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1798 - Drei Henker für Sinclair

1798 - Drei Henker für Sinclair

Titel: 1798 - Drei Henker für Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört hatte, das passte nicht in mein Kinderhirn. Es war alles so anders. Mein Vater hinter der Maske hatte sich mit anderen Maskenleuten getroffen. Sie hatten auch über mich gesprochen, und mein Vater hatte mich verteidigt. Das war das Wunderbare daran.
    Ich konnte ihm vertrauen, auch wenn er eine Maske trug!
    Meine Mutter sorgte stets dafür, dass eine Flasche Wasser in meinem Zimmer stand. Das war auch in dieser frühen Nacht der Fall. Ich holte sie aus dem Schrank und trank erst mal einen kräftigen Schluck, um meine trockene Kehle loszuwerden. Danach ging ich wieder zu meinem Bett und legte mich hin. Ich zog mich nicht aus. Einschlafen konnte ich auch zunächst nicht, doch irgendwann übermannte mich der Schlaf und schickte mir auch die Träume.
    Sie waren nicht nett. Sie waren böse, und sie waren auch sehr konkret. Ich sah schreckliche Gestalten um mich herum, aber bei keinem dieser Fabelwesen erkannte ich ein Gesicht, denn alle trugen silberne Masken. Sie umtanzten mich, und ich musste ihrem höhnischen Gelächter lauschen, das irgendwann immer leiser wurde und schließlich völlig verstummte, sodass ich schlafen konnte …
    ***
    Der andere Morgen!
    Nach dem Waschen ging es an den Frühstückstisch. Meine Mutter war natürlich schon längst auf den Beinen und hatte ihn gedeckt. Sie sah mich in die Küche schleichen, schaute prüfend in mein Gesicht und hob beide Hände.
    »Was ist denn mit dir los, Junge?«
    »Wieso? Was soll sein?«
    »Schau dich mal im Spiegel an.«
    »Das habe ich.«
    »Und?«
    Ich senkte den Blick und setzte mich an meinen Platz. »Ich sehe nicht ausgeschlafen aus.«
    »Genau das ist es. Du hast Ränder unter den müden Augen. Du bist blass im Gesicht, und ich muss mir schon die Frage stellen, ob du krank wirst.«
    Nur das nicht. Auf keinen Fall. Wenn meine Mutter so anfing, sah es nicht gut aus. Dann würde sie mich bemuttern wollen, und das wollte ich nicht.
    »Ich habe nur so blöd geschlafen, Ma. Eigentlich gar nicht.«
    »Und warum nicht? Tut dir was weh?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    »Ich weiß es nicht. Ihr habt doch auch mal Nächte, in denen ihr nicht schlafen könnt.«
    »Ja, ja, aber wir sind erwachsen, da passiert das schon mal. Doch bei euch Kindern …«
    »Ich habe auch keine Ahnung. Jedenfalls habe ich schlecht geschlafen. Und wie war es bei dir?«
    »Ach, ich kann mich nicht beklagen.«
    »Und bei Dad?«
    Meine Mutter lachte. »Wie kommst du denn auf ihn? Das hast du doch sonst nie gefragt.«
    »Aber jetzt schon. Wo ich doch so schlecht geschlafen habe. Ich muss ja nicht der Einzige gewesen sein.«
    »Ja, das stimmt schon. Von deinem Vater habe ich keine Beschwerden gehört.«
    »War der Besuch denn noch lange da?«
    »Vor Mitternacht ist er gegangen. Das hat Vater mir erzählt, als er ins Bett kam. Und heute ist er schon wieder unterwegs. Er muss nach außerhalb zu einem Termin.«
    Ich nickte und freute mich auf den Kakao, den ich so gern trank, wenn meine Mutter ihn zubereitete. Ich bekam die erste Tasse und trank ihn langsam. Brot lag auch bereit, ich konnte zudem Pudding vom letzten Abend essen, was ich nicht tat. Außerdem hatte ich keinen großen Hunger, was ich meiner Matter sagte, die dafür Verständnis hatte.
    »Wer so wenig schläft, kann ja auch nicht viel essen.«
    »Das ist ja nicht immer.«
    »Schon gut.« Sie strich über mein Haar. »Dann gehst du eben heute Abend früh ins Bett.«
    »Mach ich.« Ich kam wieder auf meine Entdeckung zu sprechen, sagte aber nicht, was ich gesehen hatte. »Wer sind eigentlich die Männer, die immer zu Dad kommen und sich dann im Keller versammeln? Kennst du sie eigentlich?«
    »Nein, John, ich kenne sie nicht alle. Aber ich denke, dass die meisten Kollegen deines Vaters sind, die etwas zu besprechen haben. Sie haben sich da in einem Kreis zusammengefunden und diskutieren über bestimmte Dinge. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Bist du nie dabei gewesen?«
    »Nein.«
    »Findest du das nicht blöd?«
    Meine Mutter lachte. »Nein, John. Es ist ein reiner Männerklub. Frauen haben da nichts zu suchen. Wenn du mal älter bist, wirst du erleben, dass es in unserem Land viele Klubs gibt, die nur Männer als Mitglieder haben.«
    »Finde ich aber blöd.«
    Meine Mutter lachte. »Ja, da hast du mir aus der Seele gesprochen. Aber was will man machen?«
    »Selbst einen Klub gründen.«
    »Das ginge auch. Aber dazu braucht man Mitglieder.«
    »Stimmt auch.«
    »Dann bleibe ich lieber ohne Klub und muss mich nicht immer zu

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