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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Entfernung jedoch, jenseits des Dorfes, erstrahlte die alte Burg im orangen Licht einer Reihe von Scheinwerfern.
    Monarch holte sein Fernglas heraus und setzte sich ins Gras, um die Fassade hinter dem Natodraht zu inspizieren. Für die Außenmauern hatten die Steinmetzen Suleimans des Prächtigen Blöcke aus rauem, rostfarbenem Granit geschnitten und zehn Meter hoch aufgeschichtet. Die Palisade wies mittelalterliche Zinnen auf, Lücken im Mauerwerk, die es Bogenschützen und Musketieren ermöglicht hatten, die Feinde des Osmanischen Reichs zu beschießen. Er sah die Türme zu beiden Seiten der Südfassade: Sie waren wie auf dem Foto eingerüstet und mit schwarzen Planen verhängt. Er verstellte die Sehschärfe seines Fernglases und entdeckte in einem Schlitz zwischen den Planen Bewegung: ein Wachsoldat, der ein schweres Maschinengewehr schwenkte.
    »Sieht nach 12.7 mm aus, genau wie Slattery gesagt hat«, stellte Monarch fest und setzte das Fernglas ab.
    »Kein Problem für mein Mädchen hier«, sagte Chávez. Sie hatte einen Schalldämpfer aus der Tasche geholt und schraubte ihn auf den Lauf ihres Gewehrs.
    Monarch spähte erneut durch sein Fernglas und entdeckte den Glockenturm einer orthodoxen Kirche, etwa einhundertachtzig Meter südlich der Festung. »Wie wäre es mit der Position dort?«
    Chávez setzte das Gewehr ab und warf einen Blick durch ihr eigenes Fernglas. »Nö«, sagte sie. »Da sehen sie zuerst nach. Der große Baum, dort im Friedhof, der gefällt mir.«
    »Du verschenkst sechs Meter.«
    »Ich bin auf gleicher Höhe mit der Mauer«, sagte sie. »Wenn du erst drüben bist, kann ich dir ohnehin nicht helfen, auch nicht vom Kirchturm aus.«
    Monarch akzeptierte ihren Standpunkt und nickte.
    Eine Stunde lang saßen sie auf dem Hügel und behielten die Festung im Blick, beobachteten den Rhythmus der Wachsoldaten, die mit ihren Hunden die Zinnen abschritten. Aufgrund der Planen konnten sie nicht mit Sicherheit feststellen, wie viele Soldaten genau sich auf jedem Turm befanden, also tippten sie vorsichtshalber auf drei.
    Um Viertel nach zehn tönte Fowlers Stimme aus dem Headset. »Feuerwerk um elf.«
    »Verstanden«, antwortete Barnett im Haus bei Chisinau. »Hast du gehört, Robin?«
    »Laut und deutlich«, sagte Monarch. »Wir nehmen unsere Positionen ein.«
    »Kameras an!«, meldete sich Jack Slattery zu Wort.
    Monarch hasste die Einsatzkamera. Sie lieferte Bilder, mit denen der Beobachter Monarchs instinktive Einschätzung der Situation in Frage stellen konnte. Und bei solchen Einsätzen entschied der gute Instinkt über Leben und Tod. Trotzdem fasste Monarch an sein Headset und drehte die schmale Linse nach vorn, bis sie neben seinem rechten Auge saß. Er knipste die Kamera an und nahm im Augenwinkel ein rotes Blinken wahr.
        
    Im einhundert Kilometer entfernten Gehöft bei Chisinau stand der Chef der Abteilung für verdeckte Operationen mit verschränkten Armen, das Headset auf dem Kopf, vor dem größten der Computerbildschirme. Er sah statisches Rauschen und Schatten.
    »Seht ihr mich?«, fragte Monarch.
    »Zu dunkel«, sagte Slattery. »Wechseln Sie auf Nachtsicht.«
    Der Bildschirm sprang zu einer milchiggrünen Andeutung der Straßen des alten Dorfes.
    »Dann los«, wies Slattery Monarch an. Er legte die Hand auf sein Mikro und sagte zu Barnett: »Und jetzt die Übrigen.«
    Barnett tippte einen Befehl ein, und sofort zerfiel der Monitor in vier Segmente. Oben links war Monarchs Perspektive zu sehen, oben rechts, durch Chávez’ Kamera, in der Ferne die Burg, die im orangen Licht badete. Das Bild unten rechts zeigte Fowlers Blickwinkel, während er – etwa einen halben Kilometer entfernt – Sprengladungen am E-Werk anbrachte, das die Burg mit Strom versorgte. Im linken unteren Segment schlich Tatupu durch dichtes Unterholz, wobei das Licht der hell beleuchteten Burg vor ihm durch Äste und Zweige schimmerte.
    Dann aber galt Slatterys Augenmerk vor allem Monarch und Chávez, die hinunter zum Dorf schlichen. Die Straßen waren leer und dunkel, als sie an Hecken entlang auf die orthodoxe Kirche zuhielten. Sie trennten sich vor dem Zaun, der den Kirchhof umgab. Chávez kletterte hinüber und schlich an Gräbern vorbei auf einen hohen Baum zu.
    Monarch fand seine Angriffsbasis im Treppenaufgang eines verlassenen Reihenhauses im Süden der Burg.
    »Zwei Wachposten in einer Baracke am Natodraht«, sagte Monarch. »Zwei weitere, mit Hund, am großen Eichentor. Alle wirken

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