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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann war sie bereit, sich mit ihrer Umgebung zu beschäftigen.
    Es war ein Raum, der sie umgab.
    Aber kein Zimmer.
    Der hier war viel größer. Der gehörte nicht in ein normales Haus, sondern eher in ein Schloss. Wenn sie den Kopf in den Nacken legte, dann schaute sie gegen die hohe Decke. Zu diesen Ausmaßen passten auch die langen, bis auf den Boden reichenden Fenster, die nicht sehr breit waren, dafür aber fast deckenhoch.
    Dahinter sah sie das Licht!
    Sheila erschrak leicht und musste schlucken. Das war kein normales Licht, denn was sich dahinter ausbreitete, war ein blaues Licht, und das kannte sie zu Genüge.
    Das Licht hatte sie an einen anderen Ort katapultiert.
    Gab es auch noch etwas, was hinter dem Licht lag? Das sie aus dieser Entfernung nicht sah?
    Sheila wollte es wissen. Sie ging auf die Fenster zu und erreichte sie nicht, denn sie hörte hinter sich eine tiefe Stimme, die sie ansprach.
    »Du wirst nichts sehen können …«
    Zuerst zuckte Sheila zusammen. Dann blieb sie stehen. Sie hörte sich selbst atmen und ihre Stirn wurde nass, so schwitzte sie plötzlich.
    Ich muss mich zusammenreißen!, dachte Sheila. Ich darf mich nicht gehen lassen. Egal, was hier passiert. Nur nicht die Nerven verlieren …
    »Ich will dich nicht im Unklaren lassen. Du kannst dich umdrehen, denn du sollst wissen, mit wem du es zu tun hast. Und keine Angst, ich tue dir nichts an.«
    Das würde dir auch schlecht bekommen!, dachte Sheila, aber den Gedanken behielt sie besser für sich. Sie drehte sich um und schaute jetzt auf ein Bild, das sie nicht erwartet hatte.
    Im Hintergrund sah sie die hohen und mit blauem Licht gefüllten Scheiben. Aber zwischen ihnen und ihr gab es keine Leere. Dort stand ein breiter Tisch aus Holz, und vor diesem Tisch saß auf einem Stuhl mit hoher Lehne ein Mann.
    Sheila hatte ihn noch nie gesehen. Der Mann war schon älter. Er trug eine dunkle Kutte, die auch eine Kapuze hatte. Er hatte sie über seinen Kopf gestreift, wobei sein Gesicht aber von der Stirn bis zum Kinn frei blieb.
    In diesem Gesicht fiel der lange helle Bart auf. Er endete an der Brust, wo die dünnen Haare leicht zitterten.
    Sie schaute in die Augen des Mannes. Eine Farbe erkannte sie nicht, überhaupt war es schwer, etwas anderes als den Bart in diesem Gesicht zu sehen.
    Das war nicht alles, was ihr auffiel. Der Tisch vor dem Mann war nicht leer.
    Dort lagen einige Bücher aufeinander. Auch sah sie ein Stundenglas, ein aufgeschlagenes Buch, eine brennende Kerze – und das Wichtigste, was sie sah, war eine hellblaue Kugel, die in einer Schale stand. Der Mann hinter dem Schreibtisch hatte seinen linken Arm ausgestreckt und seine rechte Hand auf die Glaskugel gelegt.
    Es war alles so anders. Sheila Conolly bekam die Dinge nicht mehr geordnet. Sie konnte mit dem Mann nichts anfangen, und sie fragte sich, wer er war.
    War er ein normaler Mensch? Oder war er jemand, den ein Geheimnis umgab?
    Das schon eher. Ein Geheimnis. Einer, der so aussah und in jede Märchenstube passte, musste ein Geheimnis haben.
    Beide schauten sich an. Keiner sprach. Sheila, die sonst nicht auf den Mund gefallen war, traute sich nicht, eine Frage zu stellen. Sie wollte abwarten, was dieser Mensch ihr zu sagen hatte. Dass er irgendwann den Mund öffnen würde, das lag auf der Hand.
    Und sie hatte sich nicht geirrt, denn er fing an zu reden, und er tat das mit leiser Stimme.
    »Weißt du, wer ich bin?«
    »Nein.«
    »Du kennst mich wirklich nicht?«
    »Ich habe nein gesagt.«
    Er lächelte. Aber das war nicht zu sehen, sondern nur zu erahnen, denn der Bart zuckte an seinen Enden. Es folgte die nächste Frage: »Dann weißt du auch nicht, wo du dich befindest?«
    »So ist es.«
    »In Sargasso bist du. Zudem in einer Burg, in meiner Burg. Und ich bin der Weise von Sargasso. Ich kenne die Geheimnisse. Ich kann mit den Zeiten spielen. Ich sitze hier wie auf einer Insel. Ich kann gesehen werden, muss es aber nicht.«
    »Ja, ja«, sagte Sheila, »ich habe genau zugehört. Ich weiß jetzt Bescheid. Da Sie mir Ihren Namen gesagt haben, werde ich Ihnen auch sagen, wer ich bin.«
    »Bitte.« Er lächelte wieder. »Das ist nicht nötig. Ich weiß, dass Sie Sheila Conolly sind.«
    »Oh – ja, das stimmt.«
    »Sehen Sie.«
    Sheila wollte nicht fragen, woher der Mann das wusste. Diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Andere Dinge waren wichtiger. Eine Frage drängte sich förmlich auf.
    »Wo bin ich hier?«
    Der Weise von Sargasso hob seine Augenbrauen an. »Du bist

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