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1820 - Karenas Liebesbiss

1820 - Karenas Liebesbiss

Titel: 1820 - Karenas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegeben, wäre der Stoff des Kleides sicherlich durchsichtig geworden. So aber war der Körper mehr zu ahnen als zu sehen. Das Haar war anders gekämmt worden. Sie hatte es in die Höhe gebürstet, sodass die Ohren frei lagen. Ihre Augen schillerten in der Dunkelheit, und Johnny glaubte, in diesem Schillern eine grüne Farbe zu erkennen.
    Johnny blieb auf der Stelle stehen. Er drehte sich aber um und meinte: »Hier wohnst du?«
    »Ja. In der ersten Etage habe ich mir eine kleine Wohnung ausgesucht. So ist das bei uns.«
    »Bei – ähm – euch?«
    »Ja, ich wohne nicht alleine hier.«
    Johnny schenkte ihr ein unechtes Lachen. »Wäre auch zu viel verlangt in so einem großen Haus.«
    »Klar.«
    Er nickte, er lächelte, sah den Ansatz einer Treppe vor sich, aber keinen weiteren Mitbewohner. Man hielt sich wohl zurück und wollte andere Menschen nicht stören, wenn sie Besuch hatten.
    »Und jetzt?«, fragte Johnny. »Ich denke, wir sollten etwas unternehmen, aber weniger hier im Haus, sondern …«
    »Einen Augenblick. Ich habe nichts dagegen, aber ich muss noch kurz in meine Wohnung und etwas richten. Ist das okay?«
    »Klar, immer.«
    »Du kannst ruhig mit mir kommen.«
    »Ja, ja.« Johnny lächelte. »Ich kann aber auch draußen warten.«
    »Warum das denn?« Sie hatte die Frage in einem empörten Tonfall gestellt.
    »Nun ja, ich denke, da draußen ist die Luft besser.« Er lachte. »Ist doch kein Fehler – oder?«
    »Aber ja, das ist einer.«
    »Wieso?«
    »Ich will, dass du bei mir bleibst. Wir gehen jetzt in meine Wohnung, und dort ziehe ich mich um. Anschließend können wir das Haus dann verlassen, wenn wir noch können …« Sie musste lachen und warf sich gegen Johnny, der sie auffing und darüber nicht lachen konnte. Das war alles so fremd für ihn. Wenn diese Karena nicht gewesen wäre, hätte er diesem Haus schon längst den Rücken gekehrt.
    »Kommst du?«
    »Wohin?«, fragte Johnny.
    Karena deutete auf die Treppe. »Zu mir, und dann, mein Lieber, sehen wir weiter.«
    Johnny nickte, er wollte es nicht glauben, aber allmählich kam ihm doch der Gedanke, dass er mit offenen Augen in eine Falle gelaufen war …
    ***
    »Ach, du bist es, John.« Sheila lachte. »Ich wusste gar nicht, dass es dich noch gibt.«
    »Warum sagst du das?«
    »Weil du dich so lange nicht gemeldet hast. Und du hast auch Glück, Bill und ich sind gerade ins Haus gekommen. Wir haben uns mal den Garten angesehen. Allmählich muss der Frühling ja kommen.«
    »Du hast recht, Sheila.«
    »Wie schön. Aber deshalb rufst du sicherlich nicht an.«
    »So ist es.«
    Sheila atmete durch. »So, um was geht es denn jetzt?«
    »Nimm es mir nicht übel, Sheila, aber eigentlich wollte ich mit Bill sprechen.«
    »He! Heckt ihr da wieder was aus?«
    »Bisher nicht. Was aber nicht ist, kann ja noch werden.«
    »Hüte dich. Wir hatten eigentlich vor, drei Tage zu verreisen. Das lassen wir uns nicht kaputt machen.«
    »Müsst ihr auch nicht.«
    »Okay, ich verbinde dich mal ins Arbeitszimmer. Dort hockt mein edler Göttergatte.«
    »Danke.«
    Wenig später hörte ich die Stimme meines ältesten Freundes. »Ach nein, wen haben wir denn da?«
    »Ja, große Überraschung.«
    »Kann man wohl sagen. Und worum geht es? Sollen wir eine Sause machen? Könnte mal wieder passieren. Einmal um die Häuser ziehen und den einen oder anderen Schluck trinken.«
    »Wäre nicht schlecht.«
    Bill kannte mich und fragte: »Aber …«
    »Ich rufe wegen Johnny an.«
    Bill hielt den Atem an. Danach stellte er vorsichtig eine Frage. »Gibt es da Probleme?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Dann mal raus mit der Sprache.«
    »Ist er überhaupt da?«
    »Nein, er musste zur Uni. Das weiß ich. Darüber habe ich noch mit Sheila gesprochen. Oder weißt du etwas anderes?«
    »Nun ja, es gibt keinen Beweis, sondern nur einen Verdacht. Es hängt allerdings mit Johnny zusammen, und ich hätte gern mit ihm persönlich darüber gesprochen. Aber er ist ja nicht da.«
    »Stimmt.« Bill räusperte sich. »So, und das haken wir jetzt mal ab. Um was geht es wirklich?«
    »Ich mache mir Sorgen um euren Sohn.«
    »Warum?«
    »Weil ich eine Warnung bekam.«
    »Oh. Von wem?«
    »Es war Nadine Berger, die mich anrief.«
    »Nein!«
    »Doch, Bill.«
    »Dann ist es ernst.«
    »Das nehme ich an. Aber ich will dir erzählen, was sie zu mir sagte. Sie hat Johnny in der letzten Nacht beobachtet, denn da ist Johnny verschwunden. Er hat einen Ausflug gemacht und kehrte wieder zurück. Er lernte eine

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