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1798 - Drei Henker für Sinclair

1798 - Drei Henker für Sinclair

Titel: 1798 - Drei Henker für Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestimmten Zeiten treffen.«
    Das konnte ich akzeptieren. Dennoch ging mir das Treffen unten im Keller nicht aus dem Kopf. Ich wollte zudem wissen, warum sich die Leute ausgerechnet in unserem Keller trafen.
    »Ach, da haben sie ihre Ruhe. Im Haus haben wir nicht so viel Platz. Und so oft treffen sie sich auch nicht. Wenn, dann geht das reihum. Gestern waren wir eben an der Reihe, so einfach ist das.«
    »Ja, ja …«
    Meine Mutter wechselte das Thema. »He, es wird Zeit. Du musst zur Schule.«
    »Ich kann auch später hingehen.«
    »Ha, so weit kommt es noch. Du willst doch was lernen. Da ist jede Stunde wichtig.«
    Da mochte sie recht haben. Für mich war das Treffen der Maskenmänner in unserem Keller wichtiger. Aber ich wusste auch, dass mir niemand eine Auskunft geben würde …
    ***
    Ich war wieder da! Ich stand in der Gegenwart, und die Erinnerungen an früher waren erloschen. Kein Nachdenken über eine andere Zeit mehr, ich konnte mich wieder mit mir selbst beschäftigen und mit meiner Suche, wobei ich nicht wusste, nach was ich genau suchte.
    Es hatte mit meinem alten Herrn zu tun, der leider verstorben war, sodass ich ihn nicht fragen konnte. Auch meine Mutter lebte nicht mehr, und ich konnte mich nicht daran erinnern, noch weitere Verwandte gehabt zu haben. Von irgendwelchen Onkeln oder Tanten war niemals gesprochen worden, was nicht besagen musste, dass keine existierten, aber jetzt mit ihnen in Kontakt zu treten, dazu hatte ich keine Lust.
    Es war schon ungewöhnlich, dass mich hier die Erinnerungen überwältigt hatten. Dass ich als Junge in diesem Keller gestanden hatte, war mir normal nicht präsent gewesen. In diesem Fall schon, und ich musste damit rechnen, dass mich irgendeine Macht oder Kraft hierher getrieben hatte.
    Zu wem? Oder wer war die Kraft? Die drei Henker? Eine Frau war dabei. Man hatte mich angerufen. Ich hatte mit ihr gesprochen. Ich hatte versucht herauszufinden, was sie von mir wollten. Es war nicht möglich gewesen, eine exakte Antwort zu finden. Und ich ging davon aus, dass diese drei Henker etwas mit der Vergangenheit zu tun haben mussten.
    Warum waren mir die Augen geöffnet worden? Warum hatte ich mich hier an den jungen John Sinclair erinnern können oder müssen? War dies ein magischer Ort? Hatte eine fremde Macht, die mir wohlgesinnt war, einen Hinweis geben wollen?
    Es kam einiges an Erklärungen infrage. Was aber genau zutraf, wusste ich nicht. Es war ein Hinweis, und der hatte mehr meinem verstorbenen Vater gegolten als mir.
    Er und die Männer hatten sich damals hier getroffen. Sie hatten ihre Gesichter hinter den Masken versteckt, und so etwas tat man ja nicht grundlos. Sie waren eine geheime Gesellschaft. Eine Loge, aber zu den Templern hatten sie nicht gehört. Das hätte man mir längst gesagt, denn die Templer gehörten zu meinen besten Freunden.
    Wer waren sie dann?
    Warum verbargen sie ihre Gesichter hinter den silbernen Masken? Die Frage war da, die Antwort nicht. Ich stand auf dem Schlauch und wusste nicht, wo ich anfangen sollte.
    Drei Henker!
    Plötzlich spukten sie wieder durch meinen Kopf. Es gab sie. Sie befanden sich auf der Suche nach mir. Aber warum wollten sie mich haben? Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte. Der Grund musste mit meinem Vater zusammenhängen. Eine alte Rache. Eine alte Abrechnung, die man sich jahrelang aufbewahrt hatte. Das konnte es sein.
    Aber wo fand ich den Beginn? Wo das Motiv?
    Das wäre ein Punkt gewesen, der mich weitergebracht hätte, aber ich musste passen, denn Unterlagen, die mir hätten weiterhelfen können, gab es nicht mehr. Mein Vater hatte sie mit nach Schottland genommen, und dort war alles verbrannt.
    Hier gab es nichts mehr. Nur eine Erinnerung und eine Macht, die mich in die Vergangenheit versetzt hatte.
    Was sollte ich tun?
    Länger hier stehen zu bleiben würde mich nicht weiterbringen. Ich musste einen anderen Weg gehen.
    Zwei Minuten später stand ich wieder im Freien und konnte dem Spiel der dunklen Wolken über meinem Kopf zuschauen. Eine Antwort auf bestimmte Fragen bekam ich nicht, die musste ich selbst suchen, und eine Frage stand ganz im Vordergrund.
    Welche Verbindung hatte es zwischen den drei Henkern und meinem Vater gegeben?
    Leider wusste ich nicht, wo ich die Antwort finden konnte. Es war durchaus wahrscheinlich, dass ich mich mit dem Leben meines Vaters beschäftigen musste, um etwas zu finden, was mich weiterbrachte.
    Aber wo fing ich an und wo hörte ich auf?
    Das war die große

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