Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
verletzen. Wir wollen unser Kind nicht verlieren.« Ich hastete an dem Mann vorbei. Verdammt, Lennie spielte mit mir. Dieser räudige Mistkater ließ mich glauben, er wäre im Keller, während er sich in Wirklichkeit in Lindas Zimmer befand. Und nun war das Kind bei ihm. Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen.
    ***
    »Lennie«, sagte Linda mit verklärtem Blick. Alles, was sie über den gefährlichen Kater gehört hatte, war vergessen. Er hockte auf ihrem Bett, schäbig, knochendürr, ein Ausbund an Häßlichkeit, aber das sah Linda nicht. Für sie verströmte er keinen widerlichen Geruch und sah auch nicht ekelerregend aus. Sie sah in diesem struppigen, borstigen Vieh ihren Freund. »Lennie, du bist wieder da. Du hast mir gefehlt.« Lähmender Schrecken hatte Meryl Sutherland befallen, als ihre Tochter sich losriß. Sie brauchte einige Zeit, um sich wieder bewegen und einen klaren Gedanken fassen zu können. Danach hastete sie die Stufen hinauf und wollte das Kinderzimmer betreten, doch Linda hatte sich eingeschlossen.
    Meryl Sutherland rüttelte an der Klinke. »Linda, mach auf! Öffne sofort die Tür! Kind, du bist in großer Gefahr! Laß mich zu dir!«
    Lennies Kopf ruckte herum, Er fauchte in Richtung Tür.
    »Sie kann nicht herein«, sagte Linda beschwichtigend. »Ich werde nicht aufschließen. Du bist in Sicherheit, Lennie. Hast du Hunger?«
    »Linda, ich beschwöre dich!« rief Meryl Sutherland durch die Tür. »Lennie ist nicht mehr dein guter Freund! Er wird dir etwas antun! Mach bitte auf, Linda!«
    Der Kater knurrte die Tür zornig an.
    Linda ging auf ihn zu. Sie wollte in streicheln und auf den Arm nehmen. Diesmal hatte sie die Tür nicht nur abgeschlossen, sondern den Schlüssel auch abgezogen. Sie zeigte dem Kater den Schlüssel und lächelte. »Du kannst ganz ruhig sein, Lennie.«
    Draußen bückte sich Meryl Sutherland und schaute durch das Schlüsselloch. Sie hatte das Gefühl, graue Haare zu bekommen, als sie den schrecklichen Kater auf Lindas Bett sitzen und das Kind auf ihn zugehen sah.
    »Linda!« schrie sie entsetzt. »Geh nicht hin! Bleib diesem Vieh fern! Du darfst den Kater nicht berühren!«
    Aber Linda streckte schon die Hand aus…
    ***
    Ich hörte Meryl Sutherland verzweifelt rufen, stürmte durch die Halle und die Treppe hinauf. Peter Sutherland folgte mir. Als ich das Kinderzimmer erreichte, drängte ich Lindas unglückliche Mutter zur Seite.
    »Sie hat sich mit dem schrecklichen Tier eingeschlossen!« schluchzte die Frau.
    »Brechen Sie die Tür auf, Mr. Ballard!« schrie Peter Sutherland.
    Ich rammte den Fuß in die Höhe des Schlosses gegen die Tür. Das Holz brach knirschend, und die Tür schwang zur Seite.
    Lennie saß auf dem Bett. Linda stand davor und wollte den Killer-Kater soeben berühren. Sie stand verdammt ungünstig, verdeckte den halben Kater. Hier war ein Präzisionsschuß nötig, und blitzschnell sollte es obendrein gehen. Schnelligkeit und Präzision lassen sich aber nur sehr schwer miteinander vereinen.
    Ich zog den Stecher durch.
    Die geweihte Silberkugel zog eine heiße Spur über den Rücken des Tiers. Lennie kreischte wild auf und machte einen senkrechten Satz, mit dem er beinahe die Decke erreichte.
    Das Krachen des Schusses löste den Bann, in den Lennie das Kind geschlagen hatte. Plötzlich reagierte Linda wieder richtig. Sie sah ihre Mutter hinter mir und lief auf uns zu.
    Doch Lennie wollte sein Opfer nicht entkommen lassen. Er landete auf dem Bett und stieß sich kraftvoll ab. Sein magerer Körper streckte sich nach dem Kind.
    »Linda, paß auf!« kreischte Meryl Sutherland.
    Ich legte auf den mordlüsternen Kater an. Es sah wieder aus, als wollte ich auf das blonde Mädchen schießen. Linda stolperte und fiel. Lennie wollte sich auf das Kind stürzen, doch nun hatte ich ihn genau im Visier.
    Meine Kugel traf und stoppte ihn. Ich drückte zur Sicherheit noch einmal ab. Eine unsichtbare Faust schleuderte ihn wie einen nassen Fetzen gegen die Wand, und er zerfiel. Als Linda sich schluchzend erhob, war von Lennie nichts mehr vorhanden.
    Meryl Sutherland drängte sich an mir vorbei. »Mein Kind, mein armes Kind!« Sie sank auf die Knie und nahm ihre zitternde Tochter in die Arme.
    Peter Sutherland legte mir die Hand auf die Schulter und sagte heiser: »Danke, Mr. Ballard.« Auch er betrat das Kinderzimmer und umarmte seine Frau und das Kind. Ihnen allen war die Erleichterung anzusehen, die sie empfanden. Endlich war es ausgestanden.
    Ich schob den Colt

Weitere Kostenlose Bücher