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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nickte mir kurz zu und verließ das Zimmer. »Ich bleibe im Flur.«
    »Ist okay.«
    Zwei Tote lagen um uns herum. Helfer, auf die sich Justine verlassen hatte und sie nun vergessen konnte.
    Ich musste lächeln. Dann nickte ich und schaute sie an, indem ich meinen Kopf leicht schräg legte.
    »So sieht man sich wieder, Justine.«
    Sie nickte.
    »Und wenn ich dich mit dem vergleiche, was du früher gewesen bist, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Du bist eine Verliererin geworden. Du wolltest alles haben, aber dann hast du dir das falsche Blut ausgesucht. Aber das weißt du selbst. Das muss ich dir nicht noch erzählen. Serena ist dir zum Schicksal geworden.«
    Die Cavallo hatte jedes Wort gehört, und ich war gespannt, was sie sagen oder wie sie überhaupt reagieren würde. Äußerlich hatte sie sich nicht verändert. Sie war noch immer die perfekte Schönheit ohne eine Falte in ihrem Gesicht. Eine Haut wie glatt gebügelt. Dazu ein Körper, der Männer und manche Frauen verrückt machen konnte. Sie war eine wahr gewordene Sexgöttin, aber sie war auch gefährlich und tödlich. Aber das wussten nur wenige Personen. Ich gehörte dazu.
    »Und jetzt?«, sagte sie. »Jetzt hast du deinen Triumph, Sinclair. Was hast du mit mir vor?«
    Ich musste lachen. »Was könnte ein normaler Mensch mit einer Blutsaugerin schon vorhaben? Weißt du es?«
    »Du wirst es mir sagen!«
    »Gern. Ich könnte dich töten. Nicht mit einer Kugel, nein, durch mein Kreuz. Es ist stark genug, um dich zu vernichten. Auch wenn du ein Krüppel bist, eine gewisse Gefahr geht noch immer von dir aus. Das gestehe ich dir gern zu.«
    »Oh, danke.«
    »Keine Ursache. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, Justine. Ich vernichte dich nicht, sondern lasse dich hinter Gitter sperren. Wäre das nicht auch etwas?«
    »Genauer.«
    »Nun ja, wir setzen dich in eine Zelle, aus der du nicht ausbrechen kannst. Gefangen in einem Hochsicherheitstrakt.« Ich zog die Lippen in die Breite. »Das könnte mir gefallen, denn ich töte nicht gern und nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt.«
    »Das musst du wissen.«
    »Ja, ich denke noch mal darüber nach.«
    Sie rückte auf ihren Sitz hin und her. »Ist dir noch nie die Idee gekommen, dass es mit meinem Zustand mal vorbei sein könnte?«
    »Doch, daran habe ich schon gedacht. Und deshalb überlege ich auch, ob es nicht besser ist, dass du endgültig vernichtet wirst. Einfach aus dieser Welt verschwindest.«
    »Warum?«
    »Du könntest noch alte Beziehungen spielen lassen, und so etwas mag ich nicht.«
    »Du musst dich schon entscheiden, Sinclair.«
    »Das weiß ich, aber ich habe noch meine Probleme mit der Entscheidung.«
    »Mir ist es egal.«
    Das nahm ich ihr nicht ab. Ob ihr wirklich alles so egal war? So recht glaubte ich nicht daran. Ich nickte ihr zu, lächelte dabei und erklärte ihr, dass ich die Entscheidung noch mal zurückstellen wollte.
    »Oh, du bist feige.«
    »Nein, ich will nur nichts Falsches tun, denn ich bin gespannt, was die andere Seite dazu sagen wird, solltest du noch mal den Weg zu mir finden.«
    »Bestimmt sogar.«
    »Zuvor allerdings werden wir dich noch untersuchen. Ich bin gespannt darauf, was die Ärzte bei dir diagnostizieren werden.«
    »Gar nichts.«
    »Dessen bist du dir sicher?«
    »Ja!«
    »Und wer oder was gibt dir diese Sicherheit?«
    Sie sagte nichts. Sie schaute mich nur an. Es war ein verhangener Blick, aber irgendwie auch wissend, als hätte sie noch einen Trumpf in der Hinterhand.
    Ich wollte noch etwas hinzufügen, als ich gestört wurde. Es war ein Geräusch vor der Tür, das mich ablenkte. Genau sagen, worum es sich handelte, konnte ich nicht, aber es warnte mich. Ich warf der Blutsaugerin einen schnellen Blick zu, entdeckte aber keine Veränderung in ihrem Gesicht. Sie schien auch nicht zu wissen, was sich im Flur tat.
    Dort hielt sich Lilian Block auf.
    Allein...
    Vielleicht war sie das jetzt nicht mehr. Ich bekam Bedenken und fühlte mich gar nicht mehr wohl in meiner Haut. Noch war die Tür geschlossen, was ich änderte, denn ich zog sie auf.
    Vor mir stand Lilian Block.
    Und sie war mehr tot als lebendig...
    ***
    Zuerst sah ich das Blut nicht. Dann schon, denn es rann aus dem Mund, den Nasenlöchern und den Ohren. Nur die Augen waren nicht betroffen. Was da genau abgelaufen war, wusste ich nicht, jedenfalls musste sie angegriffen worden sein, aber von wem, das war die Frage.
    Ich sah einen Moment später jemanden hinter Lilian auftauchen, konnte aber nicht erkennen,

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