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1830 - Der Tod lässt grüßen

1830 - Der Tod lässt grüßen

Titel: 1830 - Der Tod lässt grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war verbrannt. Nur nicht durch ein Feuer, das aus normalen Flammen bestand, und das war der Unterschied. Es war ein anderes Feuer gewesen, und je länger sich Harry damit beschäftigte, fragte er sich, ob er es überhaupt mit einem Feuer zu tun hatte.
    Harry sah vor sich die Hügel des nördlichen Schwarzwalds und wusste, dass es eine Abfahrt gab, die er bald erreicht haben würde. Rastatt hatte er bereits passiert. Jetzt war es nur noch ein Katzensprung bis zur Bäder-Stadt an der Os.
    Wenig später rollte er von der Autobahn und fuhr in die Stadt hinein, in der sich der Verkehr nicht überschlug. Es war ruhig, auch das Wetter konnte sich sehen lassen, und das helle Sonnenlicht wurde von den Blättern zahlreicher Bäume gefiltert.
    Harry fand die Dienststelle der Polizei und bekam auch neben dem Haus einen Parkplatz. Dann machte er sich auf den Weg zu seinen Kollegen. Einen Namen hatte man ihm auch gegeben. Die Person hieß P. Richter.
    An der Anmeldung stellte sich Harry vor und wies sich auch aus. Er wurde noch nicht nach oben geschickt, der Kollege telefonierte noch und sagte dann: »Ist gut, ich sage es ihm.«
    Er wandte sich an Harry. »Sie müssen hoch zur ersten Etage. Und dort die zweite Tür rechts.«
    »Alles klar.« Harry stiefelte die breiten Stufen noch. Das Gebäude war alt, hatte aber Flair und auch die nötige Patina. Von der Bausubstanz her schien es gegen alle Unbilden gefeit zu sein.
    In der ersten Etage ging Harry ein paar Schritte in den Gang hinein. Er stand dann vor der Tür, die ihm genannt worden war. Er las nur den Namen Richter und nicht, was davor stand.
    Harry klopfte an, öffnete sofort und betrat das Zimmer.
    Er wollte etwas sagen, aber das Wort blieb ihm im Hals stecken, als er die blonde Frau sah, die hinter ihrem Schreibtisch saß und ihn lächelnd anschaute, wobei sie sich nicht erhob und erst mal nur nickte.
    Harry blieb stehen. Er hatte gedacht, in einem Vorzimmer gelandet zu sein, was nicht stimmte, denn die Frau hatte sich erhoben, streckte ihm die Hand entgegen und stellte sich vor.
    »Ich bin Hauptkommissarin Petra Richter. Und Sie müssen demnach Harry Stahl sein.«
    Er stotterte ein Ja.
    »Super. Dann nehmen Sie doch bitte Platz.«
    Harry ließ sich auf einen Stuhl sinken und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Dass er überrascht war, hatte man ihm bestimmt angesehen. Er war gespannt, wie es weitergehen würde, und wartete darauf, angesprochen zu werden.
    Petra Richter lächelte. »Überrascht?«, fragte sie.
    »Ja.« Harry schaute die Frau mit den dunkelblonden Haaren an. Sie hatte ein schmales Gesicht, war nicht geschminkt und wirkte deshalb ein wenig blass. Nur auf den Lippen lag ein silbriger Glanz. »Sie haben keine Frau erwartet?«
    »Nein, einen Kollegen.«
    »Sind Sie enttäuscht?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Da beide lachen mussten, war auch das letzte Eis zwischen ihnen gebrochen.
    »Und jetzt zu Hiram Decker«, sagte sie.
    »Genau. Wissen Sie mehr über ihn? Der Name ist ja ungewöhnlich. Es ist gut, dass Sie etwas über ihn gefunden haben.«
    »Nun ja, über ihn weniger. Mehr über seinen Bruder, der uns Auskunft geben konnte.«
    Das hörte sich schon gut an, und Harry fragte: »Was hat er Ihnen denn sagen können?«
    »Nicht viel. Wir waren schon überrascht.«
    »Warum?«
    »Dieser Frank Decker hatte keinen Kontakt mehr zu seinem Bruder. Aber nicht er hat ihn abgebrochen, sondern Hiram, sein Bruder. Er wollte sich zurückziehen, was er auch getan hat.«
    »Das hört sich nicht gut an.«
    »Sie sagen es, Kollege.«
    »Und sonst haben Sie nichts herausbekommen?«
    »Nein.«
    »Schade.«
    »Das meine ich auch«, gab die Kommissarin zu. »Aber es ist nun mal so, und daran müssen wir uns halten. Wir wissen nicht, woher dieser Mensch gekommen ist. Jetzt ist er tot und auf eine Art und Weise gestorben, die uns ratlos macht.«
    »Kann ich mir denken.«
    Petra Richter hob ihre Augenbrauen höher.
    »Aber Sie können uns auch nicht helfen?«
    »Ich würde es gern tun, aber da sitze ich auf dem Trockenen. Ich weiß auch zu wenig und habe meine Hoffnungen eigentlich auf Sie gesetzt, Frau Kollegin.«
    »Da muss ich passen.«
    »Ich merke es schon.«
    Frau Richter lächelte. »Aber wir sind ja nicht ganz untätig geblieben«, sagte sie. »Wir haben nachgecheckt, ob irgendwo schon mal etwas Ähnliches passiert ist. Wir haben uns mit anderen Polizeiorganisationen in Verbindung gesetzt. Und zwar elektronisch.«
    »Verstehe.«
    Jetzt

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