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1830 - Der Tod lässt grüßen

1830 - Der Tod lässt grüßen

Titel: 1830 - Der Tod lässt grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollten wir es doch bei dem Verwandten des ersten Ermordeten versuchen. Wie hieß er noch gerade?«
    »Eirinautis«, sagte ich.
    »Mir ist das gleich«, murmelte Sir James. »Wichtig ist, dass Sie beide den Fall lösen. Aber ich weise noch einmal darauf hin, dass wir raus sind. Also vorsichtig agieren. Man hat mir sogar mit Konsequenzen gedroht, wenn wir uns nicht herauszuhalten.«
    ***
    »Eirinautis«, sagte ich vor mich hin, als wir Sir James’ Büro verlassen hatten. »Vielleicht kann uns jemand aus der Familie helfen.«
    »Wo setzen wir an?«, fragte Suko.
    Das wusste ich auch nicht. Wenn es einen schwachen Punkt gab, würden wir ihn finden müssen. Es konnte ja sein, dass von der estnischen Familie jemand mehr wusste.
    Als wir wieder zurück in unserem Büro waren, gab es einen ersten schwachen Lichtblick. Jemand hatte uns eine elektronische Nachricht geschickt. Es waren die Kollegen von der Fahndung. Sie hatten den Namen des Mannes herausgefunden, der den Esten ermordet hatte. Wie die Kollegen das geschafft hatten, wussten sie selbst nicht oder wollten es nicht sagen. Jedenfalls hatten wir einen neuen Namen.
    »Wie heißt er?«, fragte Suko.
    »Elton Fox.«
    »Nie gehört.«
    »Ich auch nicht«, gab ich zu, »aber ich werde mal mit den Kollegen telefonieren. Kann sein, dass sie noch mehr über ihn herausgefunden haben, was uns weiterhelfen könnte.«
    »Tu das.«
    Ich brauchte es nicht zu tun, denn als nächste Mail kam die Botschaft, die eine Erklärung lieferte. Die Kollegen hatten gut recherchiert.
    Elton Fox arbeitete bei einem kleinen privaten TV-Sender und war eigentlich nie aufgefallen. Bis er dann diese furchtbare Tat beging. Er hatte eine Schwester hinterlassen.
    »Das ist doch mal was«, sagte ich.
    »Hast du Hoffnung?«, fragte Suko.
    »Eigentlich immer.«
    Erst mal mussten wir uns um diesen Elton Fox kümmern, zumindest um dessen Schwester.
    »Wie heißt sie denn?«, fragte Suko.
    »Mary, Mary Fox …«
    »Dann los.«
    Ich war froh, dass uns auch die Adresse mitgeteilt worden war, so mussten wir nicht lange herumsuchen und konnten direkt zu unserem Ziel fahren.
    Mary Fox lebte in einem dieser gewaltigen Silos, zu denen man auch hätte Plattenbauten sagen können. Wir fanden in der Nähe einen Parkplatz für den Rover und gingen den Rest der Strecke zu Fuß.
    Den Namen Fox fanden wir nach einiger Suche auf einem schmalen Schild, und so konnten wir klingeln.
    Wir hatten uns von unterwegs angemeldet. Deshalb wusste Mary Fox, dass wir sie besuchen wollten. Und sie hatte auch nichts dagegen gehabt. Hier gab es eine Gegensprechanlage, und wir hörten recht schnell die Stimme der Frau.
    »Wer ist da?«
    Ich gab die Antwort.
    »Ach ja, Sie. Kommen Sie.« Wir hörten ein Husten. »Ich wohne in der achten Etage.«
    Die Lifte, die es gab, schienen irgendwo oben festzustecken, denn als wir das Haus betraten, sahen wir vor den beiden Türen Menschen warten, die ebenfalls hoch wollten.
    Suko stieß mich an. »Wie gut ist deine Kondition?«
    »Nicht so gut wie deine.«
    »Aha.«
    »Aber bis in die achte Etage reicht sie noch.«
    »Dann nehmen wir die Treppe.«
    Auf unserem Weg stießen wir auf einige Hindernisse, denn es gab Bewohner, die nicht nach draußen gingen, sondern sich lieber auf den Stufen des Treppenhauses aufhielten und dort rauchten oder irgendwelche Spiele trieben. Es waren noch junge Leute, und wenn ich den Rauch einatmete, dann roch ich keinen normalen, sondern den von Marihuana-Kippen. Wir waren nicht deswegen gekommen, ich beschloss aber, unseren Kollegen einen Tipp zu geben.
    Die Stufen schienen immer mehr zu werden, aber auch ich schaffte es, zwar außer Atem, aber immerhin.
    »Da wären wir«, sagte Suko locker.
    »Ja, ich spüre es.«
    »Sollen wir noch warten?«, fragte er.
    Ich warf ihm einen mörderischen Blick zu, und Suko zog sich sofort zurück. Aber sein Grinsen blieb bestehen.
    Wir waren in der richtigen Etage, und man erwartete uns auch. Eine Tür stand offen. Auf der Schwelle stand eine Frau, sie sich gegen den Pfosten gelehnt hatte. Sie rauchte eine Zigarette, trug einen grauen Jogging-Anzug und hatte ihre Haare in einem seltsamen gelbblond gefärbt und die Lippen rot angemalt. Die Haut sah schlimm aus, sie wirkte grau. Sie sah müde aus.
    »Mary Fox?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Super. Wir sind …«
    »Ich weiß, wer ihr seid. Die beiden Bullen, die mich sprechen wollen.«
    »Genau.«
    Wir stellten uns vor, und sie ließ uns in ihre Wohnung. Wer hier lebte, der hatte kein Geld.

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