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1782 - Der Feuer-Vampir

1782 - Der Feuer-Vampir

Titel: 1782 - Der Feuer-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aussagen des Zeugen haben. Später hatte sie mir berichtet, wie das Verhör abgelaufen war.
    »Sie haben alles gesehen!«, sagte sie.
    Der Fahrer schluchzte auf. »Das weiß ich nicht, ob ich alles gesehen habe.«
    »Erzählen Sie mir, was Sie sahen!«
    »Ich sah plötzlich das Feuer.«
    »Hören Sie auf. Das weiß ich selbst. Das ist doch nicht alles. Fangen Sie von vorn an.«
    Er musste erst überlegen, dann deutete er auf einen Sitz. »Hier hat sie gesessen.«
    »Wer?«
    »Die dunkelhaarige Frau.«
    »Und was hat sie getan?«
    »Nichts eigentlich, zuerst nicht. Als ich dann mal hinsah, habe ich mich erschreckt. Ich konnte mich ja umdrehen, weil der Stau vor uns war. Die hatte plötzlich einen Totenschädel vor sich stehen, einen hellen Schädel, ja, das war so.«
    »Und was passierte dann?«
    »Sie warf den Totenkopf auf die andere Gangseite, wo mein Chef saß. Der hat ihn gefangen oder so. Genau habe ich das nicht in meiner Erinnerung.«
    »Aber doch das Feuer?«
    »Und ob. Es war plötzlich da. Wie aus dem Nichts. Ich habe auch keine Brandstifter gesehen, weder die Frau noch mein Chef haben das Feuer ausgelöst. Und das hat meinen Chef verbrannt. Es ging alles so schnell, dass niemand eine Chance hatte, die Flammen zu löschen. Ich auch nicht.«
    »Gibt es denn hier einen Feuerlöscher?«
    »Ja, unter meinem Sitz. Aber den habe ich nicht gebraucht. Die Flammen sackten bald zusammen, und helfen konnte ich auch nicht mehr.« Er atmete ein und schluchzte dabei. »Ich habe keine Schuld. Es hat mich ebenso überrascht wie alle anderen auch.«
    »Das sagt auch niemand, aber Sie sind ein wichtiger Zeuge. Ihre Aussage ist von großer Bedeutung.«
    »Kann sein.«
    »Fangen wir mit der Frau an, die den Schädel hatte. Können Sie sie beschreiben?«
    »Ich weiß nur, dass sie schwarze Haare hatte. Und sie hatte auch eine Tasche bei sich, in der sie den Schädel versteckt gehalten hat. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Sie haben nicht gesehen, dass sie den Schädel übergab?«
    »So ist es.«
    »Und dann?«
    Der Fahrer wischte über sein Gesicht. »Was meinen Sie?«
    »Ganz einfach. Mich interessiert, was dann passiert ist.«
    »Ach so, ja. Dann ist die Frau verschwunden.«
    »Sie stieg also aus.«
    »Klar.«
    »Mit oder ohne den Totenschädel?«
    »Ohne, glaube ich.« Er nickte. »Ja, das weiß ich genau. Ohne den Kopf.«
    »Wo war der dann?«
    »Bei meinem Chef.«
    »Später, meine ich. Als das Opfer schon verbrannt war. Können Sie dazu etwas sagen?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    Karina blieb am Ball. »Warum nicht?«
    »Weil ich nichts mehr gesehen habe, so einfach ist das. Ich konnte nicht mehr sehen, denn...«, er winkte ab. »Ich wollte es auch nicht, wenn ich ehrlich bin. Das Erlebte war einfach zu schlimm. Können Sie das verstehen?«
    »Klar, das kann ich. Trotzdem würde es mich interessieren, wo dieser Schädel hingekommen ist.«
    »Das weiß ich nicht, ehrlich nicht, ich – ich – bin wirklich überfragt.« Er zog die Nase hoch und nahm seine Brille ab. »Die Frau jedenfalls hat ihn nicht mitgenommen. Das wäre mir aufgefallen. Hat sie aber nicht.«
    »Ja, dann hat er sich wohl in Luft aufgelöst«, murmelte Karina Grischin. »Jedenfalls danke ich Ihnen für die Auskünfte.«
    »Und wem habe ich die gegeben? Der Polizei?«
    »So ähnlich.«
    Die normale Polizei war inzwischen eingetroffen. Und es waren keine Beamten, die Spaß vertrugen. Mit gezogenen Waffen enterten sie den Bus und zwangen uns in die Defensive. Ich hob sicherheitshalber mal die Arme an, was auch Karina tat, zugleich aber entlud sich ein regelrechtes Wortgewitter über die Polizisten.
    Das reichte aus. Karina Grischin hatte die richtigen Worte getroffen, die Beamten beruhigten sich, schauten sich dann Karinas Ausweis an und betrachteten mich mit misstrauischen Blicken, stellten mir aber keine Fragen.
    Weiterfahren konnte der Bus erst, wenn die Leiche entsorgt war. Das würde noch etwas dauern, und so konnte ich eine plötzliche Idee mit Karinas Hilfe in die Tat umsetzen, denn ich wollte wissen, warum sein Chef im Bus gesessen hatte und wie der hieß.
    »Ariel Antanow.«
    Mit dem Namen konnte Karina nichts anfangen, was sie auch sagte.
    »War dies der einzige Bus, den er besaß?«
    »Nein. Mehrere, er war einer der Sightseeing-Kings hier in der Stadt.«
    »So ist das.«
    Der Führer hob die Schultern. »Ich habe für ihn gearbeitet, das war alles. Dass mein Chef heute einsteigen würde, das habe ich nicht gewusst.«
    »Habt ihr auch eine

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