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1831 - Der Jenseits-Bann

1831 - Der Jenseits-Bann

Titel: 1831 - Der Jenseits-Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns kein Verständnis aufbringt.«
    Don ballte seine Hände zu Fäusten. »Ich habe auch kein Verständnis für das, was Sie vorhaben.«
    »Wer so spricht, der ist keiner von uns.«
    »Wie soll sich das verstehen?«
    »Du bist äußerlich ein Mensch, aber nicht in deinem Innern.«
    »Ha, gerade in meinem Innern. Ich habe nichts Böses getan, das will ich mal festhalten.«
    »Du bist nicht bereit, den Schritt zu machen. Den langen und den endgültigen.«
    »Das muss ich auch nicht.«
    »Doch, du hast es nur versäumt. Es war nicht gut, dass du dich dem anderen Weg entzogen hast. Dafür wirst du jetzt zahlen müssen. Man ist uns auf der Spur, und das mag ich nicht. Wenn ich kämpfe, dann will ich gewinnen.«
    »Und jetzt nicht?«
    »Doch – im Endeffekt schon. Aber es könnte ein sehr langer Kampf werden. Das habe ich dir zu verdanken. Du hättest meinem Ruf folgen sollen. Ich wollte dir einen neuen Weg zeigen. Leider hast du dich nicht würdig erwiesen.«
    »Und jetzt?«
    »Wirst du die Konsequenzen tragen müssen. Dein irdisches Leben ist verwirkt, und du gehörst auch nicht zu uns.«
    Don Gordon war nicht mehr fähig, gegen die Worte des anderen zu argumentieren. Was er da gehört hatte, das war eine Todesdrohung.
    Er atmete heftig. Dann schaute er zu, wie sein Besucher aufstand. Er schaufelte seine langen Haare zurück und stellte sich kerzengerade hin.
    »Don Gordon«, sagte er, »ich heiße Arthur Gordon. Wie kann man nur so unterschiedlich sein? Schade …«
    Er ging.
    Don konnte es kaum glauben. Der andere verließ ihn. Er ging auf das Fenster zu, als wollte er durch die Scheibe gehen, aber das konnte er nicht glauben – oder …?
    Er stoppte nicht vor der Scheibe. Er ging einfach hindurch, und kurz davor wurde seine Gestalt durchscheinend. Das hatte Don gerade noch gesehen.
    Ihm stockte der Atem. Er konnte es nicht fassen. Es war für ihn ein Rätsel. Aber er wagte es noch nicht, aufzuatmen. Zu stark war die Drohung gewesen, die der Besucher ausgesprochen hatte.
    Und plötzlich waren seine Helfer wieder da.
    Blaue Blitze aus dem Nichts, die sich Don Gordon als Ziel ausgesucht hatten …
    ***
    Was soll ich tun?
    Diese eine Frage schrillte durch seinen Kopf. Er wusste keine Antwort darauf. Aber er machte sich Vorwürfe. Er hatte alles zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Er hätte fliehen sollen oder sich mit diesem Sinclair zusammentun, doch das war jetzt zu spät.
    Die Blitze waren da. Sie wollten ihn und er hatte nichts, mit denen er sie hätte aufhalten können.
    Und so ging er zurück. Er setzte seine Schritte langsam. Ein Sessel hielt ihn auf. Er verlor leicht das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen, sackte in die Knie und fiel in den Sessel, in dem er noch nachwippte. Hoch kam er nicht mehr. Eine schwere Last schien auf ihm zu liegen.
    Noch immer schaute er auf das Fenster.
    Don Gordon wusste nicht, ob sie schon im Raum waren oder noch draußen. Jedenfalls nahmen sie die gesamte Breite des Fensters ein.
    Und sie kamen.
    Sie schlugen gegen die Scheibe. Es war kein Laut zu hören. Alles lief in einer schon gespenstischen Stille ab, und wenn die Blitze die Scheiben von außen her berührten, funkelten sie für einen winzigen Moment auf.
    Sie hatten es geschafft. Sie waren da und sie würden sich auch nicht so schnell vertreiben lassen. Sie wollten einen bestimmten Auftrag ausführen. Da half kein Bitten, kein Flehen, sie waren bestimmt gnadenlos.
    Er kam nicht weg.
    Er blieb sitzen.
    Er konnte nicht anders.
    Vor ihm tanzte der wilde Reigen aus Blitzen. Obwohl sie eine blaue Farbe hatten, blendeten sie ihn hin und wieder, sodass er sich gezwungen sah, die Arme in die Höhe zu reißen, um seine Augen zu schützen und sich gegen die Angriffe zu wehren.
    Doch sie waren nicht aufzuhalten. Sie kamen über ihn. Sie waren jetzt nicht nur vor ihm, sondern auch an den Seiten. Sie handelten nach einem bestimmten Schema, das sah er jetzt, und das brachte ihn auf einen bestimmten Gedanken.
    Er dachte an den Besucher, der ebenfalls Gordon hieß. Das konnte doch kein Onkel sein, das war alles nicht wahr, das gab es nicht.
    Und die Blitze tanzten weiter.
    Näher kamen sie, noch näher.
    Und Don kam nicht weg. Er fühlte sich in seinem Sessel gefangen. Er hielt den Mund halb offen, sodass die gepressten Laute zu hören waren, die über seine Lippen pfiffen.
    Und dann trat das ein, auf das er schon lange gewartet hatte.
    Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass Fäuste erschienen, die nach ihm schlugen. Oder

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