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1762 - Monsterliebe

1762 - Monsterliebe

Titel: 1762 - Monsterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kräuselten sich zu einem neutralen Lächeln.
    »Das ist natürlich nicht Sinn der Sache gewesen, nehme ich mal an. Oder sehen Sie das anders?«
    »Nein, und ich finde, dass wir uns mal über gewisse Dinge hier unterhalten sollten.«
    »Dagegen habe ich nichts, ich hätte es Ihnen auch vorgeschlagen. Wo sollen wir hingehen?«
    »Wir können hier im Eingangsbereich bleiben. Es ist gemütlich. Im Kamin brennt das Holz. Zu trinken haben wir auch etwas. Da kann es uns nur gut gehen.«
    »Wie Sie möchten.«
    Der Templer hatte beschlossen, auf der Hut zu sein. Auch wenn hier alles normal aussah, das war es nicht. Hinter dieser Normalität lauerte etwas, das schwer zu fassen war.
    Er nahm Platz und saß dem Hausherrn gegenüber. Er konnte den größten Teil dieses Raums unter Kontrolle halten. Er sah auch die Flammen, die lautlos hinter einer Glasscheibe tanzten und etwas Gespenstisches ausstrahlten. Leicht durchsichtig und nicht zu fassen.
    Auf der fahrbaren Bar standen einige Getränke, auch harte Sachen, aber er entschied sich für Wasser. Da wollte Godwin auf Nummer sicher gehen. Er kam sofort zum Thema.
    »Hat diese nackte Frau, die sich Alva nannte, etwas mit meinem Besuch hier zu tun?«
    Gordon King lachte. »Sie behaupten noch immer, hier eine nackte Frau gesehen zu haben?«
    »Ja, dabei bleibe ich.«
    »Wie sah sie denn aus?«
    Der Templer beugte sich vor. »Es war nicht die Alva, die ich kenne. Sie war ein blondhaariger Schuss, um es mal profan zu sagen.«
    »Sie sah also gut aus.«
    »Ja, auch sexy. Aber das Aussehen einer Frau ist bekanntlich Geschmackssache.«
    »Da sagen Sie was.« Der Historiker nippte an seinem Drink. »Oft ist die Welt nicht einfach zu begreifen«, sinnierte er.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun ja, sie kann sich öffnen oder sie kann sich verschließen. Sie ist mal ein Wunder und dann wieder nicht zu begreifen.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Auf die Wahrheit.«
    Godwin war gespannt. »Und?«
    »Sie haben Alva gesehen.«
    »Dann geben Sie es also zu, dass die Frau existiert?«
    »Ich habe nie das Gegenteil behauptet, mein Freund. Ja, Alva gibt es. Mal ist sie die Schöne und mal nicht.«
    De Salier hatte genau zugehört, aber so richtig hatte er es nicht begriffen.
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Ich dachte an alte Zeiten. An sehr alte. Da war Alva noch aktiv. Man hat sie aufgesucht, weil man ihren Rat wollte. Sie lebte in einer Oase als Wahrsagerin.«
    Jetzt begriff Godwin nichts mehr. Oase? Wahrsagerin? Was sollte das alles?
    »Da war sie die Schöne?«
    »Das weiß ich nicht. Als Wahrsagerin war sie bekannter, und sie musste nicht schön sein.«
    Der Templer holte tief Luft. »Wenn wir beide von derselben Frau sprechen, dann habe ich Probleme, das zu begreifen.«
    »Das ist normal.«
    Godwin schüttelte den Kopf. Es ärgerte ihn, dass sein Gegenüber mehr wusste als er und es Stück für Stück ausspielte. Er konnte sich auch vorstellen, dass der Besuch hier einen anderen Grund hatte, als von der anderen Seite angegeben.
    »Wovon sprechen Sie eigentlich?«, fragte er.
    »Von damals.«
    »Aha.« Er verzog die Mundwinkel. »Als dieses Haus noch bewohnt war und mehr Leben herrschte?«
    Gordon King winkte ab. »Ach, vergessen Sie das. Aber Sie haben trotzdem recht. Es geht um alte Zeiten. Wirklich um Zeiten, die schon sehr lange zurückliegen...«
    »Und weiter?«
    Jetzt lächelte King. »Um Templer-Zeiten, wenn ich mich nicht irre.«
    Es war heraus. Godwin dachte plötzlich daran, dass er hier doch nicht so falsch war, denn er war ein Templer, und er kannte auch die alten Zeiten. Er konnte sich gut an sie erinnern, er hatte sie mitgemacht und war praktisch aus ihnen heraus in die Gegenwart geschleudert worden.
    »Überrascht, Godwin?«
    »Schon.«
    »Das wundert mich ein wenig. Ich habe Sie eingeladen, und dabei denke ich natürlich an die Templer, denen wir uns verbunden fühlen, das will ich mal klarstellen.«
    »Dann sind Sie oder waren Sie...?«
    Der Mann ließ Godwin nicht ausreden. »Ja, es geht mir um die Templer. Einer meiner Vorfahren war ein Ritter. Ob er nun zu den Templern gehört hat, das kann ich Ihnen nicht sagen, aber er muss um diese Zeit gelebt haben, die Ihnen nicht unbekannt ist. Ich weiß etwas über Sie, Godwin, nicht viel, aber das Wenige reicht aus. Ich will mehr über mich und mein Schicksal wissen. Deshalb sind wir hier zusammengekommen.«
    »Wie schön. Und Sie haben mir sogar eine nackte Blondine auf den Hals geschickt.«
    »Ja. Oder auch nein, ich weiß

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