wir werden uns als nächstes mit dem Handelsfürsten Jeschdean unterhalten.
    Dann sehen wir weiter! Alles klar?"
    Er musterte die Anwesenden, vor allem den großen Kolonialterraner, durchdringend, und nach einer Weile kam zustimmendes Gemurmel, und die meisten verließen den Raum.
    Ich bin nur froh, dachte Homer G. Adams, daß ich die Sicherheitsschaltung eingebaut habe.
     
    *
     
    In seiner Unterkunft warf Adams sich auf sein Bett und preßte stöhnend die Hände an den Kopf. Einige Zeit war er völlig versunken in der Welt seines Schmerzes, blind und taub für die Umgebung.
    Der Zellaktivator verschaffte ihm nur langsam Linderung.
    Adams wünschte sich, er müßte nicht mehr an so viele Sachen gleichzeitig denken, Pläne entwerfen, sich mit Hamamesch oder seinen eigenen Leuten auseinandersetzen. Ruhe, Schlaf, das war es, was er brauchte. Und ... seinen Hyula-Zwerg.
    Und wenn sogar der Besuch bei dem Fürsten fehlschlug? Wenn es tatsächlich keine Imprint-Waren mehr gab, nirgendwo mehr in Hirdobaan, wenn sie Einzelstücke gewesen waren, die nicht mehr nachgebaut wurden, weil ihr Erfinder nicht mehr lebte oder die Voraussetzungen fehlten?
    Es war einfach nicht möglich, daß kein Hamamesch etwas über diese Waren wußte. Und doch hatte sich auf dem ganzen Weg hierher niemand gefunden, weder Hamamesch noch Vakuta, noch sonst einer, der eine klare Antwort hätte geben können.
    Es schien fast, als wäre die ganze Karawane nur Illusion gewesen. Oder ein makabrer Scherz ...
    Adams wälzte sich ächzend herum und starrte zur Decke hoch. Immer nur Fragen, keine Antworten, und die Qual wurde schlimmer. Niemand wußte, ob am Ende der Tod stand. Diese Möglichkeit zog Adams für sich selbst zwar nicht in Betracht, aber es war niederschmetternd genug, als Zellaktivatorträger nicht ausgenommen zu sein.
    Was konnte dahinterstecken? Hatten die Wissenschaftler in der Milchstraße inzwischen herausgefunden, wie die Gier nach Imprint-Waren zu bekämpfen war?
    Kann nicht mehr denken. Muß schlafen ...
    Adams schloß die Augen und ließ sich in den Schmerz einfach hineinfallen. Das war immer noch die schnellste Methode, daß der Körper von selbst abschaltete.
     
    6.
     
    Rückblende: Meuterei Das Erwachen geschah plötzlich und unangenehm.
    Adams wurde am Arm gepackt und hochgerissen. Er war so verwirrt, daß er willenlos alles mit sich geschehen ließ. Er blinzelte heftig und starrte in die unruhigen Augen eines Epsalers.
    „Was ist denn ...", begann der Terraner verstört, doch der Epsaler zerrte ihn schweigend aus seiner Unterkunft auf den Gang hinaus.
    Dort sah sich der abgesetzte Hanse-Chef etwa vierzig Männern und Frauen gegenüber: Epsalern, Ertrusern, Terranern, Akonen und anderen, die zu allem entschlossen schienen. Einige waren mit drei Handstrahlern bewaffnet.
    „Dieser Narr hat nicht einmal sein Schott versperrt", erklang die Stimme der Arkonidin, die ihn an diesem Tag schon verbal angegriffen hatte. Sie lachte rauh. „Das zeigt nur allzu deutlich, daß er nicht mehr zurechnungsfähig ist."
    Ich habe völlig vergessen, mich einzuschließen, fuhr es Adams durch den Kopf.
    „Ich werde dir sagen, was los ist", erklang die schon bekannte dröhnende Stimme des Rumalers Guroch Kam.
    Adams wünschte sich, er hätte am Nachmittag seinen Wunsch, dem Riesen den Hals umzudrehen,

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