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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lachte. »Dieses Leichenhaus ist aber leer, oder?«
    »Keine Ahnung. Ich kann es nicht beschwören. Bisher hatte ich es nur mit einem Gegner zu tun. Den konnte ich fesseln. Was mit Mara passiert ist, weiß ich nicht. Ob sie freiwillig verschwunden ist oder irgendwie geholt wurde, kann ich nicht sagen. Es kann sein, dass du sie triffst, aber sehr wahrscheinlich ist es nicht.«
    »Und du bleibst in dieser Schule?«
    »Ja.«
    »Okay. Sollte sich etwas verändern, ruf an, John.«
    »Mach ich.«
    Das Gespräch war beendet und mir ging es besser, denn ich hatte mir eine Rückendeckung geholt.
    Mein Weg führte mich wieder zur Schule. Ich drehte mich nach jedem zweiten Schritt um, weil ich etwas sehen wollte.
    Es blieb alles so, wie es war. Ich sah nichts, man ließ mich in Ruhe, und so erreichte ich wieder die Schule. War sie besetzt? Hielten sich dort die Blutsauger auf, die der Cavallo gehorchten? Damit meinte ich nicht die Halbvampire. Sie konnte auf ganz andere Helfer zurückgreifen, das wusste ich auch.
    Der Name Matthias wollte mir ebenfalls nicht aus dem Kopf. Er und die Cavallo waren zu Verbündeten geworden. Der Stellvertreter Luzifers hatte auch während Justines Schwäche zu ihr gehalten, und jetzt in der Stärke war sie ihm eine Hilfe.
    Mara war und blieb verschwunden. Ob sie freiwillig gegangen war oder ob man sie geholt hatte, das wusste ich nicht. Vorstellen konnte ich mir alles, und ich fühlte mich nicht unbedingt auf der Siegerstraße.
    Als ich die Schule betreten hatte, war ich versucht, meine Waffe zu ziehen. Ich hatte das Gefühl einer Veränderung, die nicht sichtbar war, die aber stattgefunden hatte.
    Mit möglichst leisen Schritten stieg ich die Stufen der Treppe hoch. Ich erreichte die erste Etage, schaute mich dort um, sah und hörte nichts.
    Auch nicht aus dem Sekretariat und dem Rektorenzimmer. Die Stille erfreute mich, denn ich ging jetzt davon aus, dass der Hausmeister noch nicht wieder erwacht war.
    Wenig später schob ich mich in das Sekretariat hinein, in dem ich den Hausmeister zurückgelassen hatte. Er war auch jetzt noch da. Er saß auf dem Boden. Seine Hände lagen nach wie vor auf dem Rücken in den Handschellen.
    Es war alles klar.
    Bis ich näher an ihn herankam.
    Da sah ich, dass sich etwas verändert hatte. Der Halbvampir lebte nicht mehr. Aber ich war es nicht gewesen, der ihm die Kehle durchgeschnitten hatte …
    ***
    Das war wieder einer der Augenblicke, in denen ich starr war. Ich spürte den Druck im Magen, ich wusste, dass ich den Mann nicht hätte allein lassen sollen. Ich hatte es trotzdem getan, aber ich hatte nicht damit rechnen können, dass man ihn vollends ins Jenseits beförderte.
    Wer hatte das getan?
    Die Frage hätte ich mir mehrmals stellen können, ohne eine Antwort zu finden. Ich kannte sie einfach nicht. Es war wie ein Schlag in den Magen, und das Bild, das der Tote bot, war mehr als schaurig. Er hatte ja viel Blut getrunken. Durch den Kehlenschnitt war wieder einiges aus ihm herausgelaufen. Das Blut war dann zum großen Teil in der Kleidung versickert.
    Wer hatte das getan? Und warum war das geschehen? Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten. Sie musste ich dem Killer stellen. Aber wer war es?
    Ich konnte es drehen und wenden, eine Antwort erhielt ich nicht. Es gab nur einen Verdacht, und darin spielte auch eine gewisse Mara eine Rolle. Ihr traute ich nicht, ich hatte ihr nie getraut. Sie war für mich ein Mittel zum Zweck gewesen. Es war auch nicht zu sehen, ob jemand Blut getrunken hatte. Solche Spuren waren am zerfetzten Hals nicht zu erkennen.
    Ich fühlte mich nicht besonders wohl zwischen den beiden Toten. Und das Wissen, dass hier ein mörderischen Vampir herumlief …
    Meine Gedanken rissen ab.
    Ich hatte etwas gehört.
    Es war ein leiser Knall gewesen, als wäre irgendwo in der Nähe eine Tür zugefallen.
    Sofort war ich wieder voll da. Das Geräusch war in diese Etage zu hören gewesen. Ich musste sie deshalb durchsuchen und verließ den Raum erst mal.
    Der Blick durch den Gang brachte mir nichts. Aber es war nicht mehr so still. Ich hörte etwas. Und es war undefinierbar. Ein Geräusch nicht in der unbedingten Nähe, aber ein Stück weiter vorn, wo es die anderen Räume gab.
    Dort ging ich hin.
    Sehr leise und mit langen Schritten. Dabei hatte ich das Gefühl, von einer eiskalten Hand im Nacken berührt zu werden. Ich ging langsamer und horchte intensiver.
    Ja, das Geräusch war noch da. Und zwar hinter einer der Türen auf der rechten Seite.

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