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1793 - Das Omen aus der Hölle

1793 - Das Omen aus der Hölle

Titel: 1793 - Das Omen aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Couch.
    Und dann dieses Geräusch, das einfach nicht aufhören wollte. Es schnitt in seinen Kopf, es war böse. Er wollte es nicht wahrhaben und wegscheuchen.
    Das ging nicht. Es blieb.
    Jemand wollte etwas von ihm.
    Noch immer hatte er unter den Folgen des tiefen Schlafs zu leiden. Wenn er den Hörer abheben wollte, musste er sich zur linken Seite wälzen, was nicht leicht war. Bei dieser Bewegung schaute er noch einmal schräg nach oben und sah, dass die Glotze noch lief, der Ton aber abgestellt worden war.
    Er schaffte es. Endlich lag er auf der Seite. Er sah den Tisch mit der runden Platte. Dort lag nicht nur die Fernbedienung, er sah auch den Hörer, den er endlich an sich nahm. Dabei bemerkte er, dass seine Hand zitterte, aber er hielt den Hörer fest und drückte ihn schließlich gegen sein Ohr.
    »Ja, wer ist denn da?«
    Mike Frost hörte ein Lachen. In seinem Kopf klickte es, denn er wusste genau, dass er das Lachen kannte.
    »He, was ist los?«
    »Kennst du mich nicht mehr?«
    Mike stöhnte auf. »Ja, aber nicht wirklich. Ich – ich – habe meine Probleme. Ehrlich.«
    »Willst du denn wissen, wer anruft?«
    »Ja.«
    »Ich bin es – Alex!«
    ***
    Das hatte er nicht erwartet. Er konnte es auch nicht glauben und schüttelte mehrmals im Liegen den Kopf. Er fühlte sich längst noch nicht wach, starrte dann auf das Telefon und schaute es an wie einen Fremdkörper.
    »He, hörst du mich noch?«
    Mike gab keine Antwort, er schluchzte auf, dann lachte er, hustete und konnte endlich sprechen.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Alex. Du musst mich doch hören, verflucht.«
    »Ja, ja, ich höre dich.«
    »Klasse. Wie geht es dir?«
    Er hätte jetzt eine Antwort geben müssen, doch er schaffte es nicht. Er kam mit sich selbst nicht zurecht. Er befand sich in einem eigenartigen Zustand. Er wusste selbst nicht, ob er das alles erlebte oder es sich nur einbildete.
    Er schaute sich im Zimmer um, als stünde dort irgendwo der Sprecher. Alles war normal, nur eben die Stimme nicht. Aber die doch auch. Jemand rief an, der Alex Corner war. Der Alex, dem er nachtrauerte.
    »He, ich habe dich was gefragt.«
    Mit einer sehr langsamen Bewegung brachte Mike den Hörer wieder an sein Ohr. Er musste ihn fest dagegen drücken, denn er fing an zu zittern.
    »Alex?«, flüsterte er.
    »He, ich bin es.«
    »Okay.«
    »Freust du dich nicht?«
    »Wie?«
    »Ob du dich nicht freust?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Hast du mich schon abgeschrieben?«
    Allmählich reagierte Mike Frost wieder normal. Er stöhnte leise auf, fand dann die richtigen Worte und flüsterte: »Nein, ich habe dich nicht abgeschrieben.«
    »Das ist gut.«
    »Aber du bist weg.«
    »Das bin ich noch immer.«
    Mike musste schlucken. »Ja, ja, Alex, ich erinnere mich. Aber wie hast du es geschafft?«
    »Was?«
    »Dass du jetzt telefonierst. Ich habe dich in diesem Schädel verschwinden sehen. Das Bild werde ich nie vergessen. Von dem Zeitpunkt an gab es keinen Mike mehr für mich.«
    »Ja, ich bin abgetaucht. Ich war in einer ganz anderen Welt. Ich habe die Vergangenheit erlebt. Eine tiefe Vergangenheit, und sogar eine wunderbare.«
    »War der Schädel wunderbar?«
    »Nein, Mike, das war er nicht. Er war das Tor zur Vergangenheit. Ich bin hindurchgegangen und erlebte eine besondere Zeit. Ich sah Engel und ich sah Riesen. Ja, so ist es damals gewesen. Riesen, verstehst du das?«
    »Nicht genau.«
    »Dann denk mal daran, was du gesehen hast.«
    »Den – den Schädel.«
    »Genau ihn, Mike. Er hat einem Riesen gehört. Er ist übrig geblieben. Er ist zu einem Mahnmal geworden, aber auch zum Tor in die Vergangenheit. Wir haben es entdeckt, und ich durfte es benutzen, mein Freund.«
    Mike Frost war zwar nicht geschockt, er hatte jedoch Mühe, gewisse Dinge unter einen Hut zu bringen. Dass sein Freund Alex den Schädel durch dessen Maul betreten hatte, das war ihm noch deutlich präsent. Aber was er jetzt hören musste, war schon harter Tobak. Er verspürte einen starken Druck im Magen, er wusste nicht mehr, was er sagen sollte, bis ihm doch etwas einfiel und er seinen Freund fragte: »Wo bist du jetzt?«
    »Rate mal.«
    »Sag schon.«
    »Ich bin nicht mehr in der anderen Welt, also in der Vergangenheit. Ich bin wieder hier.«
    »Aha. In London?«
    »Ja.«
    Plötzlich schlug Mike Frosts Herz schneller. Ein bestimmter Verdacht keimte in ihm auf. Er hatte Mühe, ihn auszusprechen, tat es dann doch.
    »Sag nicht, dass du in meiner Nähe bist, Alex!«
    »Doch, das bin ich.«
    »Und wo

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