Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1844 - Die Pentrische Wolke

Titel: 1844 - Die Pentrische Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
von Kunstsonnen erhellt, aber bisher hatte sich kein Beobachter gezeigt.
    Rhodan kniete nieder und untersuchte das Material.
    „Ich tippe auf Eisen", sagte er nach kurzem Nachdenken. „Stahl oder dergleichen."
    Bully ließ ein Schnauben hören.
    „Aus diesem Klotz allein ließen sich drei Großkampfschiffe schnitzen", bemerkte er.
    Rhodan lachte halblaut.
    „Schnitzen kann man diese Prozedur wohl kaum nennen", sagte er amüsiert.
    „Du weißt schon, was ich meine. Wozu soll dieser Klotz dienen? Hier, mitten im Weltraum?"
    „Ich habe keine Ahnung, Bully", antwortete Rhodan und richtete sich wieder auf.
    Das Problem bei Beobachtungen im Weltraum war der Umstand, daß man keinen Hintergrund zur Verfügung hatte, um Größenverhältnisse und Entfernungen richtig einschätzen zu können. In diesem Fall kam hinzu, daß dieser Eisenklotz offenbar nahe des Randes der Pentrischen Wolke trieb, in den Ausläufern des Staubmantels, der die Wolke umgab. Das Licht des Doppelsternsystems reichte nicht aus, den Klotz hinreichend zu erhellen, zumal das Licht von dem Feinstaub stark gestreut wurde, wie Rhodan bemerken konnte, als er den Blick in die Ferne richtete.
    Es gab offenbar nicht nur diesen einen Klotz, sondern mehrere, einen ganzen Bandwurm von Klötzen, umgeben von Kunstsonnen, deren Licht um so stärker gestreut und geschwächt wurde, je weiter die Sonnen vom Beobachter entfernt waren.
    „Es müssen Dutzende sein", schätzte Reginald Bull. „Offenbar ein Materiallager für die Galornen."
    „Suchen wir weiter", bestimmte Rhodan. „Ich bin gespannt, was wir noch alles entdecken werden."
     
    *
     
    Meine Erschaffer sind immer mit mir zufrieden gewesen, durch all die Jahrtausende hindurch. Sie haben meine Fähigkeiten im Kampf geschätzt und sich darauf verlassen, und sie haben mich für meine Leistungen und meine Erfolge gelobt. Aber all das ist sehr lange her. Nicht, daß ich Lob wirklich brauchte; es genügt mir zu wissen, wie leistungsfähig ich im Kampf bin. Aber mich bedrückt der Gedanke, nun ausgemustert zu sein, nicht mehr gebraucht zu werden. Ich verstehe es einfach nicht. Immer schon ist gekämpft und getötet worden, vor meiner Zeit, zu meiner Zeit und logischerweise auch nach meiner Zeit.
    Aber, das wird sich ändern, ich habe keinen Zweifel daran.
    Die Zeit des Tötens wird zurückkehren ...
    (KEMPEST) 3.
    Es gab Barren aus Eisen, und es gab Barren aus Gold, wenn auch in geringerer Anzahl. Es gab Klötze aus Salz, aus einem einzigen perfekten Kristall bestehend, ohne Einschlüsse und Bruchstellen.
    Zusammengehalten wurde die ganze Schlange durch mechanische Klammern oder energetische Brücken. Die Verbindungen waren in allen drei Dimensionen beweglich, so daß die Schlange imstande war, sich zu krümmen und zu winden, ein endlos geflochtenes Band gleichsam, Umschienen von Hunderten, wenn nicht Tausenden von Kunstsonnen.
    „Aus der Entfernung muß das toll aussehen!" bemerkte Reginald Bull einmal. „Wie eine glänzende, überdimensionale Luftschlange."
    Sie hatten einen Klotz aus Brom entdeckt und Brocken aus purem, weltraumkaltem Sauerstoff, eingehüllt in ein schwaches Energiefeld, das den Sauerstoff darin hinderte, langsam in den Weltraum hinaus zu verdampfen. Ab und zu waren in dieses Gebilde kugelförmige Blasen eingestreut, die eindeutig Flüssigkeiten enthielten - welche genau, das ließ sich nicht feststellen. Zu erkennen waren nur die Heizstationen im Zentrum der Kugelsphären, die das Material flüssig zu halten hatten.
    Im Laufe von zwei Stunden hatten Rhodan und seine Begleiter eine Strecke von schätzungsweise einhundert Kilometern zurückgelegt, ohne daß ein Ende der Materialschlange sichtbar geworden wäre. Rhodan schätzte inzwischen, daß dieser Weltraumgüterzug möglicherweise tausend Kilometer lang war oder noch länger.
    „Eine ungeheure Menge an Material", konstatierte er, „und ich habe keine Ahnung, wozu die Galornen diese Menge zusammengetragen haben. Mir ist nicht wohl dabei, gebe ich zu."
    „Weißt du, woran mich das erinnert?"
    „Noch nicht", antwortete Rhodan ironisch. „Aber du wirst es mir gleich sagen, nehme ich an."
    „An Südengland", erklärte Reginald Bull.
    „Bitte?"
    Rhodan brauchte einige Sekunden, dann begriff er Bullys Andeutung.
    „Frühjahr 1944 alter Zeitrechnung, kurz vor der Invasion in der Normandie. Ich bin damals natürlich nicht dabeigewesen, aber ich kann mich an die Filmdokumente von diesem Krieg erinnern. Damals hatte die Army dort riesige

Weitere Kostenlose Bücher