Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1763 - Einer sieht alles

1763 - Einer sieht alles

Titel: 1763 - Einer sieht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Detektivin überlegte, wie sie sich verhalten sollte. Einfach springen, John ansprechen oder ihn in Ruhe lassen? Zu Letzterem entschloss sie sich. So konnte er einiges herausfinden und es ihr später mitteilen.
    Jane zog sich wieder zurück in die Wohnung. Dort war sie dann allein mit zwei Toten und das tat ihr nicht gut. Es war nicht anders zu machen. Auf keinen Fall wollte sie, dass neugierige Nachbarn erschienen, sodass es zu einer Panik kam.
    Dann ging sie wieder zurück ins Wohnzimmer. Die Millers hatten es nach ihrem Geschmack eingerichtet, und bestimmt hatten sie sich in den Räumen wohl gefühlt.
    Das war jetzt vorbei. Beide waren eiskalt getötet worden, und Jane konnte nur hoffen, dass sie keine Kinder hatten, die jetzt zu Waisen geworden waren.
    Sie fragte sich auch, ob das alles Zufall gewesen war, der sie in diesen Kreislauf hatte geraten lassen. Dabei hatte sie nur eine junge Frau ausfindig machen wollen, damit sie in den Genuss eines Gewinns oder Erbes kam.
    Jane stand wieder im Flur, sie hoffte, dass John sich nicht zu viel Zeit nahm. Außerdem musste er wieder zurück ins Haus. Jetzt stand er mit einer Frau auf dem Dach eines Anbaus und diskutierte.
    Mit einer Frau...
    Jane schüttelte den Kopf. Das war der Augenblick, wo ihr die berühmten Schuppen von den Augen fielen.
    Wahrscheinlich gab es keinen Täter, sondern eine Täterin. Eine Frau hatte die beiden Menschen getötet – ausgerechnet. Eine Frau, mit der John jetzt sprach.
    Jane Collins dachte sogar weiter. Sie hatte Nancy Wilson suchen wollen und nicht gefunden, man hatte ihr bei der Vergabe des Auftrags ein schlechtes Foto gezeigt. Und auch jetzt hatte Jane die Frau nicht richtig sehen können.
    Also konnte man auch davon ausgehen, dass es sich bei ihr um Nancy Wilson handelte.
    Plötzlich spürte die Detektivin die Unruhe in ihrem Innern. Dann war John also in der Lage, diese Person locker zur Rede zu stellen und sie sogar zu verhaften.
    Es lief nicht schlecht. Jane überlegte, ob sie das Wohnzimmer noch mal betreten sollte, um einen Blick nach draußen zu werfen. Sie nahm davon Abstand, weil John auch allein mit Problemen fertig wurde.
    Also noch warten, um später die Kollegen zu holen, die sich um die Leichen kümmerten. Wenn John die Täterin gestellt hatte, war auch Jane zufrieden.
    »Einer sieht alles!«
    Es war, als hätte man ihr gegen den Kopf geschlagen. Plötzlich war die Stimme da, und Jane wusste nicht, wer gesprochen hatte. Sie sah auch keine Person in ihrer Nähe. Es gab die Stimme, es gab einen Satz, der sich wie ein Befehl anhörte, das war auch alles.
    Aber Jane war nicht unbedingt eine ängstliche Person. Sie wusste sich zu wehren und auch zu kontern.
    »Aha, und wer sieht alles?«
    »Ich!«
    »Wie schön für dich. Dann kannst du mir auch sagen, was du hier willst.«
    »Dich!«
    »Aha. Und weiter?«
    »Das reicht mir erst mal.«
    Jane lachte. »Nein, es reicht nicht. Ich will auch nicht, dass es reicht. Ich will wissen, wer du bist. Wenn du sagst, einer sieht alles, ist mir das zu wenig, und ich muss dir gestehen, dass ich diese Stimmen aus der Gruft ganz und gar nicht mag.«
    »Ich stecke in keiner Gruft.«
    »War auch von mir nur so gesagt. Also, was willst du wirklich?«
    »Dich!«
    Jane spielte mit und verdrehte die Augen. »Das ist mir nicht neu, und ich sage dir, dass ich dagegen bin. Reicht dir das?«
    »Das kannst du mir nicht einreden. Ich werde dich bekommen. Ich habe bisher alles bekommen, was ich wollte.«
    »Und was willst du mit mir?«
    »Das muss ich mir noch überlegen.«
    »Wie toll«, rief Jane, »sich einfach verstecken und nach mir die Sintflut.«
    »Ich sehe es nicht so.«
    »Aber ich. Da hat sich der Teufel mal wieder jemanden geholt, der auf ihn hört.«
    Jane hörte ein Lachen, das ihr nicht gefiel, weil es einfach zu hämisch klang. Es war auch nicht lange zu hören. Kurz, hämisch und siegessicher.
    Vorbei!
    Jane Collins schüttelte den Kopf. Ihr hatte dieses Intermezzo nicht gefallen. Das war sicher nur der Anfang gewesen. Sie rechnete damit, dass das dicke Ende noch folgen würde, und dann ging es härter zur Sache, das stand fest.
    Sie wünschte, dass sie John Sinclair jetzt an ihrer Seite gehabt hätte.
    Die Tür zum Flur hin war geschlossen. Jane ging durch die Wohnung, schaute auf das Zifferblatt der Uhr und spürte, dass sie immer nervöser wurde.
    Sie öffnete die Wohnzimmertür, wollte wieder an das Fenster. Sie blieb aber schnell stehen, als sie auf das Fenster schaute. Das konnte sie

Weitere Kostenlose Bücher