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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht herausfanden, wer mit Hannon auf dem Foto war, schaffte es keiner.
    Vor mir stand ein Pernod, Mr. Silver trank Bourbon mit Wasser. Der Ex-Dämon bedauerte, daß es uns nicht gelungen war, Zachariah im Hof hinter der Kneipe zu stellen.
    »Er hatte das, was er ist: verdammtes Schwein!« knurrte der Hüne.
    Ich sah aus dem Fenster, Irgendwo dort draußen war ein Mann, ein grausamer Höllenkiller, den irgend jemand verpflichtet hatte. Die Todeskralle tötete auf Auftrag!
    Derjenige, der einen Mord befiehlt, ist genauso zu verurteilen wie der, der ihn ausführt.
    Für wen mochte Zachariah arbeiten?
    Noel Bannister betrat die Bar, als mein Glas leer war. Ein perfektes Timing. Das fröhliche Strahlen seiner Augen verriet mir, daß die Bemühungen unseres amerikanischen Freundes von Erfolg gekrönt waren.
    Er setzte sich zu uns und legte neben das Bild aus Hannons Büro vier weitere Fotografien, auf denen Männer zwischen 40 und 50 Jahren zu sehen waren.
    »Das ist Hannon«, erklärte Noel, »und so sehen seine Freunde heute aus.« Er reihte sie so, daß ihre Position jener auf dem alten Bild entsprach. Ähnlichkeiten mit dem Jugendbildnis waren unschwer festzustellen. »Das vierblättrige Kleeblatt von einst: Victor Hannon, Diamantenhändler. Patrick Shedeen, Anlageberater. Mike Verloc, Privatdetektiv, Robert Carmichael, Professor an der Harvard-Universität.«
    »Nichts gegen dich, Tony«, sagte Mr. Silver, »aber Mike Verloc hat es offensichtlich nicht so weit gebracht wie seine Freunde.«
    »Er ist nur Privatdetektiv, während Hannon sogar einen eigenen Tower besaß«, sagte ich. »Ist es das, was du meinst?«
    Der Ex-Dämon nickte. »Ja, das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.«
    »Carmichael ist für ein hohes politisches Amt in Washington vorgesehen«, informierte uns Noel Bannister.
    »Stehen die Freunde noch miteinander in Verbindung?« fragte Mr. Silver.
    »Shedeen und Hannon wurden hin und wieder zusammen gesehen«, antwortete Noel. »Ob sich manchmal alle vier getroffen haben, ist uns nicht bekannt.«
    »Wir werden sie fragen«, sagte Mr. Silver. »Und vor Zachariah warnen. Wenn es euch recht ist, übernehme ich Shedeen.«
    »Und ich besuche meinen amerikanischen Kollegen Mike Verloc«, sagte ich.
    »Bleibt für mich Robert Carmichael«, meinte Noel Bannister. »Was der Agency bekannt ist, steht auf der Rückseite der Fotos.« Er drehte die Aufnahmen um. Wir ließen sie noch kurz liegen, um die Infos zu lesen, dann grabschte sich jeder sein Bild.
    ***
    Mr. Silver stieg aus dem Fahrstuhl und trat an die gegenüberliegende Penthousetür. Boden und Wände waren mit einem hellen, widerstandsfähigen Teppich beklebt. Das Tageslicht drang durch Plexiglaskuppeln.
    Der Ex-Dämon lauschte. In Patrick Shedeens Penthouse herrschte Grabesstille. Mr. Silver hoffte, nicht umsonst gekommen zu sein. Er begrub den Klingelknopf unter seinem Daumen, drinnen läutete es zwar, aber niemand öffnete. Eigentlich hätte der Hüne nun gehen und später wieder kommen müssen, doch das paßte ihm nicht.
    Es war in Shedeens Interesse, wenn sich Mr. Silver so intensiv wie möglich mit seiner Person befaßte. Schließlich hatte der Ex-Dämon die Absicht, ihn vor Schaden zu bewahren.
    Mr. Silver war kein gewöhnlicher Einbrecher, den unlautere Motive leiteten. Was er tat, geschah zum Besten von Patrick Shedeen. Er legte die Hände an die Tür und knackte die Sicherheitsschlösser mit einem einzigen magischen Impuls. Sie sprangen förmlich auf.
    Ganoven hätten Mr. Silver um diese Fähigkeit beneidet, denn er konnte selbst raffiniert gesicherte Safes auf diese Weise öffnen.
    Er betrat Shedeens Penthouse, hoffte, mehr über den Mann zu erfahren. Vielleicht fand er sogar heraus, wo sich der Anlageberater zur Zeit aufhielt. Eine Notiz im Terminkalender konnte dieses Geheimnis lüften.
    Der Hüne schloß die Tür und durchquerte die Diele. Er sah sich kurz in einem venezianischen Spiegel: gespannte Miene, finsterer Blick.
    Als er die Tür zum Livingroom öffnete, fiel ihm sofort die offene Terrassentür auf. Das war für diese Jahreszeit ungewöhnlich. Draußen die Kälte, drinnen die gemütliche Wärme - so wäre es richtig gewesen.
    Auf dem Boden lag ein zerbrochener Stuhl!
    Das alarmierte Mr. Silver.
    Hier schien es einen Kampf gegeben zu haben. Einen Kampf zwischen Zachariah und Patrick Shedeen. Den ungleichsten Kampf, den man sich vorstellen konnte. Der Sieger hatte von vornherein festgestanden: Zachariah, die Kralle der Hölle!
    Wo

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