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1754 - Phantome auf Schimos

Titel: 1754 - Phantome auf Schimos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleinen Raum.
    „Also, was willst du?" kam sie ohne Umschweife zur Sache.
    Sie hatte sich übergangslos von einer verführerischen jungen Frau in eine unnahbare, kühle Anführerin verwandelt; jeweils entsprechend der Situation.
    „Wissen die anderen eigentlich, wie du wirklich bist?" stellte Adams die Gegenfrage.
    „Beispielsweise Guroch Kam?"
    Ruva lächelte. „Dir ist wohl aufgefallen, daß er in mich verknallt ist", meinte sie leichthin. „Nun, um deine Frage zu beantworten: Jemand, der mit etwas Intelligenz ausgestattet ist, sollte mich einigermaßen durchschauen können. So, wie es dir gelungen ist." Sie lehnte sich an eine Konsole. „Aber das ist jetzt nicht Gegenstand unserer Unterhaltung, Homer."
    „Ruva, ich will versuchen, mich auf friedliche Weise mit dir zu einigen", begann der unsterbliche Terraner. „Selbst wenn ich für euch die Sicherheitsschaltung abstelle und ihr uns aussetzt, werdet ihr nicht weit kommen. Ihr seid nur vierzig, und es wird nicht lange dauern, bis ihr euch gegenseitig bekämpft."
    „So wird es sein", stimmte die Arkonidin zu. „Aber das habe ich bereits mit einkalkuliert."
    Dennoch wirkte sie nachdenklich. „Was schlägst du vor?"
    „Wir sollten den Streit beilegen und uns lieber wieder auf die Suche konzentrieren. Ich bin sicher, daß wir bei Fürst Jeschdean einige Antworten finden werden."
    „Und wenn du erneut versagst?"
    „Machen wir's doch auf eure Weise."
    Adams fühlte, wie sein Mund trocken wurde, als Ruva den Strahler plötzlich auf die Konsole legte und sich umwandte, als suchte sie eine Entscheidungshilfe irgendwo in der Ferne, außerhalb der Schiffswände. Wenn er nur nahe genug herankäme, könnte er die Waffe an sich nehmen - und das Spiel wäre gewonnen! Guroch Kam würde ihr Leben niemals gefährden, dessen war er sicher.
    „Es ist schon merkwürdig, welche Schicksalswege plötzlich zueinander führen", sagte die Arkonidin versonnen. „Weißt du, ich habe euch Terraner nie besonders leiden können. Ihr sonnt euch in eurer selbstgerechten Arroganz und haltet euch für die Herren der Galaxis, ohne viel darüber nachzudenken, was andere wollen. Alle müssen sich euch anpassen."
    „Das ist nicht wahr", sagte Adams betroffen.
    Ein fürchterlicher Verdacht keimte in ihm auf - sollte Ruva zur FAMUG gehören?
    Sie wandte den Kopf zu ihm und hob eine Braue.
    „Du scheinst plötzlich verängstigt", sagte sie spöttisch. „Ich gehöre keiner terroristischen Organisation an, wenn du das meinst. Ich handle nur auf eigene Rechnung. Meine persönliche Freiheit geht mir über alles."
    „Deine Einstellung ist einseitig", warf Adams ihr vor.
    „Vielleicht." Sie hob die Schultern. „Was das betrifft, habe ich mich den Terranern wohl schon angeglichen. Dabei war ich immer stolz darauf, mir selbst treu zu bleiben."
    „Warum hast du für uns gearbeitet, wenn du für uns so wenig Sympathie empfindest?"
    „Adams, diese Betrachtungen sind eher... philosophisch und global ausgedrückt. Persönlich und im einzelnen gesehen habt ihr viele positive Seiten, und ich habe mindestens ebenso viele terranische Freunde wie arkonidische. Nun ... hatte."
    „Du bist absolut kaltschnäuzig und egozentrisch", sagte Adams hart. „Es ist bedauerlich, daß Guroch Kam dich so nicht sieht."
    „Alter Narr!" fuhr sie ihn an. „Denkst du, daß ich Guroch Kam nur für meine Zwecke benutzt habe? Denkst du, ich setze meinen Körper als Preisgeld ein?"
    „Das liegt nahe, findest du nicht?"
    Sie stutzte und lachte dann. „Das ist wahr. Das ist der zweite Punkt an dich. Aber so ist es nicht.
    Du wirst mir nicht glauben, aber Guroch Kam ist schwer in Ordnung, und ich mag ihn sehr. Wir verstehen uns ausgezeichnet, was unser Verlangen betrifft. Und was das Geistige betrifft - er mag keine Leuchte sein, aber er ist sensibler, als du glaubst. Und er ist sehr geradlinig, das gefällt mir am meisten. Was er sagt, meint er auch, selbst wenn er dadurch einen Vorteil verliert. Er ist absolut ehrlich und niemals hinterlistig. Hierin ist er dir überlegen."
    Adams hob die Hände. Dieser Punkt ging an Ruva.
    Die Arkonidin fuhr fort: „Adams, ich lasse mir den Vorwurf nicht gefallen, daß ich die Gelegenheit nutze, wenn sie sich bietet. Ich wäre dumm, wenn ich das nicht täte."
    Adams nickte. „Das rechtfertigt deine Handlungsweise jedoch keineswegs. Der Zweck heiligt niemals die Mittel."
    Sie hatten sich während der Unterhaltung hin und her bewegt, so daß sie inzwischen beide neben der Konsole

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