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1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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legen. Fluchend gehorchten sie. Ich sorgte dafür, dass sie nicht dicht beieinander lagen, sondern sich ein Raum zwischen ihnen befand.
    Dann kehrte Harry zurück. Ich brauchte nur einen Blick in sein Gesicht zu werfen, um zu wissen, dass alles geklappt hatte. Er sah zufrieden aus.
    Ich fragte ihn trotzdem. »Na, haben wir alles geschafft?«
    »Bisher schon.«
    »Und weiter?«
    »Die Hilfe wird bald hier sein.«
    »Bald?«
    Er nickte. »Ja, das ist kein SEK, ich habe mich an die normale Polizei gewandt. Nicht weit von hier entfernt befindet sich eine Polizeischule. Von dort schickt man uns Verstärkung.«
    »Und wann kann sie hier sein?«
    Harry verzog das Gesicht. »Der zuständige Beamte hat von einer halben Stunde gesprochen. Ob seine Leute die einhalten, das weiß ich nicht. Ich jedenfalls bin froh, dass überhaupt etwas passiert.«
    »Das ist wahr.«
    Harry lachte und fragte dabei: »Was haben wir gejagt? Vampire. Damit fing es an. Und womit hat es geendet?«
    Ich musste lachen. »Weißt du das?«
    »Nicht wirklich, John. Wir sind leider noch mittendrin.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Noch immer lag die ganze Nacht vor uns. Da konnte viel passieren, aber daran wollte ich jetzt nicht denken …
    ***
    Es war eine Lage, die sich Paul und Peter nicht gewünscht hatten. Sie lagen beide auf dem feuchten Boden, sie waren noch immer gefesselt und sie sahen auch, dass jemand auf sie nieder blickte.
    Eine leicht bekleidete Frau mit schwarzen Haaren und einem bleichen Gesicht.
    Keiner sagte etwas. Paul und Peter wussten, dass sie praktisch Gefangene der Frau vor ihnen waren, auch wenn diese keine Waffe in den Händen hielt.
    Aber sie selbst war eine Waffe, und das bewies sie auch, als sie von oben die beiden Männer angrinste. Da waren ihre beiden Vampirzähne zu sehen, die nur darauf zu warten schienen, sich in ihre Hälse schlagen zu können.
    Die Zwillinge lagen auf der feuchten Erde, doch lange sollten sie nicht in dieser Lage bleiben.
    »Steht auf!«
    »Und dann?«
    »Steht auf!«, fuhr Larissa die beiden an.
    Jetzt wussten sie, dass dies hier kein Spaß war. Aber sie waren es nicht gewohnt, als Paar aufzustehen. Da musste einer den Bewegungen des anderen folgen, und das war nicht so leicht. Sie hatten Mühe, sich auf die Füße zu stemmen, und die Flüche drangen nicht grundlos über ihre Lippen, was Larissa zum Lachen nötigte. Sie mochte es, wenn die Kerle vor ihr kuschten. Nicht alle taten das, aber die meisten schon, wenn sie diese anschaute.
    Peter und Paul hatten es nach zwei Versuchen geschafft, endlich wieder auf den Beinen zu stehen. Zwar schwankten sie leicht, aber sie hielten sich und hatten das Glück, dass sich hinter ihnen hohe Bäume befanden, die mit ihren dicken Stämmen als Stütze dienten.
    Larissa lächelte breit, sodass die langen Eckzähne besser zu sehen waren.
    »Nun, was habt ihr euch denn vorgestellt?«, fragte sie.
    »Dass wir verschwinden.«
    »Dass wir die Handschellen loswerden.«
    Sie hatten sich während des Sprechens abgewechselt, und da musste die Blutsaugerin einfach lachen. Dann fragte sie: »An das Naheliegendste habt ihr nicht gedacht – oder?«
    »Was ist es denn?«, fragte Paul.
    »Euer Blut. Ich will euer Blut trinken. Ich bin anders als ihr. Ich muss jede Gelegenheit nutzen, um mich zu stärken.«
    Beide wussten Bescheid. Beide waren geschockt. Sie starrten in das bleiche Gesicht der Blutsaugerin und wussten, dass sie keine Chance mehr hatten. Sie war einfach zu mächtig.
    »Aber – aber – unser Blut wird dir nicht schmecken«, flüsterte Paul.
    »Wieso nicht?«
    »Wir stehen doch auf deiner Seite. Haben es immer getan. Wie oft haben wir dir das Blut besorgt? Wir haben es dir in den Wald gebracht. Verdammt, das kannst du doch nicht vergessen haben.«
    »Habe ich auch nicht.« Sie schüttelte den Kopf und lächelte wieder. »Ich muss an mich denken und mich stärken. Etwas anderes hat keinen Sinn.«
    »Das sollst du auch«, erklärte Peter. »Und ich mache dir folgenden Vorschlag. Wir beide werden das Blut herbeischaffen. Wir machen es so, wie wir es immer getan haben.«
    »Nein.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich will es frisch haben. Und zwar ganz frisch. Direkt aus den Adern eines Menschen schlürfen.«
    Das war es also. Das musste für sie etwas Besonderes sein. So hatten sich schon ihre Ahnen gesättigt.
    »Und dann«, fragte Paul, »was geschieht dann?«
    »Ach, nicht viel. Ihr werdet einsinken in eure neue Welt. Ich bin davon überzeugt, dass sie euch gefallen

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