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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sorgfältig die zerbrochene linke Hand ab, die Hohlschaufel. Ich hatte den Eindruck, als suche er nach etwas.
    „D-Koker trug etwas bei sich?" fragte ich so sanft wie möglich.
    „Ja. Einen Embryo. Er wurde in der Hand ausgebrütet."
    In meiner Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Ich wagte nicht, ein zweites Mal nachzufragen. Die ZentrifaalHohlschaufel hatte etwas mit der Vermehrung der Wesen zu tun, das wußte ich, aber ich kannte nicht die ganzen Details.
    „Dieser Überfall - es war doch ein Überfall, A-Gidecaj? Hatte der etwas mit dem Embryo zu tun?"
    „Nein. Es handelt sich um einen Zufall."
    „Zufall?" warf Bully plötzlich ein. „Das war ein bestialischer Mord."
    A-Gidecaj drehte sich mit einer heftigen Bewegung um. „Hör zu, Dummkopf! Es gibt keine Morde in Plantagoo. Verwende irgendein anderes Wort. Oder halt deinen Mund! Du weißt nicht, woran du rührst!"
    Reginald Bull schwieg betreten.
    Vom oberen Ende der Rampe näherten sich Schritte. Kurz darauf waren wir von Zentrifaal umringt. Es handelte sich um fünfzehn Personen, also um den kompletten Rest von A-Gidecajs Clan.
    „Es ist besser, wenn ihr jetzt geht", sagte der Clansführer mit dumpf tönender Stimme. „Sehr schnell!
    Überlegt euch, was ihr in Zukunft redet. Begeht keine Fehler!"
    Eine zweite Aufforderung war nicht notwendig. Bully und ich marschierten los, mit hastigen Schritten die Rampe hinab. Wir waren froh, als die scheinbar unberührte Stille der Bordnacht uns wieder umfing.
     
    *
     
    Mitten in der Nacht, wir hatten uns gerade mal wieder schlafen gelegt, pochte es erneut an der Tür. Mir schwante allmählich, daß es mit der beabsichtigten Schlafkur nichts werden würde. Und wieder war es Demin, der Einlaß begehrte.
    „Was willst du?" fragte Reginald Bull mißgelaunt.
    Der Kleine duckte sich.
    „Ich bin wegen der Leiche hier", antwortete er kleinlaut.
    Soviel Unfreundlichkeit hatte er nicht verdient. Ich hegte den Verdacht, daß Bully ihn mit Absicht so hart anfaßte: damit er Informationen lieferte, die er anders vielleicht nicht preisgegeben hätte.
    Bevor Bully noch etwas sagen konnte, trat ich an seine Seite und faßte ihn beim Arm. Der Dicke schwieg.
    Ich schob Demin ins Innere der Kabine und verschloß sorgfältig die Tür.
    „Wer kann uns jetzt noch reden hören?" fragte ich den Paradea.
    „Niemand."
    „Dein Kommandant?"
    „Nein. Es ist wirklich nicht möglich."
    „Gut." Ich schaute den Kleinen nachdenklich an. „Von welcher Leiche sprichst du?"
    „Von der Zentrifaal-Leiche. Ich bin sicher, daß du davon weißt, Perry Rhodan."
    „Vielleicht", antwortete ich ausweichend. „Und wenn?"
    „Wir sind sicher, daß es einen Unfall gegeben hat. Und wir glauben, daß ihr etwas darüber sagen könnt."
    „Warum fragt ihr nicht die Zentrifaal?"
    „Weil die nichts sagen würden", antwortete Demin mit bestechender Logik.
    „Also gut", sagte ich. „Wir wissen über die Leiche Bescheid. Nur mit deiner Wortwahl bin ich nicht ganz einverstanden. Das war kein Unfall, sondern das war nach allem, was ich sehen konnte, ein kaltblütiger Mord."
    Mir war nicht ganz klar, aus welchem Grund, doch allein die Erwähnung des Wortes „Mord" ließ den Kleinen am ganzen Leib zittern.
    „Das ist nicht korrekt, Perry Rhodan. Du mußt dich täuschen. Es muß ein Unfall gewesen sein. Die Paradea sind mit der CHIIZ gewiß nicht in einen Mordfall verwickelt."
    „Hör zu, Demin: Sei nicht so aufgeregt. Niemand lauscht uns, das hast du selbst gesagt. Wolltest du die Wahrheit wissen oder nicht?"
    Darüber dachte der Kleine im Ernst eine ganze Weile nach. Dann sagte er: „Bitte sprich weiter."
    „Diese Zentrifaal, D-Koker war übrigens ihr Name, wurde regelrecht zerstückelt. Ich gehe davon aus, daß sie von mehreren Artgenossen zugleich angegriffen wurde."
    „Und weiter?"
    „Mehr passierte nicht. Der Angriff endete anscheinend erfolgreich. Ich glaube kaum, daß D-Koker sich selbst so zugerichtet hat." Ich schaute den Paradea forschend an. „Also gut, Demin: Jetzt würde mich bloß noch interessieren, wie ihr von der Leiche erfahren habt."
    „Durch einen Zufall. Eine Kamera zeigte uns, wie zwei Zentrifaal den Leichnam beseitigten. Sie benutzten eine Konverteranlage, die zum bordeigenen Recycling gedacht ist, für Speisereste und Abfall. Die Leiche war jedoch zu groß. So wurde die Maschine beschädigt. Daraufhin aktivierte sich automatisch die Kamera, in der technischen Sektion wurde ein Schaden-Signal ausgelöst."
    „Und

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