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1844 - Bei Ebbe kam der Tod

1844 - Bei Ebbe kam der Tod

Titel: 1844 - Bei Ebbe kam der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Und Claasen zählte sich zu den normalen Menschen.
    Das Haus stand an einem recht einsamen Platz. Da war tagsüber nicht viel los und in der Nacht oder bei Dunkelheit erst recht nicht. Es war zwar noch keine tiefe Nacht, aber der Himmel hatte die Helligkeit des Tages längst verloren und war eingedunkelt.
    Und Claasen stand noch immer vor der Tür. Ihm war anzusehen, dass er sich nicht wohl fühlte oder sich über etwas ärgerte.
    Den Ausdruck zeigte sein Gesicht. Ab und zu stieß er einen Knurrlaut aus, der Beweis, dass er mit sich und der Welt unzufrieden war. Und das stimmte auch.
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Leiche nicht roch. Zumindest nach Salzwasser, in dem sie lange gelegen hatte. Da konnte ihm der Kommissar erzählen, was er wollte.
    Claasen war jemand, der immer alles genau wissen wollte. Und das war auch hier nicht anders. Zum Glück war er der Chef der Feuerwehr und besaß einen Schlüssel zu diesem Haus, und der steckte in seiner Hosentasche.
    Der ältere Mann grinste plötzlich, als ihm etwas Bestimmtes eingefallen war. Er wollte sich selbst ein Bild machen, und dazu musste er hinein ins Haus.
    Ein schnelles Umschauen, alles war okay. Niemand beobachtete ihn, und so war es eine Sache von Sekunden, bis er die Tür aufgeschlossen hatte. Er zog sie nicht ganz auf. Nur so weit, bis er hindurchschlüpfen konnte.
    Und dann sah er die Tür von innen. Er stand in der recht großen Halle, und er wusste auch, wo alles stand. Da fand er sich auch im Dunkeln zurecht.
    Richtig finster war es nicht. Durch einige kleine Fenster sickerte noch der Rest des Tageslichts, sodass Umrisse zu erkennen waren.
    Claasen bewegte sich auf eine Stelle zu, wo Regale standen. Da musste er hin, denn dort würde er das finden, was er suchte. Da lagen einige Stablampen.
    Schon nach dem ersten Griff hielt er eine davon in der Hand. »Ha, wer sagst denn?« Er knipste die Lampe an und verfolgte den hellen Lichtarm mit seinen Blicken.
    Das Ende fuhr über den Boden hinweg und wanderte weiter, denn er wusste ja, wo die Polizisten den Sarg hingestellt hatten. Es war dieses Metallding, das man aus jedem Krimi kennt.
    Das Metall schimmerte im hellen Licht auf. Es gab den Deckel, und es gab das Unterteil. Alles in Ordnung. Bis auf eine Kleinigkeit. Lag der Deckel nicht etwas schief?
    Claasen schluckte. Er war sich nicht sicher. Aber ein schief liegender Deckel in einer derartigen Situation, das störte ihn schon. Schließlich lag dort kein totes Tier im Sarg, sondern ein Mensch. Er ging davon aus, dass dort jemand unter Umständen Mist gebaut hatte.
    Sollte das tatsächlich der Fall gewesen sein, würde er es dem Kommissar melden. Zunächst aber musste er auf Nummer sicher gehen. Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, fühlte er sich alles andere als wohl in seiner Haut. So etwas wie hier war ihm noch nie vorgekommen. Das war alles neu für ihn, und er spürte auch das Prickeln, das durch sein Inneres rann.
    Er schaute sich so gut wie möglich um, ließ dabei den hellen Lichtarm der Lampe wandern und leuchtete auch in die Ecken der Halle.
    Niemand störte ihn. Trotzdem war er nicht zufrieden. Das Gefühl, nicht unbedingt allein hier zu sein, wollte einfach nicht von ihm weichen.
    Claasen wartete ab. Eine Minute wollte er sich noch geben. Er zählte die Sekunden mit, die schon lang wurden, und dann endlich war die Minute vorbei.
    »Also jetzt«, flüsterte er vor sich hin und setzte sich in Bewegung. Sein Ziel war natürlich der Sarg mit dem schief liegenden Deckel. Das Metall schimmerte weiterhin im Licht der Lampe, und viel zu schnell stand der ältere Mann daneben.
    Er tat nichts.
    Dafür atmete er schwer. Das wiederum wunderte ihn. Claasen war alles andere als ein Feigling, aber in diesem Fall hatte ihn der Mut zum Teil verlassen.
    Schließlich bückte er sich doch.
    Jetzt sah er aus der Nähe, dass der Sargdeckel nicht normal auf dem Unterteil lag. Wirklich etwas schräg. Da musste jemand geschlafen haben. Er beugte den Kopf noch tiefer und fing an zu schnuppern. Er wollte den Toten riechen, aber er roch nichts. Die Luft über dem Sarg war neutral, keine Spur von Verwesung.
    Und der Deckel.
    »Da brat mir doch einer einen Storch«, flüsterte er und ging endlich das an, was er tun wollte.
    Er fasste nach dem Deckel und wunderte sich darüber, wie leicht er war.
    Er hob ihn ab.
    Er starrte nach unten – und er sah in einen leeren Sarg!
    ***
    Claasen senior wusste nicht, was er davon halten sollte. Er sah in das leere Unterteil,

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