Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geblieben.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir damit das Ende der Fahnenstange erreicht haben«, sagte Sheila und schlug kurz die Hände vor ihr Gesicht. »Ich fürchte, dass es weitergeht...«
    Sie ließ ihre Worte ausklingen und wartete darauf, dass einer ihrer Männer etwas sagte. Das übernahm Bill. Er war der Meinung, dass sie alles getan hatten.
    »Und weiter?«
    Bill schaute seine Frau an. »Ich denke nicht, dass wir noch einen neuen Angriff zu befürchten haben.«
    »Aber der Fall ist noch nicht ausgestanden«, hielt Johnny dagegen.
    »Das ist wohl wahr. Nur setzt er sich an einer anderen Stelle fort, könnte ich mir denken.«
    »Und wo?«
    Bill zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Oder sagen wir mal so: eventuell dort, wo sich John Sinclair aufhält. Oder ist das falsch gedacht?«
    »Bestimmt nicht«, meinte Johnny.
    Auch Sheila sprang auf diesen Zug. »Es wäre doch interessant zu erfahren, wo sich John befindet. Kann sein, dass zwei, drei Sätze reichen, um die Dinge wieder gerade zu biegen. Er ist bestimmt nicht ohne Handy unterwegs.«
    Bill überlegte. So ganz dafür war er nicht. »Ich weiß doch, wie es mir ergeht, wenn ich irgendwo im Einsatz bin. Da will ich auch nicht, dass man mich anruft. Das sollten wir uns überlegen. Und eigentlich hat er ja anrufen wollen.«
    »Wenn du das so siehst...«
    Bill schaute auf die Uhr. »Es ist Mitternacht vorbei. Wo kann er sich herumtreiben? Ich weiß es nicht.«
    »In diesem Hotel«, meinte Sheila.
    »Kann man dort anrufen?«, fragte Johnny.
    Bill winkte ab. »Man kann, aber ich weiß nicht, ob es richtig ist. Wenn ihr es wollt, rufe ich John über sein Handy an. Oder kann es zumindest versuchen.«
    Dagegen hatte niemand etwas.
    Bill versuchte es. Er spürte schon die innere Anspannung, die sich bei ihm aufgebaut hatte.
    Nein, John hob nicht ab. Es meldete sich nur seine Mailbox, auf sie sprach Bill nicht.
    »Ihr habt es gehört«, sagte er zu seiner Frau und seinem Sohn. »Wir kommen nicht an ihn ran, und deshalb werden wir auch weiterhin warten, denke ich.«
    »Ja«, erwiderte Sheila leise, »tun wir das.« Dann sprach sie aus, worüber sie in der Zwischenzeit nachgedacht hatte. »Ich glaube nicht mehr, dass es in diesem Fall nur um Serena geht. Nein, das hier ist etwa ganz anderes. Das hat viel größere Dimensionen, kann ich mir denken.«
    »Und welche, Sheila?«
    »Sorry, Bill, da muss ich passen, ich hoffe nur, dass uns diese gewaltigen Dimensionen nicht zuschütten werden...«
    ***
    Es passierte nichts. Zumindest nichts, was ich sah. Aber es blieb nicht ruhig hinter mir. Ich hörte ein Stöhnen oder ein Ächzen und Geräusche, die entstehen, wenn jemand von einer Seite des Stuhls auf die andere rutscht.
    Auch ein Lachen erreichte meine Ohren.
    Das aber hatte Matthias ausgestoßen, und es hatte sich triumphierend angehört. Aber auch sehr sicher, und diese nächsten Worte galten einzig und allein mir.
    »Sinclair, bitte, dreh dich um!«
    Ich ahnte, was mich erwartete, tat ihm aber den Gefallen und drehte mich um.
    Mein Blick traf Justine Cavallo.
    Sie saß noch immer in ihrem Rollstuhl. Aber sie sah verändert aus. Wenn sie mich anschauen wollte, hätte sie den Kopf drehen müssen, denn ihr Gesicht war auf den Rücken gedreht und sie starrte nach hinten.
    Ich sah ihre Brüste. Und weiter oben den hinteren Haaransatz. Aber sie war noch nicht fertig, denn jetzt konnte ich ihre Arme beobachten, die in den Schultergelenken angehoben wurden, um dann gedreht zu werden. Plötzlich sah ich auf ihre Hände, die völlig verdreht nach außen standen. Es sah eigentlich witzig aus, aber das war es nicht. Dieses Bild trieb mir einen kalten Schauer über den Rücken, denn es kamen auch Erinnerungen hoch.
    Ich warf einen Blick in das Gesicht, das sich mir wieder langsam zudrehte, wobei ich damit rechnete, dass es einen gequälten Ausdruck zeigte.
    Das traf nicht zu. Das Gesicht sah völlig normal aus. So glatt wie immer. Kein Anzeichen von Verzweiflung fand sich darin, und ich gelangte zu der Überzeugung, dass sie auch keine Schmerzen gespürt hatte. Sekunden später war sie wieder normal, und am Leuchten in ihren Augen erkannte ich, dass es ihr gefallen hatte.
    »Hallo, John...«
    Ich nickte nur und hielt noch immer mein Kreuz fest, dass Matthias gar nicht beachtete.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte sie grinsend.
    »Komische Anmache. Das möchte ich dich fragen, Justine.«
    »Ich fühle mich gut. Ich bin eingetreten in mein neues Leben und werde dieses

Weitere Kostenlose Bücher