Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1831 - Der Jenseits-Bann

1831 - Der Jenseits-Bann

Titel: 1831 - Der Jenseits-Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dich bitten, mir dein Handy zu geben.«
    »Was soll ich?«
    »Am besten die ganze Tasche, dann musst du nicht lange suchen.«
    Nein, sie wollte die Tasche an sich pressen, aber der Kerl war schneller. Er griff zu und schlug ihr zugleich gegen die Schulter. Dort traf er einen Punkt, der ihren Arm lähmte. Wenig später rutschte die Tasche von selbst in die Hände des Mannes.
    Glenda konnte ihren Arm auch wieder bewegen. Es klappte ohne zu schmerzen, aber sie ärgerte sich trotzdem, dass sie die Tasche aus der Hand gegeben hatte. Zum Glück befanden sich darin kein Dienstausweis und keine Pistole.
    »Du kannst jetzt hineingehen«, sagte er. »Aber klopfe vorher an.«
    »Danke für den Rat, Meister!«
    Die Antwort mochte der Typ nicht. Er gab ein knurrendes Geräusch von sich, in seinen Blick kam Tücke, und dann griff er blitzschnell zu. Er umfasste Glendas linke Schulter und zerrte sie nah an sich heran. Sie ahnte, dass er noch nicht am Ende war, aber fertigmachen lassen wollte sie sich auch nicht.
    Deshalb zog sie ihr Bein hoch und winkelte es an. Dann rammte sie es nach vorn.
    Es wurde ein Volltreffer. Glenda hatte nicht zu viel Kraft in den Stoß gelegt, aber was sie da getan hatte, reichte aus, um den Kerl blass werden zu lassen. Er taumelte auch zurück und gab Geräusche von sich, die ein Mittelding zwischen Worten und Flüchen waren.
    »Ich hasse es, wenn mich jemand anfasst. Merk dir das, Meister.« Sie nickte dem Kerl zu, drehte sich um und öffnete behutsam die Tür, die tatsächlich zu einem Klassenraum gehörte, das sah Glenda mit dem ersten Blick.
    Er war nicht leer. Es gab Bänke und Stühle, doch sie standen an den Seiten, um in der Raummitte Platz zu haben.
    Dort hatten es sich die anderen Frauen bequem gemacht. Es waren mehrere, und Glenda zählte sie blitzschnell durch, während sie die Tür schloss.
    Es waren acht. Jede von ihnen hockte auf einer dicken Matte, um nicht auf dem harten Boden sitzen zu müssen.
    Es gab auch andere Positionen, die von den Frauen eingenommen wurden. Einige knieten, andere lagen, wieder andere Personen saßen, aber so unterschiedlich die Haltungen auch waren, eines hatten sie gemeinsam. Sie waren ruhig, sie sprachen nicht, sie schienen in sich selbst versunken zu sein und drückten ihre Hände zusammen, als befänden sie sich in einem Gebet.
    Damit hatte Glenda nicht gerechnet. Sie hatte reden und Fragen stellen wollen, doch das war hier nicht möglich. Sie musste sich erst an die neue Szenerie gewöhnen.
    Außerdem wusste sie nicht, ob man sie bemerkt hatte. Zu verstehen gab man ihr das nicht. Und sie entdeckte noch eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen. Sie trugen die gleiche Kleidung. Jede Frau hatte sich für eine beige Hose und für ein langes Hemd in der gleichen Farbe entschieden.
    Als Glenda das sah, da bedauerte sie fast, dass sie das Zimmer betreten hatte. Das war nicht ihre Welt, das würde sie auch nie werden, aber jetzt musste sie da durch.
    Nur beschäftigte sie eine Frage.
    Wo steckte dieser Arthur Gordon?
    Glenda überlegte, ob sie die Frauen ansprechen sollte. Sie ließ es bleiben und wollte sie nicht in ihrer Konzentration stören.
    Warten.
    Er würde kommen.
    Sicherlich würde ihm sein Aufpasser Bescheid geben und ihn dann neugierig machen.
    Sie ging bis zur gegenüberliegenden Seite des Raumes und sah dort eine Tür, die allerdings geschlossen war. Ob auch abgeschlossen, das wusste sie nicht, und sie wollte auch nicht zu neugierig sein.
    Neben einem Stehpult blieb sie stehen. Das hier war der perfekte Ort für den Lehrer, und sie konnte sich vorstellen, dass auch Arthur Gordon diesen Platz einnehmen würde.
    Die Fenster an den Seiten waren in den unteren Hälften undurchsichtig. Erst weiter oben konnte man nach draußen schauen.
    Von ihrem Standort aus hatte sie einen guten Blick in den Klassenraum. Die Frauen sah sie vor sich. In einen anderen Zustand waren sie nicht geraten, denn sie nahmen auch weiterhin keine Notiz von ihr.
    Vom Alter her waren sie unterschiedlich. Manche konnte man durchaus noch als jung ansehen, andere wiederum hatten die Mitte des Lebens erreicht. Dieser Gordon schien seine Faszination und seine Lehre auf alle Altersstufen zu verteilen.
    Obwohl noch nichts passiert war, kam Glenda der Gedanke, dass sie jetzt gern Kontakt mit John Sinclair gehabt hätte, aber das war nicht möglich. Ihr fehlte das Handy.
    Bisher war sie noch nicht angesprochen worden, abgesehen von dem Türwächter. Allmählich wurde es Zeit, dass sich da etwas

Weitere Kostenlose Bücher