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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ich weiß nicht, was wir machen sollen. Und den Verdacht, den ich habe, den wage ich gar nicht auszusprechen.«
    »Auch nicht mir gegenüber?«
    Jetzt grinste Tim. »Doch, bei dir ist das was anderes. Ich denke, dass die drei Gestalten über dem Altar etwas mit Clints Tod zu tun haben. Allmählich glaube ich daran. Auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann.«
    »Ja, das ist schwer.«
    »Kannst du es denn?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich habe sie ja aus der Nähe gesehen und sogar angefasst. Es ist wirklich nicht leicht, sich das vorzustellen. Die sind aus Stein …«
    »Ja, sind sie.«
    Mehr wussten die beiden auch nicht zu sagen. Unausgesprochen stand die Frage zwischen ihnen, was Clint O’Malley in der Kirche gesucht hatte. Er musste dabei irgendetwas getan haben, das gereicht hatte, um ihn zu töten.
    Tim sprach Johnny an. »Und was hast du vor?«
    »Wieso?«
    »Wie lange willst du noch bleiben?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wir dürfen ja vorerst nicht weg. Deshalb wird es noch dauern.«
    »Und? Willst du nicht in London anrufen und sagen, in welches Dilemma du hier geraten bist?«
    »Nein, ich lasse noch eine Nacht verstreichen.«
    Tim zuckte leicht zurück. »He, das hört sich an, als hättest du was vor.«
    »Kann sein.«
    »Und was?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Tim rückte näher an Johnny heran und boxte ihm leicht in die Seite. »Bitte, was hast du vor? Du hast an Clint gesehen, wie gefährlich es sein kann.«
    »Da hast du recht.«
    »Und wieso willst du dich reinhängen?«
    Johnny zuckte nur mit den Schultern.
    »Ich kenne dich«, sagte Tim. »Du hast dir doch nie was sagen lassen, das weiß ich aus London.«
    »Hör auf, so schlimm war es auch nicht.«
    »Du bist immer deinen Weg gegangen!«, flüsterte Tim scharf.
    »Stimmt, das tue ich jetzt auch.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Tim bohrte weiter. »Jedenfalls hast du nicht vor, die ganze Nacht im Bett zu liegen.«
    »Das gebe ich zu.«
    »Und wo wirst du dann sein?«
    »Noch immer im Ort.«
    »Kann ich mir denken.« Tim hob sein Glas und trank es leer.
    Johnny Conolly war klar, dass er seinen Job allein durchziehen musste. Er wollte Tim nicht an seiner Seite haben. Es konnte zu gefährlichen Begegnungen kommen, und da musste er sich wehren können.
    »Trinken wir noch ein Glas?«
    »Nein, Tim, danke. Ich werde jetzt verschwinden.«
    »Und wohin?«
    »In meine Pension.«
    »Wie lange bleibst du dort?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Kann sein, dass ich noch einen Spaziergang mache, vielleicht aber auch nicht. Das wird sich alles noch herausstellen.«
    Tim winkte ab. »Tu, was du nicht lassen kannst. Ich will nur nicht irgendwann vor einer zweiten Leiche stehen.«
    »Du meinst mich damit?«
    »Wen sonst?«
    »Ich werde mir Mühe geben, am Leben zu bleiben.« Johnny wollte Geld aus der Tasche holen, aber Tim winkte ab.
    »Lass mal, das erledige ich.«
    »Danke.«
    Sie verließen gemeinsam den Pub. Draußen war es noch hell, aber der Wind blies sehr heftig, und da er von Nordosten kam, war er bitterkalt.
    Beide verabschiedeten sich mit einem kurzen Abklatschen. Aber nur Tim schaute seinem Freund noch lange nach und machte sich so seine Gedanken …
    ***
    »Da sind Sie ja!«
    Mit diesem Satz begrüßte Karin Winter ihren Gast, und sie atmete dabei sichtlich auf.
    Johnny lächelte. »Ja, warum sollte ich es denn nicht sein?«
    »Na, Sie haben Nerven.«
    »Wieso?«
    Die Wirtin stemmte ihre Hände in die Seiten. »Hier in Carlow bleibt nichts geheim, so habe ich sehr schnell gewusst, was Ihnen passiert ist.«
    »Ach so.«
    »Ja, Sie waren dabei, als der Tote entdeckt wurde – oder?«
    »Stimmt.«
    »Genau das habe ich gehört, und da habe ich auch Furcht bekommen. Wie leicht hätte der Täter Sie erwischen können. So musste der arme Clint O’Malley sterben.«
    »Kannten Sie ihn denn?«
    »Und ob, mein Lieber. Hier kennt doch jeder jeden. Das hier ist ein besonderer Ort.«
    »Wieso?«
    »Hier passiert nichts, ohne dass es schon bald alle Bewohner wissen.«
    »Aber Carlow ist doch gar nicht so klein.«
    »Ach, von ganz Carlow spreche ich nicht. Nur hier aus dieser Gegend. Das reicht.«
    »Stimmt.«
    Johnny wollte gern auf sein Zimmer, aber er kam nicht weg, und er wollte auch nicht unhöflich sein.
    »Wiesen Sie denn, wie der arme Clint umgebracht worden ist?«
    »Er wurde erwürgt.«
    Mrs Winter presste ihre Hände auf die Fläche zwischen Hals und Busen. »Himmel, welch eine Tat. Erwürgt – grauenhaft, das hat

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