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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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waren die beiden?
    Diesmal hatte Zachariah sein Opfer nicht auf die Straße geworfen. Hatte er Shedeen entführt? War die Hoffnung, daß Patrick Shedeen noch lebte, berechtigt?
    Oder war Shedeen bereits tot, und lauerte die Todeskralle nun irgendwo auf Mr. Silver?
    Sicherheitshalber veränderte der Ex-Dämon seine Körperkonsistenz. Von diesem Augenblick an bestand er durch und durch aus purem Silber, ohne in seiner Bewegungsfreiheit behindert zu sein. Es bedurfte schon eines sehr starken Zaubers, um diesen Silberschutz aufzuheben. Mr. Silver glaubte nicht, daß Zachariah dazu imstande war.
    Der Szene haftete etwas Unglaubliches an: Ein Silberwesen schlich durch das Penthouse, auf der Suche nach weiteren Kampfspuren, nach Patrick Shedeen, nach der grausamen Todeskralle.
    Mr. Silver stieß eine Tür auf… Küche.
    Die nächste Tür… Schlafzimmer.
    Dann kam das Arbeitszimmer, und dort fand der Ex-Dämon den Anlageberater. Tot.
    Patrick Shedeen lag auf dem Schreibtisch. Angst und Schmerz verzerrten sein Gesicht. Alles war voller Blut. Zachariah hatte schrecklich gewütet.
    Wut und Haß trieben den Ex-Dämon durch das Penthouse. Er suchte die Todeskralle und hatte keinen größeren Wunsch, als Zachariah zu finden.
    Mit mir mußt du dich messen! schrie es in Mr. Silver. Da kannst du beweisen, wie gut du bist! Einen Mann wie Patrick Shedeen zu töten, ist keine Kunst!
    ***
    Mike Verloc beneidete seine Jugendfreunde nicht. Er konnte sich nicht vorstellen, daß Victor Hannon, als er noch lebte, glücklicher gewesen war. Vic hatte zwar eine Menge Geld besessen, aber er hatte keine Zeit gehabt, es auszugeben.
    Und Patrick Shedeen? Der versuchte Hannon mit ganzer Kraft nachzueifern und hatte somit nach Verlocs Ansicht die besten Aussichten, sich einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt einzuwirtschaften.
    Auch mit Robert Carmichael wollte Verloc nicht tauschen, denn der war vom Ehrgeiz zerfressen. In die hohe Politik drängte es ihn, obwohl er wußte, mit wieviel Streß das verbunden war. Macht wollte er ausüben..
    Nein, Verloc fand, daß er es von allen vieren am besten getroffen hatte. Er arbeitete nur, wenn es ihm Spaß machte. Übernahm nur Fälle, die ihn interessierten, lebte genügsam, war sportlich und fühlte sich großartig. Die 45 Lenze, die er zählte, sah man ihm nicht an. Es gab Leute, die schätzten ihn noch nicht einmal auf 40.
    Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das dichte blonde Haar. Er hatte von Hannons Tod aus der Zeitung erfahren. Seit man seinen Jugendfreund ermordet hatte, dachte er wieder öfter an ihre gemeinsame Zeit.
    Sie waren junge Rebellen gewesen, die die Welt verändern wollten.
    Alle jungen Leute wollten das, aber Verloc, Hannon, Shedeen und Carmichael waren dennoch anders gewesen. Sie hatten ihre Ideale gehabt. Heute breitete Verloc lieber den Mantel des Schweigens und Vergessens darüber, weil ihm schon lange klar geworden war, daß sie sich damals falsche Ziele gesetzt hatten. Wieweit sich seine Freunde davon abgekehrt hatten, wußte er nicht. Es interessierte ihn nicht. Sie lebten in ihrer Welt, er in seiner, und damit hatte es sich. Er verspürte nicht das Verlangen, einen von ihnen wiederzusehen. Er hatte auch nicht die Absicht, zu Hannons Beerdigung zu gehen. Sie hatten sich auseinandergelebt.
    Das Läuten des Telefons riß den Privatdetektiv aus seinen Gedanken. Er saß in seinem Büro, und seine Beine lagen auf dem Tisch. »Detektei Verloc«, meldete er sich. »Büro für private Ermittlungen.«
    »Verloc, Sie sind ein Glückspilz«, sagte eine Stimme.
    »Ach, tatsächlich? Wieso?«
    »Weil ich mich entschlossen habe, Ihnen einen großen Gefallen zu erweisen.«
    »Freut mich zu hören«, sagte Verloc. »Haben Sie einen Namen?«
    Der Anrufer zögerte, ihn zu nennen. »James Harris«, antwortete er schließlich.
    »Kenne ich nicht.«
    Harris lachte rauh. »Ich gehöre nicht zu den Menschen, die Wert darauf legen, daß jeder ihren Namen kennt, Mr. Verloc. Ich blühe lieber im verborgenen, und das aus gutem Grund.«
    »Verraten Sie mir den?«
    »Ich stehe auf Elliott Wynes Gehaltsliste«, verriet Harris dem Privatdetektiv.
    Verloc nahm die Beine vom Tisch. »Ist ja hochinteressant!« knurrte er. Elliott Wynes war für ihn ein rotes Tuch. Er hatte vor zwei Monaten eine Spielhölle ausgehoben, die Wynes gehörte. Der Gangsterboß revanchierte sich mit zwei brutalen Schlägern, die er ihm ins Haus schickte. Sie hatten den Auftrag, Verloc zu bestrafen, und zwar so, daß er sich nie

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