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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen, und wenn es sie gefunden hat, holt es sie sich.«
    »Wie? Das Licht?«
    »Ja.«
    Bill dachte blitzschnell nach. Dann sagte er: »Moment mal, ein blaues Licht habe ich gesehen. Und zwar in der Höhe, direkt an der Felsrand. Da ist es jetzt.«
    »Sie haben richtig gesehen. Es ist dort.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Das Schicksal hat sich wieder zur negativen Seite geneigt.«
    »Was heißt das?«
    »Ganz einfach. Die andere Seite hat sich wieder für diese Welt entschieden. Und wir wollen keine Opfer sein.«
    »Opfer? Von wem?«
    »Vom Weisen von Sargasso.«
    Bill Conolly hörte den Namen nicht zum ersten Mal. Er war hier also so etwas wie der Chef, der vielleicht auch seine Frau geholt hatte.
    Bill wurde fragend angeschaut. »Wie heißen Sie eigentlich?«
    Er sagte seinen Namen.
    »Engländer, nicht?«
    »Ich kann es nicht leugnen, und ich bin auch nicht freiwillig hier, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar. Aber jetzt kommen Sie mit. Wir müssen uns beeilen.«
    »Gut«, flüsterte der Reporter. »Aber wenn das eine Falle ist, ich kann mich wehren.«
    »Schon klar. Darüber können wir später reden. Wir sollten jetzt erst mal verschwinden.«
    »Warum?«
    »Kommen Sie mit.«
    Auch wenn Bill keine ihn befriedigende Antwort bekommen hatte, er folgte dem Mann. Die schmale Gasse war nicht sehr lang. Sie mündete auf einen kleinen Platz, der mit hellgrauen Steinen bedeckt war. Um ihn herum standen Häuser, die nur eines miteinander gemein hatten: Sie waren einstöckig. Auf einem Haus war ein Kreuz zu sehen. Wahrscheinlich war es eine Kirche.
    Als Bill seinen neuen Verbündeten danach fragte, schüttelte dieser den Kopf. »Nein, das ist keine Kirche. Es ist unsere kleine Schule. Die Kirche finden Sie woanders.«
    »Aha.«
    »So, wir sind da.« Juan Delgado war vor einer Tür stehen geblieben. Abgeschlossen war sie nicht. Er drückte sie auf und winkte Bill zu, ihm zu folgen.
    Der Reporter betrat das recht düstere Haus. Er blieb im Flur stehen, weil der Lehrer ihn darum gebeten hatte. Dann brachte er Bill in ein kleines Wohnzimmer mit dunklen Möbeln. Hier stand ein Laptop, aber es gab auch eine Glotze und verschiedene Sessel, die sich um einen runden Tisch gruppierten.
    »Wohnen Sie hier allein?«, fragte Bill.
    »Im Moment schon. Ich habe meine Frau mit den beiden Kindern nach Figueres zu meiner Mutter geschickt. Und ich bin nicht der Einzige, der dafür gesorgt hat, dass Menschen den Ort verlassen.« Er zuckte mit den Schultern. »Wir können ja nicht alle verschwinden, dafür werden Sie Verständnis haben. Eine gewisse Besatzung hält hier weiterhin die Stellung, bis alles vorbei ist.«
    »Was sollte denn vorbei sein?«
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Nein, nicht wirklich, ich weiß nur, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Und Sie sagten ja auch, dass hier im Ort alle Angst haben.«
    Delgado nickte. »Das ist richtig.«
    »Und wovor haben Sie Angst?«
    »Vor der Veränderung. Von den anderen. Vor dem, was es eigentlich nicht geben darf. Vor einer anderen Welt und womöglich sogar vor einer anderen Zeit.«
    Bill sagte nichts. Er musste erst nachdenken. In der Zwischenzeit holte Juan Delgado eine Flasche Rotwein aus dem Schrank. Zwei Gläser holte er auch.
    »Trinken Sie mal einen Schluck.«
    »Danke.« Bill lächelte. Der Wein tat ihm gut. Mit dem Glas in der Hand trat er ans Fenster und schaute nach draußen. Dabei sagte er: »Ich habe ein blaues Licht gesehen, und ich denke, dass es wichtig ist. Oder nicht?«
    »Doch, es ist wichtig.«
    »Gut. Ich habe es ja gesehen. Und woher kommt es?«
    Der Lehrer hob die Schultern. »Man sagt, dass es aus einer anderen Welt oder Sphäre stammt. Der Weise von Sargasso hat es mitgebracht. Er wird von diesem Licht getragen.«
    Juan Delgado sah an Bills Gesichtsausdruck, dass er über etwas nachdachte. So fragte er: »Sie denken über den Namen nach?«
    »Ja. Und ich meine, dass Sie mir mehr darüber sagen können. Oder irre ich mich?«
    »Ja und nein. Der Weise von Sargasso ist eine Legende. Er ist ein Fluch, und manche halten ihn für einen Segen. Er ist etwas, was es nicht geben darf, Mister Conolly.«
    »Wieso?«
    »Weil er kein normaler Mensch ist. Ein schlauer Mann hat ihn mal treffend beschrieben und ihn als einen Wanderer durch die Zeiten genannt.«
    Bill wiederholte den Begriff. »Wanderer durch die Zeiten. Das hört sich nicht schlecht an. Sogar interessant.«
    »Glauben Sie das?«
    »Ja.«
    Der Lehrer trank erst mal einen

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