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18 Geisterstories

18 Geisterstories

Titel: 18 Geisterstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Kluge
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sie:
    »Es war sehr edel von dir – aber was willst du mit Ram­min ma­chen? – Du ver­stehst –«
    »– Nichts von der Land­wirt­schaft, hast auch nicht die ge­rings­te Lust da­zu – willst du sa­gen? – Frei­lich hab’ ich kei­ne Lust da­zu und frei­lich ver­ste­he ich nichts da­von, bei­na­he so we­nig wie dein Va­ter. Ich den­ke auch Ram­min nicht vier­zehn Ta­ge zu be­hal­ten!«
    »Du willst es ver­kau­fen? Aber du sagst selbst, daß Ram­min für 100 000 Ta­ler kei­nen Käu­fer fin­den wür­de, und du willst 800000 Mark da­für ge­ben?«
    »Ja – und ich wer­de mehr da­für wie­der be­kom­men. Was ich ver­die­ne, ge­hört dir, Lot­te, du kannst da­für Tau­ben züch­ten, wenn du Lust hast. – Willst du mir ein paar Brie­fe schrei­ben, die ich dik­tie­re?«
    »Ger­ne!«
    »So schrei­be: ›Rit­ter­gut Ram­min! Haun­ted‹
    Al­tes Fa­mi­li­en­gut in Pom­mern ist zu ver­kau­fen. Große Wal­dun­gen, Tei­che, Park­an­la­ge. Bes­ter Bo­den, schö­ne Jagd. Das Gut wur­de von dem In­ha­ber, in des­sen Fa­mi­lie es über 400 Jah­re ge­we­sen ist, ver­kauft, weil er es in dem Schlos­se, in wel­chem es spukt, nicht mehr aus­hal­ten konn­te. In­se­rent die­ses er­stand es, da sich kein an­de­rer Käu­fer aus an­ge­ge­be­nen Grün­den fin­den woll­te, schul­den­frei zu dem fa­bel­haft nie­de­ren Prei­se von nur 800 000 Mark.
    No­ta­ri­el­ler Kau­fakt liegt zur Ein­sicht vor. In­se­rent zieht je­doch selbst, nach­dem er nur we­ni­ge Näch­te in dem Schlos­se ge­schla­fen hat, vor, sei­nen Be­sitz wie­der zu ver­kau­fen, even­tu­ell un­ter Selbst­kos­ten­preis.
    Ge­fl. Of­fer­ten an Herrn Dr. Frie­del.
    Ram­min, Pom­mern.‹
     
    So, Lot­te! du mußt es noch zwei­mal ab­schrei­ben! Und dann die Adres­sen: Ti­mes, Lon­don; Fi­ga­ro, Pa­ris; New York He­rald, Neu-York.« –
    Dr. Frie­del be­stand dar­auf, daß sei­ne Schwie­ger­el­tern und Schwa­ger so­fort nach der Tä­ti­gung des no­ta­ri­el­len Ak­tes nach Ber­lin fuh­ren, auch Lot­te muß­te mit. Ei­ne klei­ne Aus­span­nung könn­te nichts scha­den, sag­te er. –
    Et­wa vier­zehn Ta­ge spä­ter er­hielt Lot­te von ih­rem Man­ne fol­gen­den Brief:
     
    »Lie­bes, klei­nes Frau­chen!
    Mor­gen kom­me ich selbst zu Dir, jetzt nur in Ei­le die Haupt­sa­che. Mei­ne Rol­le als Be­sit­zer von Ram­min ist aus­ge­spielt, so­eben ha­be ich das Gut für ei­ne Mil­li­on ver­kauft. Der jet­zi­ge Be­sit­zer, Dr. Mc. Culloch, ist ein Schot­te. – Auf un­se­re An­non­cen be­kam ich et­wa 15 Ant­wor­ten, Mc. Culloch kam gleich selbst hier­her. Ram­min hat er sich gar nicht an­ge­se­hen, doch woll­te er gleich im Er­ker­zim­mer schla­fen. Er war ent­zückt. Ich hat­te al­les so ge­las­sen, wie es war, nur den Tau­ben­dreck ha­be ich da oben höchst ei­gen­hän­dig ein we­nig auf­ge­kehrt. Ich hät­te Mc. Culloch, der so­fort 750 000 Mark bot, gleich zu­ge­schla­gen, je­doch ka­men am fol­gen­den Ta­ge noch zwei Ame­ri­ka­ner. Sie schlie­fen eben­falls im Er­ker­zim­mer: der Er­folg war der­sel­be. Sie bo­ten 800 000 Mark, wor­auf Mc Culloch 50 000 Mark hö­her ging. So stei­ger­ten sie sich ge­gen­sei­tig, bis der Schot­te mit ei­ner Mil­li­on 15 000 Mark Sie­ger blieb! Er ist so­fort in den Be­sitz von Ram­min ge­tre­ten, ich bin heu­te sein Gast. Er hat schon An­ord­nun­gen ge­trof­fen, die Tü­re zur Spei­cher­trep­pe ver­mau­ern zu las­sen, da­mit der Spuk nicht doch ein­mal her­un­ter­käme! Das Er­ker­zim­mer will er als Frem­den­zim­mer her­rich­ten las­sen, er läßt schon an al­le sei­ne Freun­de Ein­la­dun­gen er­ge­hen und freut sich schon im vor­aus, wenn er an die Er­fol­ge denkt, die er er­zie­len wird! – Ich wün­sche ihm al­les Glück.
    Ich kom­me 1.28 Uhr mor­gen mit­tag; wirst Du an der Bahn sein?
    Grü­ße für Dei­ne El­tern und Dei­nen Bru­der und einen Kuß für Dich.
    Hen­ry.«
     

Rei­tet, Co­lo­nel! von
Mary-Carter Roberts
     
     
    Ei­ne Geis­ter­ge­schich­te von ge­ra­de­zu wel­this­to­ri­schen Di­men­sio­nen ist Ma­ry-Car­ter Ro­berts ›Rei­tet, Co­lo­nel!‹ ei­ne fan­ta­sie­vol­le, ori­gi­nel­le Er­zäh­lung, die im ame­ri­ka­ni­schen ›Ma­ga­zi­ne of Fan­ta­sy and Science

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