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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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behauptete Gucky. Er streckte sich in einem Sessel aus, zwinkerte Gordon zu, schloß dann beide Augen und schlief auf der Stelle ein.
     
    5.
     
    Landra Aumedek brauchte lange, bis sie ihren Schock überwunden hatte.War Kanzler Herengoor in den Mord an Klerin verwickelt? Hatte er ihn gar selbst begangen?
    Eine Intrigantin wie sie konnte nichts ausschließen, selbst den Gedanken nicht, daß Herengoor ihr vor dem Mord den Boten geschickt hatte, der Klerin ins Labyrinth führen sollte, so daß der Verdacht früher oder später auf sie fallen mußte.
    Mit bebendem Herzen saß sie mit Fürst Adrom zusammen und nippte vorsichtig an dem Wein, den ihr die Diener reichten. Sie hüllte sich in seidige Stoffe, die sie mit einem Duftwasser besprüht hatte.
    Adrom liebte verführerische Düfte, und sie hatte die raffinierteste Kombination gewählt, die sie überhaupt besaß. Tatsächlich war er in den ersten Minuten ihrer Begegnung wie berauscht gewesen, und sie hatte ihn ganz für sich gefangennehmen können.
    Dabei hatte er ihr etwas gesagt, was sie in einen Taumel der Gefühle versetzt hatte.
    Er wollte ihre beiden Kinder auf die Aufgaben vorbereiten, die später einmal auf sie warteten, wenn sie erwachsen waren.
    Eines von ihnen sollte später Handelsfürst und damit Nachfolger von Adrom werden!
    Jetzt stand noch mehr auf dem Spiel! Jetzt ging es nicht nur um sie, sondern auch um ihre Kinder. Jetzt ging es um ihrer aller Zukunft.
    Als sie Einzelheiten mit Adrom besprechen wollte, erschien zu ihrem Leidwesen Herengoor und störte sie.
    Einige politische Probleme mußten erörtert werden. Der Kanzler bestand darauf, daß es geschah, bevor die Galaktiker mit dem Herrn der Milchstraße an der Spitze auf Antantotas eintrafen.
    Mit sichtlichem Bedauern wandte Adrom sich dem Kanzler zu. Landra zog sich schmollend in einen Winkel des Salons zurück, um auf einem Diwan liegend zuzuhören.
    Die Prinzessin tat, als interessiere sie nicht im geringsten, was die beiden Männer zu besprechen hatten. Tatsächlich öffnete sie die Klappen vor ihren Gehörgängen weit, um sich nichts entgehen zu lassen, und je länger die beiden Männer miteinander sprachen, desto mehr stieg ihre Spannung.
    Nahezu unerträglich wurde es für sie, als sie die Bestattung des toten Prinzen Klerin für den nächsten Tag festlegten und dabei die Liste jener zusammenstellten, die eingeladen werden mußten.
    Landra ließ sich keinen Namen entgehen.
    Wenn Herengoor der Mörder von Prinz Klerin war, dann mußte er fürchten, daß der Fürst ihm auf die Schliche kam. Für einen solchen Fall mußte er Vorsorgen und den Verdacht rechtzeitig auf jemanden anderen lenken.
    Hatte er einen von den Ehrengästen gewählt? Oder hatte er sich für sie oder jemanden anderen aus dem Palast entschieden?
    Aus halb geschlossenen Augen beobachtete Landra den Kanzler, und sie versuchte, jede seiner Gesten zu deuten, doch sie erfaßte nur, was er sagte.
    Seine Gedanken blieben ihr verschlossen. Er verriet sich nicht durch seine Gestik.
    Haß wuchs in ihr.
    Sie beschloß anzugreifen, um ihm zuvorzukommen. Der Verdacht mußte auf ihn fallen, bevor er ihn auf sie richten konnte!
    Geduldig lauerte sie auf ihre Chance - und die kam, nachdem die Männer sich etwa eine Stunde lang beraten hatten. Danach erklärte Adrom, daß er noch einmal in Ruhe über die anstehenden Probleme nachdenken wollte, um in exakt zwei Stunden zum Kanzler in dessen Residenz zu kommen.
    Es war ein absolut ungewöhnlicher Entschluß, der jedoch unterstrich, wie hoch Adrom Herengoor einschätzte.
    Eigentlich kam überhaupt nicht in Frage, daß der Fürst zu irgend jemandem ging, um ein Problem mit ihm zu besprechen. In jedem Fall mußte der andere zum Fürsten kommen.
    Daß sich Adrom zu Herengoor begeben wollte, zeichnete einen Kanzler aus, der als einziger über Generationen hinweg in seinem Amt tätig gewesen war.
    Landra richtete sich unwillkürlich auf. Ihr war klar, daß Adrom so etwas nur ein einziges Mal in seinem Leben machen würde. Nun überlegte sie fieberhaft, ob sich eine Intrige dahinter verbarg und ob man ihr eine Falle stellen wollte.
    Unter einem Vorwand zog sie sich aus dem Salon zurück und eilte in ihre Räume, um sich dort ins Bad zu begeben.
    Im eiskalten Pool ihres Frauenpalastes, der mit einer Reihe von Duftwässern angereichert war, fühlte sie sich wohl, und sie bekam ihre Gefühle in den Griff.
    Sie wußte, daß sie zahlreiche Feinde am Hof hatte. Es gab genügend Frauen, die sie beneideten,

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