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176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er auf der Lenkstange einen Handstand gemacht, so übermütig war er. Wodurch? Er wußte es nicht. Obwohl er keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte, war er angenehm berauscht.
    Paul Kaufman hörte ihn zurückkommen. Er ging ihm entgegen, erreichte die Grundstückausfahrt und sah den Freund, der jubelnd die eingebundene Hand hochstreckte. Gleichzeitig drehte Warren voll auf.
    »Nimm Gas weg, du Irrer!« rief Paul. »Du kommst hier doch niemals mit diesem Tempo rein!«
    Aber das war auch gar nicht Warren Adams’ Absicht. Er fuhr geradeaus weiter. Geradewegs auf eine hohe Backsteinmauer zu! Er mußte den Verstand verloren haben!
    »Bremsen!« schrie Paul Kaufman entsetzt. »Verdammt noch mal, so bremse doch endlich!«
    Doch Warren Adams fuhr mit Vollgas weiter und krachte mit tödlicher Wucht gegen die Mauer. Schwer geschockt stand Paul Kaufman da.
    »Mein Gott!« stöhnte er erschüttert. »Er hat sich vor meinen Augen das Leben genommen! Und er hat dabei ge jubelt, als wäre es das größte Vergnügen für ihn!«
    ***
    George Dawson hatte sich lächelnd umgebracht!
    Meryl Sutherland war einem Nervenzusammenbruch nahe. Linda schrie und weinte. Ihre Mutter konnte sie nicht beruhigen. Mit fassungslosem Gesicht starrte mich Peter Sutherland an. »Schaffen Sie es, sich um Ihre Familie zu kümmern?« fragte ich ihn.
    »Wieso hat George das getan?« fragte Sutherland krächzend.
    »Vielleicht konnte er den Tod seines Hundes nicht verwinden«, antwortete Mr. Silver wider besseren Wissens.
    Mit hölzernen Schritten begab sich Sutherland zu seiner Frau und seiner kleinen Tochter. Er brachte sie nach oben, und ich eilte ins Wohnzimmer, um zu telefonieren.
    Der Einfachheit halber setzte ich mich mit Tucker Peckinpah in Verbindung. Alles andere würde dann er in die Wege leiten. Mein Bericht ging ihm an die Nieren, das merkte ich an seiner kratzigen Stimme.
    20 Minuten nach diesem Gespräch wurde George Dawson in einen Sarg gelegt. Mit der Polizei redeten wir. Da die Sutherlands nichts anderes sagen konnten, ließ man sie in Ruhe.
    Für Mr. Silver und mich stand fest, daß George Dawson vergiftet worden war. Wir glaubten auch zu wissen, auf welchem Weg das magische Gift in seinen Körper gelangte: durch die Kratzwunden, die ihm Lennie zugefügt hatte.
    Wahrscheinlich hätte er Dawson genauso übel zurichten können wie dessen Hund, aber der Mann sollte sich selbst töten.
    Nachdem sich die Polizei verabschiedet hatte, holten wir Meryl und Peter Sutherland herunter. Sie hielten sich aneinander fest, als befürchteten sie, umzufallen.
    Ich bat sie, sich zu setzen, und Mr. Silver eröffnete ihnen, auf welche Weise Lennie wieder lebte. Mir hätten sie es wahrscheinlich nicht geglaubt, aber der Ex-Dämon hatte die Möglichkeit, ihre Zweifel mit Zauberkraft zu zerstreuen.
    Als wir gingen, wußten sie es: Aus ihrem geliebten Kater war ein tödlicher Killer geworden.
    ***
    Tags darauf öffnete ich die Tür und erblickte Meryl Sutherland. »Mrs. Sutherland«, sagte ich überrascht.
    »Ich muß Sie sprechen, Mr. Ballard«, sagte die Frau nervös. Sie trug eine dicke gelbe Daunenjacke, die fast bis zu den Knien reichte.
    Ich gab die Tür frei und führte sie in den Salon. Boram verschwand rasch nach nebenan. Die Frau sah ihn nicht. Nur Mr. Silver war da. Meryl Sutherland grüßte ihn flüchtig, riß ihre Jacke auf und setzte sich. Sie zitterte, war blaß, und ihre Stimme bebte, wenn sie sprach.
    Ihr Mann befand sich bei Linda, wie sie sagte. Ich befürchtete, daß dem Kind etwas zugestoßen war, und atmete auf, als ich hörte, daß es ihm einigermaßen gutging.
    Wir ließen Mrs. Sutherland reden, weil wir wußten, daß sie das jetzt brauchte.
    »Linda ist ein gutes Kind, ein braves Mädchen«, sagte die Frau. »Sie hat uns schon viel Freude bereitet. Mein Mann und ich sind glücklich, sie zu haben. Wir lieben Linda mit jeder Faser unseres Herzens.«
    Dann schien sie unvermittelt das Thema zu wechseln. »Lennie lebt«, sagte sie leise.
    Ich horchte auf. »Haben Sie einen Beweis dafür?«
    Meryl Sutherland nickte langsam. Sie bat mich um ein Papiertaschentuch und putzte sich geräuschvoll die Nase. »Als Lennie überfahren wurde, befanden sich im Vorrat etwa 20 Dosen Katzenfutter. Jetzt sind es nur noch 10. Linda hat sie nacheinander auf ihr Zimmer geholt, aber… aber sie hat sie nicht selbst gegessen.«
    »Lennie!« entfuhr es mir.
    Wieder nickte Meryl Sutherland und schaute uns schuldbewußt an. »Sie versteckt Lennie in ihrem Zimmer!

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