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1767 - Teufelsmädchen

1767 - Teufelsmädchen

Titel: 1767 - Teufelsmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit abgeschlossen waren, und zwar in sofern abgeschlossen, dass das Krankenhaus keine Rolle mehr spielte.
    Eigentlich ja. Auf der anderen Seite aber war die Klinik eine perfekte Fundgrube für Halbvampire. Durch Lilo kannten sie sich aus, da gab es keine Probleme, und sie konnten einen Überfall starten und sich das Blut holen.
    Die beiden Männer wollten mir nicht aus dem Sinn, und ich war mir sicher, dass Lilo nicht allein agierte und sich eine Rückendeckung verschafft hatte.
    Wieder in meinem Zimmer, schaute ich mich kurz um. Ich wollte herausfinden, ob sich etwas verändert hatte. Das war nicht der Fall. Es war nichts zu sehen. Ich schaute nach, ob meine Waffe noch unter der Wäsche im Schrank lag und war zufrieden, als ich sie fand.
    Sie verschwand unter dem Kopfkissen. Ab jetzt wollte ich sie immer schnell zur Hand haben.
    Kurze Zeit später klopfte es, dann öffnete sich die Tür und ein Arzt tauchte auf. Es war so etwas wie der Chef, hieß Doktor Jason Sholz, war um die fünfzig Jahre alt und hatte einen grauen Knebelbart an seinem Kinn wachsen lassen.
    »Sie haben einen Moment Zeit, Mister Sinclair?«
    »Für Sie immer.«
    Er lachte und setzte sich auf den Besucherstuhl. »Ich habe etwas gehört, was ich nicht glauben kann. Man hat eine weibliche Patientin entführt?«
    »Das ist nicht ganz richtig. Es schien mir, als wäre sie freiwillig mitgegangen.«
    »Aber es stimmt, dass Sie Zeuge gewesen sind?«
    »Ja, so ist es.«
    »Können Sie mir noch mal berichten, wie sich der Vorgang abgespielt hat?«
    Ich tat dem Mann den Gefallen. Er hörte aufmerksam zu und schüttelte einige Male verwundert den Kopf, denn so etwas hatte er noch nie erlebt.
    »Das kann ich nicht fassen«, kommentierte er, als ich meinen Bericht beendet hatte. »Das ist noch nie passiert.« Er strich über seinen Knebelbart und fragte mich: »Was soll ich denn jetzt unternehmen? Haben Sie eine Idee? Sie sind doch Polizist.«
    »Warten Sie mal ab.«
    »Wie lange?«
    Ich hatte ihm natürlich nichts von dem erzählt, was ich erlebt hatte, und auch jetzt spielte ich nicht den Allwissenden, sondern machte ihm einen Vorschlag zur Güte. Das passierte auch in meinem Sinne, denn so gewann ich Zeit.
    »Ich denke, wir sollten abwarten.«
    »Was heißt das?«
    »Nichts tun. Nur abwarten.«
    »Ach.« Dr. Sholz lachte. »Und das sagen Sie als Polizist?«
    »Haben Sie etwas anderes erwartet?«
    »Ja, schon. Dass Sie eine Fahndung einleiten, um die Frau zu finden.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das auf keinen Fall. Warum sollte ich so etwas tun? Diese Person hat nichts getan, was eine Fahndung erfordert hätte, nein, nein, das lassen wir mal.«
    »Gut, dass Sie es so sehen, Mister Sinclair. Ich befürchtete schon, dass wir jetzt Ärger bekommen, weil uns diese Frau durch die Lappen gegangen ist.«
    »Nein, Sie bekommen keinen Ärger. Vielleicht kehrt die Patientin auch wieder zurück.«
    Dr. Sholz schaute mich an, dann musste er lachen. »Alles was recht ist, aber daran kann ich nicht glauben.«
    »War auch nur so dahingesagt.«
    »Gut.« Er stand auf. »Und wie geht es Ihnen? Was macht Ihre Wunde, Mister Sinclair?«
    »Ich kann nicht klagen. Sie müssen keine Sorge haben, ich schaffe es schon.«
    »Das freut mich.« Er nickte mir zu. »Dann können wir morgen über eine Entlassung reden. Die folgende Nacht müssen Sie noch hier im Haus verbringen.«
    »Ja, ich freue mich darauf.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. Er sagte nichts dazu. Dass sich jemand darauf freute, noch eine Nacht zu bleiben, das war ihm wohl noch nie passiert. Er sah zu, dass er schnell das Zimmer verließ, und ich musste grinsen.
    Die letzte Antwort hatte ich ja nicht grundlos gegeben. Beweise besaß ich nicht, und ich musste mich hier einfach auf mein Gefühl verlassen. Ich glaubte irgendwie daran, dass die Zeit der Teufelsmädchen noch nicht vorbei war. Dass sie zurückkehren würden, um sich hier Blut zu holen, denn bei den Kranken würden sie auf wenig Widerstand stoßen, wenn überhaupt.
    Ich stellte mir auch die Frage, wie es um Gina stand. Dabei konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie schon zu einem Halbvampir geworden war. Sie war nach wie vor das Opfer, denn um ein Halbvampir zu werden, musste man von einem echten Vampir gebissen werden. Natürlich fragte ich mich, wer Lilo dazu gemacht hatte, und mir fiel automatisch der Name Justine Cavallo ein.
    Noch war sie verschwunden. Sie hatte sich zurückgezogen, nachdem ihre Kräfte verschwunden waren. Sie war zu einem Wrack

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