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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht zu bezwingen. Aber bestimmt konnte ich mit einigen gezielten Schüssen seinen Untergang einleiten.
    Mr. Silver folgte mir. Solange er mir Rückendeckung gab, fühlte ich mich sicher. Wir schauten in jede Ecke, hinter Kühlschränke und Gefriertruhen. Die Witterung konnte an dem vergammelten Zeug nichts mehr verderben. Ich fragte mich, wer so etwas noch kaufte.
    Der Ex-Dämon versuchte Zachariah mit Hilfe seiner Geistfühler ausfindig zu machen. Einen Moment wirkte er noch angespannt, doch dann schüttelte er den Kopf. »Er ist nicht mehr hier, Tony.«
    ***
    Patrick Shedeen hatte sich nicht an Lieutenant Urseth gewandt. Er wollte nicht als überängstlich gelten. Es genügte ihm, den Unbekannten abgehängt zu haben. Danach traf er sich mit den Geschäftsleuten, die er zum Essen eingeladen hatte. Seine Verspätung war nicht der Rede wert. Die Gespräche während und nach dem Essen verliefen für Shedeen noch zufriedenstellender, als er gehofft hatte. Als er sich verabschiedete, waren ihm Einnahmen von beträchtlicher Höhe gewiß.
    Man muß die Menschen zu nehmen wissen, und Shedeen wußte das besonders gut. Geschickt hatte er seine Gäste gegeneinander ausgespielt und sie in Zugzwang gebracht. Man sagte ihm nach, daß seine Verhandlungstaktik manchmal schon fast Erpressung war, doch das störte ihn nicht. Wenn die Kasse stimmen sollte, waren alle Tricks erlaubt.
    Er wohnte in einem geräumigen Penthouse am Central Park. Die dazugehörige Terrasse war so groß, daß man darauf joggen konnte. Obwohl es kalt war, ging Shedeen zu Fuß nach Hause. Ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, verarbeitete er geistig, was er mit seinen Gästen vereinbart hatte.
    Zu Hause nahm er sich einen Drink und prostete sich selbst zu. Er trat an die Panoramascheibe und schaute auf die Bäume hinunter, die der Herbst entlaubt hatte. Der Frühling war noch unerfreulich fern. Die wintersportbegeisterten New Yorker nützten jede Gelegenheit, um in die Catskill-Berge zu fahren. Shedeen hingegen konnte dem Skifahren nichts abgewinnen. Er haßte Nässe und Kälte. In dieser Zeit lebte er nicht, sondern existierte bloß. Doch an so erfolgreichen Tagen wie diesem lebte er sichtlich auf.
    Er war nicht verheiratet und hatte keine feste Freundin. Aber in seinem kleinen Notizbuch standen fast zwei Dutzend Telefonnummern von Mädchen, die sich über seinen Anruf gefreut hätten.
    Er nahm einen Schluck und drehte sich um. »Warum nicht?« sagte er sich. »Ich habe einen Grund zum Feiern. Warum sollte ich das allein tun?«
    Er begab sich in sein Arbeitszimmer, stellte das Glas auf den Schreibtisch und öffnete eine der Laden. Mit einem Griff hatte er das Büchlein. Genußvoll blätterte er darin wie in einer Speisekarte, die leckere Gaumenfreuden anpries. Schon die Vorfreude war ihm sehr angenehm.
    Welcher Lady sollte er den Vorzug geben? Bei dem reichen Angebot fiel ihm die Wahl schwer. Er wog die Vorzüge der Damen gegeneinander ab und entschied sich schließlich für Molly Bianco. Sie sollte heute seine Herz-Dame sein. Molly paßte am besten zu seiner heutigen Stimmung.
    Als er ihre Nummer wählte, vernahm er ein Poltern auf dem Dach. Er hob den Blick und ließ den Hörer auf den Apparat fallen. Wer befand sich dort oben? Eigentlich konnte es nur der Hausmeister sein. Niemandem sonst war das Betreten des Daches erlaubt.
    Was aber, wenn es nicht der Hausmeister war?
    ***
    Wir kehrten der Kneipe in Brooklyn den Rücken und suchten - was wir schon vorher beabsichtigt hatten - den Hannon Tower auf. Imposant ragte die gläserne Nadel vor uns auf, ein Meisterwerk moderner Architektur. Der Wachmann, der uns nach unseren Wünschen fragte, war nicht jener, den Zachariah niedergeschlagen hatte. Noel Bannister nahm ihn kurz auf die Seite und redete mit ihm. Eine Minute später standen wir im Fahrstuhl und waren zur 31. Etage unterwegs.
    Die Frau, die »Hannon Diamonds« interimistisch leitete, hieß Cassie Farentino. Sie war eine kühle Schönheit, brünett und elegant, aber bestimmt nicht leidenschaftlicher als ein Eisblock. Ihre Liebe galt der Karriere, galt »Hannon Diamonds«, und sie verhehlte uns nicht, daß sie hoffte, vom Vorstand an Victor Hannons Platz gewählt zu werden.
    Im Augenblick war Hannons Büro verwaist. Wir baten, es uns ansehen zu dürfen. Cassie Farentino hatte nichts dagegen. Sie zeigte uns die Räume, konnte aber nicht bei uns bleiben, weil ihre Sekretärin sie ans Telefon rief. Ein wichtiger Anruf aus Übersee. Cassie Farentino bat

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