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1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt denkst du auch einen Schritt weiter.«
    »Wie meinst du das?«
    »Willst du John Sinclair anrufen und ihn mit ins Boot holen? Das würde mich nicht wundern.«
    »Nein, das möchte ich nicht. Dazu sind die Beweise zu dünn. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass man mich an der Nase herumgeführt hat.«
    Sheila winkte ab. »Du machst dich wieder verrückt, lass es sein oder lass die Dinge auf dich zukommen.«
    »Welche Dinge? Da gibt es keine. Denen muss man schon selbst entgegengehen.«
    »Und wie?«
    »Keine Ahnung.«
    Sheila rutschte von der Sesselkante. »Ich will dir ja nicht unbedingt reinreden, Bill, aber ich denke, dass es besser ist, wenn du dich nicht mehr um das Schwert kümmerst. Du würdest nur frustriert sein.«
    »Ich weiß es nicht.« Er lächelte sie an. »Aber nachdenken darf ich über das Problem schon?«
    »Du darfst doch alles, Bill.«
    »Bist du dir sicher?«
    Sie lächelte charmant. »Fast sicher.«
    Und Bills Gesicht verzog sich. »Genau das ist ein Problem...«
    ***
    Der kleine Raum war stockfinster, denn er hatte kein Fenster. Erst als die Tür geöffnet wurde und über den Boden schabte, entstand ein Geräusch, und es wurde auch heller. So brauchte der Mann, der den kleinen Raum betrat, kein künstliches Licht. Zunächst nicht. Er blieb stehen und ließ seinen Blick schweifen. Er schnupperte, weil er den feuchten Geruch wahrnahm. Es war ihm trotzdem zu dunkel. Deshalb holte er eine Taschenlampe hervor. Der harte und helle Strahl wanderte durch den Raum und blieb an einem großen Schrank hängen, der recht breit war und eine Doppeltür hatte.
    Andere Gegenstände beachtete der Mann nicht. Es kam ihm nur auf den Schrank an, bei dem er beide Türen öffnete, um genügend Platz zu haben.
    Im Schrank war es dunkel. So leuchtete er hinein, und das Licht wurde recht schnell verschluckt von der hier hängenden Kleidung. Mäntel und Jacken hingen über Bügeln an einer Kleiderstange. Auf dem Boden standen nur zwei Paar Schuhe, die schon beide ins Museum gehört hätten.
    Der Mann atmete einige Male tief durch. Dann lächelte er. Danach bückte er sich. Seine Hände schleiften über den Schrankboden hinweg. Sie fanden nichts und wirbelten nur Staub auf. Und doch wusste der Mann, dass er den Gegenstand auf dem Schrankboden finden würde, denn er selbst hatte ihn dort hingelegt.
    Er streckte seinen Körper vor und auch die Arme. Dabei bewegte er seine Hände kreisförmig und lachte plötzlich leise auf, als er das gefunden hatte, was er suchte.
    Es war das Schwert.
    Er spürte den kalten Stahl unter beiden Handflächen. Seine Lippen zogen sich in die Breite. Er war mit sich zufrieden und gab ein leises Lachen von sich.
    Dann zog er das hervor, was er ertastet hatte. Aus dem Dunkel des Schranks geriet es in eine etwas hellere Atmosphäre. Die Augen des Mannes strahlten auf, als wären sie Sonnen.
    Der Mann nickte und atmete tief ein. Er hatte sich die Waffe geholt.
    Jetzt konnte er zufrieden sein. Den Raum verließ er noch nicht. In der Ecke stand ein Tisch mit einem Stuhl davor. Dort ließ sich der Mann nieder und legte das Schwert auf den Tisch. Mit seiner Spitze und seinem Griff schaute es über die Kanten hinweg.
    Er legte beide Hände auf die Waffe, schloss dabei die Augen und erinnerte an einen Menschen, der einfach nur seine Ruhe haben oder genießen wollte.
    Er konzentrierte sich auf das Schwert. Ab und zu strich er mit den Handflächen über den blanken Stahl, vermied es aber, die Seiten zu berühren. Die winzigen Sägen waren sehr scharf.
    Er wartete.
    Die Minuten flossen dahin. Darum kümmerte er sich nicht, denn die Zeit war für ihn nicht wirklich wichtig. Er wartete nur darauf, dass das Schwert seine Pflicht tat.
    Er wollte etwas von ihm. Es war wichtig. Er musste es aufsaugen. Es würde über ihn kommen, wie es auch bei den Vorbesitzern der Fall gewesen war.
    Es war kein Problem – hoffentlich nicht. So ganz sicher war er sich nicht.
    Und dann passierte es. Er hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet, dann aber war es da.
    Ein Kribbeln...
    Es begann an den Fingerkuppen, wo es sich nicht lange hielt und in die Arme stieg. Danach rann dieses Kribbeln in den Körper hinein, und der Mann, der noch immer auf seinem Stuhl hockte, kam mit einem Ruck auf die Beine und blieb aufrecht stehen. Danach atmete er tief ein, und es sah aus, als wollte er sich regelrecht aufpumpen.
    Das brauchte er, das musste er haben. Er musste erst in seine neue Rolle hineinschlüpfen, zu der auch das

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