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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinst den Chinesen?«
    »Genau.«
    »Den räumen wir auch aus dem Weg. Lass dir was einfallen, Editha. Du hast von mir jede Unterstützung. Es ist auch egal, wie viele Tote es gibt. Wenn du meinst, dass es richtig ist, dann tötet ihr sie. Die Waffen hast du noch immer unter Verschluss?«
    »Ja.«
    »Lass dir den Schlüssel geben.«
    »Die Waffen lagern aber nicht hier.«
    »Kann ich mir denken. Hol sie aus dem Keller, dann beginnt bei uns das große Aufräumen.«
    »Danke, ich werde alles so tun.«
    »Gut, der Weg muss frei sein.« Mehr wurde nicht gesprochen, denn der Weg in die nahe Zukunft stand fest.
    Clarissa blieb in ihrem Kellerraum sitzen. Sie war zwar nicht geschockt, aber schon überrascht, dass man ihr auf die Spur gekommen war. Damit hätte sie nicht gerechnet. Diese beiden Männer waren keine Allerweltstypen, das wusste sie genau. Dazu brauchte sie keinen von ihnen zu kennen. Sie musste davon ausgehen, dass man ihr auf der Spur war. Aber wer konnte das sein?
    Sie zerbrach sich den Kopf, und sie flüsterte beide Namen immer wieder von sich hin.
    John Sinclair und Suko!
    Waren sie ihr fremd?
    Sie wusste es nicht, doch je öfter die Äbtissin die Namen aussprach, umso vertrauter wurden sie ihr. Nein, die waren ihr nicht fremd. Sie konnte sie schon mal gehört haben, das war durchaus möglich. Und das in einem Zusammenhang, den sie nicht eben als freudig ansehen würde. Da steckte mehr dahinter.
    John Sinclair.
    Plötzlich hörte sie ein Zischen oder ein leises Lachen.
    Sie drehte sich auf dem Stuhl um.
    Es war niemand zu sehen.
    Dann aber warf sie einen Blick auf ihren besonderen Spiegel. Die Fläche war nicht mehr blank. Etwas füllte sie aus, und sie sah ein rötliches Gesicht. Mehr ein fratzenhaftes Dreieck, das ihr genau das sagte, was sie hören wollte.
    »John Sinclair ist mein Todfeind …«
    ***
    Die Äbtissin schloss die Augen. Gefühle überkamen sie schwallartig. Auf einmal wurde ihr bewusst, welche Stimme sie da gehört hatte. Es war die ihres Mentors. Es war die des wahren Herrschers, und man konnte auch die des Teufels sagen.
    Ein Todfeind des Teufels!
    Sie wollte etwas fragen, den näheren Kontakt mit der Fratze aufnehmen, aber da war sie wieder verschwunden, und sie starrte auf die blanke Fläche.
    Das war keine Täuschung gewesen. Der Teufel hatte sich ihr gezeigt.
    Das war wichtig für sie.
    Sinclair und dieser Suko waren im Kloster. Nicht schlecht, denn jetzt steckten sie in der Falle. Sie musste nur dafür sorgen, dass die Falle auch richtig zuschnappte, und sie als auch ihre Helferinnen durften sich nicht verraten.
    Konnte sie sich länger Zeit lassen?
    Unter Umständen schon, aber das wollte sie nicht. Sie musste so schnell wie möglich die alte Ordnung wieder herstellen, und das ging nur durch Waffengewalt …
    ***
    Und wir?
    Ja, wir waren noch im Kloster, aber nicht mehr in der Halle. Pia hatte uns in die erste Etage geführt, denn hier befand sich ihr Zimmer oder ihre Klause.
    Sie öffnete uns die Tür, und wir konnten einen ersten Blick hineinwerfen. Gegenüber in der Wand befand sich ein kleines Fenster. Davor stand ein Tisch mit einem Stuhl. Es gab ein Bett und auch einen Schrank. Keine Glotze, kein Radio, auch kein PC. Wer hier lebte, war wirklich von der normalen Welt entfernt.
    Zu dritt standen wir in dem Raum.
    »Ja, so lebe ich.«
    »Und das freiwillig?«
    »Natürlich, John. Wir haben hier alles, was wir brauchen. Auch einen Waschraum.«
    »Wo denn?«
    »In Indien«, meinte Suko.
    Pia verstand nicht. »Wie meinen Sie?«
    Er grinste. »Am Ende des Ganges.«
    »Ja, das trifft tatsächlich zu. Da ist unser Waschraum. Was uns hier erwartet, wussten wir vorher. Aber wir wussten auch, wohin unser Weg letztendlich führt, denn am Ende des Wegs steht die große Bescherung.«
    »So war es«, sagte ich.
    »Ja, ich weiß. Auch für mich ist etwas zusammengebrochen. Ich kann es nicht fassen. Ich weiß jetzt auch nicht, warum ich ihr so lange vertraut habe, aber das ist nun vorbei.«
    »Wo könnte die Äbtissin sein?«, fragte ich.
    »Wie ich schon sagte. Sie wird im Keller in ihrer Kapelle meditieren. Da lebt sie. Da ist ihre Welt. Da hält sie auch den Kontakt zu ihm.«
    »Dem Teufel?«
    »Oder der wahren Macht«, sagte Pia. »So haben wir es immer wieder gehört, bis wir es glaubten.«
    »Du auch?«, fragte ich.
    »Ja. Aber ich habe jetzt meine Zweifel. Der Teufel will doch nur Schlechtes von den Menschen. Oder habe ich das vielleicht falsch gesehen?«
    »Jetzt nicht mehr«,

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