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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augenblick sah sein Freund, wer dort auf dem Tisch lag.
    Tim Doherty blieb stehen. »Was ist mit ihm?«, fragte er mit zittriger Stimme.
    Johnnys Schultern zuckten.
    »Lebt er noch?«
    »Nein.«
    Tim Doherty schluckte. Dann fragte er mit mühsamer Stimme: »Er ist also tot?«
    Johnny nickte. Mehr konnte und wollte er nicht sagen. Er tat auch nichts, als Tim an ihm vorbei ging und an einer bestimmten Stelle anhielt. So konnte er seinen Freund sehen, der auf dem Tisch lag und sich nicht mehr rührte.
    Das Gesicht hatte sich verändert. Es war nicht nur von der Haut her blau angelaufen, es zeigte auch eine Angst, als hätte der junge Mann kurz vor seinem Tod etwas Schlimmes gesehen.
    Tim Dohertys Augen schwammen in Tränen. Er hatte große Mühe, eine Frage zu stellen.
    »Wer hat das getan?«
    Johnny zuckte mit den Schultern. Er dachte an gar nichts. Sein Kopf war leer und so konnte er die Frage auch nicht beantworten und drehte noch den Kopf weg.
    Es konnte Zufall sein, vielleicht aber auch nicht, jedenfalls streifte sein Blick an den drei steinernen Gestalten entlang, und da zuckte Johnny zusammen.
    Trotz der recht großen Entfernung hatte er gesehen, was dort vorgefallen war. Es gab eine Veränderung in den Augen, und da hatte er das gelbe Leuchten gesehen. Für einen Moment war es dort aufgeflackert, dann aber wieder verschwunden.
    Johnny schluckte. Er presste die Lippen zusammen und atmete scharf durch die Nase ein. Er musste sich entscheiden, ob er Tim etwas über die Entdeckung sagen sollte oder es lieber bleiben ließ. Johnny verschob es zunächst.
    Tim trauerte um seinen Freund. Er weinte, hielt den Kopf gesenkt und presste eine Hand gegen die Augen. Er tat Johnny leid, aber er wusste auch nicht, wie er den jungen Mann trösten sollte.
    Es verging nicht viel Zeit, da hatte sich Tim Doherty wieder gefangen. Aus seinen rot unterlaufenen Augen starrte er Johnny an. »Wer hat das getan?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Tim schluckte. »Das war doch ein – ein Mord – oder?«
    »Ja, das war es.«
    »Und?«
    »Frag mich was Leichteres.«
    »Das kann ich nicht, Johnny. Ich muss immer daran denken. Immer nur daran. Clint O’Malley war mein Freund, und jetzt kann ich davon ausgehen, dass die andere Seite auch mich schnappt. Oder?«
    »Nein, Tim.«
    »Aber was haben sie denn mit ihm gemacht? Das ist doch grauenhaft.«
    »Ich weiß.«
    »Und warum sollten sie mich verschonen?«
    »Weiß ich nicht. Aber bist du den gleichen Lebensweg gegangen wie dein Freund?«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Eben. Es kann ja sein, dass er etwas getan hat, was einer gewissen Macht nicht gefiel.«
    »Macht, sagst du?«
    »Ja.«
    »Und was meinst du damit?«
    »Das weiß ich nicht so genau.«
    Tim ging zwei Schritte zur Seite und hatte sich einen freien Blick verschafft. Er sah die drei steinernen Figuren, die sich nicht verändert hatten und in der Galerie hockten, als wären sie zu nichts anderem geschaffen worden.
    »Ich sage dir was, Johnny!«, flüsterte er scharf.
    »Und?«
    »Diese drei Figuren haben etwas mit Clints Tod zu tun. Sie sind nicht so unschuldig, sage ich dir.«
    »Und weiter?«
    »Keine Ahnung.« Er ballte seine Hände zu Fäusten. »Aber das werde ich rauskriegen.«
    »Wird nicht leicht sein.«
    »Das weiß ich. Aber ich versuche es. Irgendwo muss ich doch anfangen.«
    »Ja, das stimmt. Nur solltest du dich nicht zu weit vorwagen, Tim.«
    »He, das hört sich an, als wüsstest du mehr.«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Doch, das weißt du. Du willst es nur nicht zugeben. Irgendwas ist doch passiert.«
    »Nein, ich weiß nichts.«
    Tim stand vor Johnny und atmete heftig. Im Gesicht war er rot angelaufen. Er schien nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Der Tod seines Freundes hatte ihn geschockt.
    »Aber du hast doch mit seltsamen Dingen zu tun gehabt, Johnny. Oder etwa nicht?«
    »Ja, aber nicht immer.«
    »Und wie siehst du das hier?«
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es gibt keine Hinweise und keine Spuren. Sie müssen erst noch gefunden werden, und zwar durch die Polizei.«
    Tim Doherty ging einen Schritt zurück. Er holte zischend Luft. »Polizei?«, flüsterte er.
    »Ja.«
    »Aber was soll die denn …«
    Johnny ließ Tim nicht ausreden. »Es hat einen Toten gegeben. Clint ist nicht normal ums Leben gekommen. Den hat es brutal erwischt. Der wurde ermordet.«
    »Na und?«
    »Da muss die Polizei ran. Wir müssen auch unsere Aussagen machen. Außerdem haben wir nichts zu verbergen.«
    »Das stimmt.« Tim

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