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1795 - Der Beißer

1795 - Der Beißer

Titel: 1795 - Der Beißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das froh?«
    »Nein, denn ich denke, dass die andere Seite noch etwas in der Hinterhand hält.«
    »Und was?«
    »Einen Trumpf, Bill, einen richtigen Trumpf, den sie zum richtigen Zeitpunk ausspielen kann.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Kannst du auch sein.«
    »Und wie ist die Unterkunft?«
    »Lässt sich ertragen.«
    »Braucht ihr etwas?«, fragte Bill. »Kann ich euch was bringen?«
    »Nein, nein, wir kommen schon zurecht.«
    »Gut, dann wünsche ich euch keine gute Nacht, sondern eine erfolgreiche, wenn etwas passieren sollte.«
    »Danke, das ist nett.«
    Das Gespräch war beendet. Ich ließ das Handy wieder verschwinden und wollte mit der Wasserflasche zu den anderen gehen, als mir etwas auffiel.
    Während meines Telefonats hatte es eine Veränderung gegeben. Nicht unbedingt zu sehen, sondern zu riechen. Und es war ein seltsamer Geruch, der meine Nase erreichte. Es roch nicht mal schlecht, irgendwie schwer und auch süßlich. Zudem ein Geruch, der sich auf die Atemwege legte, und das war nicht normal.
    Ich drehte mich um – und erschrak, weil ich direkt in Wandas kalten Augen schaute. Irgendetwas stimmte da nicht. Ich wollte etwas fragen und sah, dass die Hand der Frau in die Höhe zuckte.
    Es war die rechte.
    Dann hörte ich das Zischen.
    Und zugleich traf mich ein Schwall mitten ins Gesicht. Es war dieses süßliche Zeug, das ich auch einatmete, obwohl ich es nicht wollte, aber ich schloss meinen Mund zu spät.
    Ich wollte etwas sagen und zugleich einen Schritt nach vorn gehen. Sprechen konnte ich nicht. Die Bewegung fiel mir schwer. Ich kam nur einen halben Schritt weit, stand aber so, dass ich in den Flur schauen konnte.
    Irgendwie bekam ich durch diesen Blick einen besonderen Kick, der mich noch mal antrieb. Ich ging schwankend in den Flur hinein und schaffte es auch, mich so umzudrehen, dass die Tür zum Wohnraum vor mir lag. Sie war offen.
    Ich ging noch hinein und bemerkte, dass dort nichts mehr normal war. Was hier genau geschehen war, bekam ich nicht mehr mit, denn jetzt war es auch mit meiner Kraft vorbei.
    Ich kam noch einen Schritt weit, dann knickte das rechte Bein unter mir weg.
    Dass ich zu Boden fiel, bekam ich nicht mehr mit …
    ***
    Die beiden Helfer saßen vorn in dem schwarzen Volvo. Der Beißer hatte es sich im Fond bequem machen können, saß dort schief und hielt die Augen fast geschlossen. Hin und wieder war auch ein Knacken zu hören, eine Folge davon, wenn er seine Finger in die Länge zog, um die Hände geschmeidig zu halten.
    Die Stadt London hatten sie verlassen. Große Hindernisse hatte es nicht gegeben, und so waren sie ohne Probleme in die Nähe des kleinen Ortes Epsom gelangt.
    Hier standen sie nun an einer geschützten Stelle und warteten darauf, dass sich ihre Verbündete meldete. Wanda hatte alles in die Wege geleitet, auf sie konnte man sich verlassen, und sie hatte es geschafft, Horvath den Weg freizumachen.
    Der Beißer gierte nach Action.
    Er wollte sein Stahlgebiss in die Hälse schlagen, dort Haut und Sehnen zerreißen und auch Blut trinken. Er brauchte es nicht, um am Leben zu bleiben, denn er war kein Vampir. Aber es war ein Genuss für ihn, den Lebenssaft der Menschen schlürfen zu können, sodass ihn manche sogar für einen besonderen Vampir hielten.
    Er existierte. Er lebte. Er war da. Und das verdankte er seinem großen Mentor Rasputin. Auch er lebte. Er hatte überlebt, er hatte den Tod besiegt und genau das sollte auch der Beißer erleben, wenn er seine Aufgabe erledigte. Lange da sein, ohne zu einem Zombie zu werden oder zu einem Vampir.
    Wenn er die Augen öffnete und durch eines der Autofenster schaute, dann sah er die Dunkelheit, die den Wagen umgab.
    Seine beiden Helfer saßen vor ihm und unterhielten sich leise. Manchmal lachten sie auch, wenn sie über eine bestimmte Frau sprachen, und es gab auch Zeiten, da saugten sie an ihren Zigaretten, was dem Beißer nicht passte, weil er den Geruch nicht mochte, aber er wehrte sich auch nicht dagegen. Für ihn war wichtig, dass der Anruf bald erfolgte und sie endlich losfahren konnten.
    Er freute sich auf die Nacht. Vor allen Dingen freute er sich darauf, beißen zu können. Einmal hatte er den Agenten verpasst und einen falschen umgebracht. Das würde ihm nicht noch mal passieren.
    Dass der Wagen im Dunkeln stand, machte ihm nichts aus. Es war wichtig, dass er sah und selbst nicht so schnell wahrgenommen werden konnte. Auf seiner Seite musste die Überraschung liegen und nicht umgekehrt.
    Die beiden

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