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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann?"
    „Die zwei haben den Körper komplett zerlegt und in einer anderen Anlage beseitigt."
    Ich konnte sehen, wie Bully im Gesicht einen grünlichen Stich annahm. Demin pflegte einen völlig nüchternen Umgangston. Was er aber sagte, bedeutete für Menschen eine Ungeheuerlichkeit.
    „Zur Aufklärung haben wir Infrarot-Spürer eingesetzt", berichtete Demin weiter. „Wir besitzen an Bord der CHIIZ zwei Geräte, allerdings nicht sehr leistungsstark. Es gelang uns, mehrere Fährten zurückzuverfolgen.
    Das war sehr schwer. Die erste gehört D-Koker. Die zweite gehört einigen Zentrifaal aus A-Kestahs Clan.
    Nummer drei gehört dir, Perry Rhodan, und deinem Freund Reginald Bull. Und die vierte ordnen wir A-Gidecaj und seinen Leuten zu."
    „Ich verstehe", warf Reginald Bull plötzlich ein. „Nummer eins ist tot, Nummer zwei und Nummer vier gehören den Zentrifaal. Die kannst du nicht befragen. Als Nummer drei bleiben wir. Die logische Wahl."
    „Das ist richtig. Ich danke für die Auskunft. Auch wenn es nicht sehr viel war."
    „Ist das jetzt alles?"
    „Natürlich. Was sollte ich weiter fragen?"
    Schon wollte sich der kleine Paradea wieder entfernen, da bremste ihn Bully: „Nicht so hastig! Wir verlangen eine Gegenleistung. Sobald sich weitere Zwischenfälle ereignen, wünschen wir von dir persönlich informiert zu werden. Was es auch ist, ganz egal."
    Demin hob überrascht, den Otterschädel. Seine starren Augen saugten, sich förmlich am Gesicht Bullys fest.
    „Warum sollte es denn weitere Zwischenfälle geben?"
    „Ich fasse es nicht. Bist du so naiv?" Der Rothaarige schüttelte den Kopf. „Du glaubst doch nicht, es ist vorbei mit dem Morden? Daß die Zentrifaal aufhören, wenn sie einmal angefangen haben? Es tut mir leid, Demin, aber das war nur der Anfang."
    Der Kleine richtete seinen Schlangenkörper auf, so hoch er konnte. „Ihr habt von den Zuständen in Plantagoo keine Ahnung. Es gibt kein Morden. Du redest also Unsinn, Reginald Bull."
    Sprach’s und war verschwunden; nur die Kabinentür klapperte noch.
    Der Dicke öffnete den Mund, sagte aber kein Wort mehr.
    Unwillkürlich mußte ich grinsen. „Mit so was hast du nicht gerechnet, stimmt’s?"
    „Stimmt." Bull klappte den Mund wieder zu. „Unser Kleiner hat ja richtig Rückgrat. Schade nur, daß er so böse im Irrtum ist."
     
    *
     
    Innerhalb kürzester Zeit erwies sich die Prophezeiung als wahr. Schneller noch als angenommen, denn der BordInterkom summte ein Rufzeichen, bevor die Schlafphase zu Ende war. Am anderen Ende erschien Demin.
    Der Paradea zischelte aufgeregt: „Schnell! Ich will, daß ihr beide kommt."
    „Was ist passiert?"
    „Kommt bitte."
    Er nannte Deck und Sektion, dann war der Kontakt abgebrochen. In einem kleinen Schiff wie der CHIIZ erreicht man jeden Ort in zehn Minuten. Bully und ich zogen unsere Sachen über, dann legten wir so rasch wie möglich die wenigen Meter zurück.
    Schon aus der Entfernung hörten wir Stimmengewirr. Unsere Übersetzergeräte produzierten ein unverständliches Gemenge aus Worten, alle ohne Zusammenhang.
    Aufgeregte Mocksgerger rannten vorbei, durch die tuschelnden Trauben schlängelten sich Paradea, sogar Buage erkannte ich für einen Augenblick, bevor die Zahlmeisterin nach vorn entschwand.
    „Laßt uns durch. Laßt uns bitte passieren!"
    Wir verschafften uns mit Knüffen Respekt, wo es nicht mehr weiterging. Bis zu jener Stelle, die Demin beschrieben hatte, waren es nur wenige Meter. Ich starrte in schockierte Mienen, egal, wen ich ansah.
    Mocksgerger galten als sensible Naturen. Es war leicht, sie aus der Fassung zu bringen, doch was ich hier bemerkte, ging über ein simples „aus der Fassung bringen" sehr weit hinaus.
    Der Grund war ebenso einfach wie erschreckend. In einer Gangkreuzung lag der Leichnam eines Zentrifaal.
    Die Gestalt war ähnlich zugerichtet wie D-Koker, in der Art des Todes unterschieden sich beide Fälle kaum. Diesmal verzichtete ich darauf, die Leiche zu untersuchen. Niemandem war gedient, wenn ich mir das noch einmal antat.
    „Schon wieder ein Unfall", zischelte plötzlich eine Stimme neben mir. Sie gehörte Demin, und sie klang sehr leise und betroffen. „Ihr hattet recht."
    „Leider. Waren schon Zentrifaal da?"
    „Noch nicht. Der Kommandant läßt die Clans soeben benachrichtigen."
    „Ich gehe davon aus, daß sie ohnehin Bescheid wissen."
    Bully schaute mit zusammengekniffenen Augen herüber. Wir hegten denselben Gedanken. Als Mörder kamen nur A-Gidecaj und sein

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