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183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Tür zum Heizraum flog auf. Der Teufels-Alligator begann sogleich mit einem sinnlosen Vernichtungswerk.
    Er durchbiß Rohre, riß Dampfleitungen aus der Verankerung und zertrümmerte mit gewaltigen Schwanzhieben die teuren Heizkessel, deren gußeiserne Ummantelungen auf platzten.
    Im Betriebsbüro spielten daraufhin die Überwachungsgeräte verrückt.
    Warren Blackmer, der Mann, der für einen reibungslosen Badebetrieb verantwortlich war, klopfte auf die Armaturen.
    Vier Schwarz-Weiß-Monitore zeigten ihm ein friedliches Bild in der Schwimmhalle. Keiner der Badegäste tat etwas Verbotenes.
    Rotes Licht blinkte vor Blackmer, Zeiger hüpften und kreiselten. Der Mann hatte keine Erklärung dafür.
    Seufzend erhob er sich. »Scheißtechnik!« machte er sich Luft. »Alles ist vollautomatisch, das spart Arbeitsplätze ein - und wenn es mal eine Panne gibt, kann ein Mann alles erledigen.«
    Er knöpfte seinen weißen Arbeitsmantel zu, biß noch einmal herzhaft in seinen Apfel und verließ dann das Büro.
    »Sally!«
    Die Frau an der Kasse drehte sich zu ihm um.
    »Im Untergeschoß scheinen gleich mehrere Geräte ausgefallen zu sein. Ich seh mal nach. Achte du inzwischen etwas mehr auf die Badegäste.«
    »Mache ich, Warren.« Sally hatte auch zwei Monitore vor sich stehen. »Hoffentlich findest du den Fehler und kannst ihn beheben.«
    »Wenn es eine größere Sache ist, fasse ich nichts an«, sagte Blackmer, »sonst heißt es hinterher, ich hätte den Schaden vergrößert, und man zieht es mir vom Gehalt ab.«
    Er entfernte sich und begab sich zu einer Tür, an der stand, daß Unbefugte hier keinen Zutritt hätten.
    Als er gleich darauf die Stufen hinunterstieg, vernahm er ein dumpfes Gurgeln, Fauchen und Zischen.
    Augenblicke später betrat er den Heizraum und sah die »Bescherung«.
    Heiße Dampfwolken rollten auf ihn zu und nahmen ihm größtenteils die Sicht. Er schwitzte fast schlagartig. Heißes und kaltes Wasser sprudelte aus verschieden dicken Rohren.
    Das war keine gewöhnliche Panne, diesen Schaden mußte jemand mutwillig verursacht haben.
    Warren Blackmer nahm an, daß hier mehrere Täter am Werk gewesen waren. »So ein Wahnsinn!« empörte er sich.
    Er konnte nichts tun, nur Alarm schlagen. Dieser Katastrophe stand er machtlos gegenüber.
    Hinzu kam, daß er eine Explosion befürchtete, denn einige Brenner arbeiteten noch, und aus dünnen Leitungen rann unaufhörlich Öl.
    Er wollte den Heizraum unverzüglich verlassen. Als er die Tür öffnete, hämmerte etwas Schweres, Dunkelgrünes, Geschupptes dagegen.
    Sobbars Schwanz!
    Mit einem entsetzten Aufschrei prallte Blackmer zurück. Dennoch traf ihn Sobbars zweiter Schlag.
    Er ruderte mit den Armen, konnte aber nicht verhindern, daß er rücklings in das heiße Wasser fiel.
    Trotz der Schmerzen sprang er sofort wieder auf und griff nach dem Geländer, um sich daran festzuhalten.
    Da schob sich etwas, das die Form eines Baumstamms hatte, durch den milchweißen Dampf auf ihn zu.
    Der Baumstamm klaffte plötzlich auf, und Warren Blackmer sah glühendes Rot, Zähne, Augen… Himmel, das war ein Alligator!
    Schon hieben die Zähne des schwarzen Reptils in das Fleisch des Opfers.
    Warren Blackmer fiel erneut in das ständig steigende heiße Wasser. Sobbar riß den Mann auf sich zu.
    ***
    Es war für Tucker Peckinpah unge, wohnt, daß er allein ausging. Der Gnom war ihm zum vertrauten »Schatten« geworden.
    Als der Industrielle das Restaurant betrat, in dem er mit einem Geschäftsfreund verabredet war, vermißte er direkt etwas.
    Es gehörte zu seinen Gepflogenheiten, nach Möglichkeit 15 Minuten vor der vereinbarten Zeit zu erscheinen. Der Mann, mit dem er hier essen wollte, war dafür bekannt, daß er häufig 15 Minuten zu spät kam.
    Daraus konnte eine Wartezeit von 30 Minuten resultieren, aber das machte dem Industriellen nichts aus.
    Der Tisch wurde bereits für ihn freigehalten. Ein distinguierter Kellner ging voraus und sagte, es wäre ihm eine Freude, ihn wieder einmal bedienen zu dürfen.
    »Einen Aperitif, Mr. Peckinpah?«
    »Gute Idee, Cesar«, antwortete der Industrielle freundlich lächelnd.
    »Heute ohne Mr. Cruv?«
    Ein Schatten legte sich über Tucker Peckinpahs Augen. »Ja«, sagte er knapp und setzte sich.
    Der Kellner wußte, welchen Aperitif er bevorzugte, entfernte sich kurz und servierte den Drink. Der Industrielle sagte ihm, mit wem er verabredet war, und bat ihn, den Geschäftsmann gleich nach dessen Eintreffen an seinen Tisch zu

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