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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stand vor einem großen geschlossenen Tor, in dem sich eine kleine Tür befand. Aber Verloc hatte nicht die Absicht, das Lagerhaus durch diese Tür zu betreten, deshalb suchte er nach einer anderen Möglichkeit, hineinzukommen, und entdeckte an der Rückseite eine noch kleinere Tür.
    Dann mal los! sagte sich Verloc und öffnete die Metalltür vorsichtig. Sie hätte geknarrt und geächzt, wenn er sie schneller aufgemacht hätte, das spürte er. Die Bewegung war mit Reibung verbunden.
    Seine Nervenstränge strafften sich. Er kniff die Augen zusammen und setzte behutsam seinen Fuß in das leere Lagerhaus. War Harris noch nicht da?
    Verloc schloß die Tür und schlich an mehreren Gipswänden vorbei. Sämtliche Büros waren vor langer Zeit ausgeräumt worden. Hinter einer staubigen Glasfront lag eine zerrissene Matratze auf dem Boden. Ein Schlummerparadies für einen Penner.
    Verloc gelangte in den eigentlichen Lagerraum, in dem alles mögliche Gerümpel lag, das nicht mehr wert war, abtransportiert zu werden.
    Es war düster hier drinnen und so still wie in einer Gruft.
    Verloc kletterte die Sprossen einer Metalleiter hoch, um sich einen Überblick zu verschaffen. James Harris glänzte durch Abwesenheit. Gehörte er zu den Leuten, die sogar zu ihrer eigenen Beerdigung zu spät kommen? Oder war er verhindert, weil ihm Elliott Wynes auf die Schliche kam?
    Harris hatte gesagt, er würde nur zehn Minuten warten.
    Dasselbe galt für Verloc. Wenn James Harris nicht innerhalb von zehn Minuten eintraf, würde er heimfahren und die ganze Sache vergessen.
    Der Privatdetektiv kletterte die Leiter wieder hinunter.
    Plötzlich nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr.
    Er griff sofort zur Waffe und riß sie aus der Schulterhalfter.
    Ein Mann mit auffallend grünen Augen lächelte ihn an.
    »Sind Sie Harris?« fragte Verloc. Seine Pistole war auf die Brust des Fremden gerichtet.
    »Nein«, antwortete dieser. »Mein Name ist Zachariah.«
    »Wo ist Harris?«
    »Ich bin in seinem Auftrag hier«, sagte Zachariah. »Er ist verhindert.«
    »Was ist passiert?«
    »Wynes hatte einen Job für ihn. Er konnte nicht ablehnen«, antwortete Zachariah. Er lächelte immer noch. »Ist die Pistole nötig? Sie können mir ebenso vertrauen wie Harris. Er und ich, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel.«
    »Er sprach von belastendem Material, das er mir übergeben wollte«, sagte Verloc. Sein Blick tastete Zachariah ab. »Haben Sie es bei sich?«
    »Nein.«
    »Verdammt, wozu sind Sie dann hier?« brauste Verloc verstimmt auf.
    »Um dich zu töten!« knurrte Zachariah und wechselte im selben Moment die Gestalt.
    ***
    »Sorry, Sir«, sagte der Taxifahrer bedauernd. »Aber ich glaube, wir müssen die Suche abbrechen.«
    »Ich bestimme, wann wir das Handtuch werfen!« sagte ich unwirsch. »Sie zersägen Hunt’s Point in kleine Stücke, verstanden? Alle Straßen rauf und runter…«
    »Mann, sind Sie hartnäckig!«
    »Der Thunderbird kann sich nicht in Luft aufgelöst haben!«
    Ich lernte Hunt’s Point besser kennen als jeder New Yorker, Wir ließen keine Straße aus. Endlich, kurz vör der Farragut Street, wurden wir fündig.
    »Dort steht der Wagen!« stellte der Taxi Driver erleichtert fest. »Ich hoffe, meine aufopfernde Mühe ist Ihnen die 50 Dollar wert, die Sie am Beginn der Fahrt erwähnten.«
    Ich bat ihn, anzuhalten, bezahlte den Fahrpreis und legte die versprochene Prämie drauf.
    »Soll ich auf Sie warten?« fragte der Fahrer.
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte ich.
    »In dieser Gegend ist nicht so schnell ein Taxi zu fischen.«
    »Dann laufe ich eben ein Stück«, sagte ich und stieg aus. Ich rechnete damit, daß mich Mike Verloc später zurückbrachte.
    »War mir ein Vergnügen, Sie zu fahren«, rief der Cab Driver und gab Gas.
    Ich begab mich zu Verlocs Thunderbird. Das Fahrzeug war mit Autotelefon ausgerüstet und nicht abgeschlossen, wie ich feststellte. Verloc hatte sogar den Zündschlüssel steckenlassen. Ein vertrauensseliger Privatdetektiv. Ihm mußte doch bekannt sein, daß New York eine der höchsten Verbrechensquoten aufwies.
    Plötzlich peitschten Schüsse, und dann hörte ich einen Mann grell seinen Schmerz herausbrüllen. Wieder krachte es. Abermals schrie der Mann so laut, daß das für mich nur einen Schluß zuließ: Zachariah!
    Hannon und seine Freunde standen aus irgendeinem Grund auf der Liste der Todeskralle.
    Mike Verloc sollte anscheinend Zachariahs nächstes Opfer sein!
    Ich griff nach dem Colt Diamondback

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