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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kräftigen Schluck von seinem Rotwein. Er musste seine Worte sammeln, die er Bill sagte. Vorher lachte er etwas unsicher.
    »Was haben Sie?«
    »Ich wundere mich nur, dass Sie mir das alles so glauben.«
    »Das ist doch ganz einfach. Meine Frau ist ebenfalls spurlos verschwunden, und ich kann mir gut vorstellen, dass es etwas mit dem Weisen von Sargasso zu tun hat.«
    »Da liegen Sie richtig.«
    »Kennen Sie ihn denn?«, wollte Bill wissen.
    »Ja und nein. Wenn er sich hier aufhält, bekommen wir ihn trotzdem nicht zu Gesicht.«
    »Aha. Und warum nicht?«
    »Weil er dann in seiner Burg sitzt.« Er deutete zur Decke. »Oben in den Felsen.«
    »Aha. Und wie kommt man dahin?«
    »Gar nicht, Bill.«
    Der Reporter verzog den Mund, bevor er sagte: »Aber der Weise ist doch auch dorthin gekommen.«
    »Das stimmt.«
    »Und wie?«
    »Man weiß es nicht. Oder keiner spricht es aus. Man redet auch von einer Zeitreise.«
    »Das ist möglich.«
    Delgado bekam seinen Mund kaum zu. Er trat sogar von Bill weg und stellte sein Weinglas auf den Tisch. »Bitte, was haben Sie da gesagt?«
    Bill wiederholte den Satz.
    Dennoch musste der Lehrer noch schlucken. Er atmete zudem pfeifend. »Das kann ich nicht fassen. Sie stimmen einfach zu? Das – das – kann ich kaum glauben.«
    »Ja, warum nicht?«
    »Glauben Sie das denn alles?«
    Bill nickte. »Ja, das glaube ich. Und es scheint, als wäre ich Ihnen auf die Zehen getreten.«
    »Wieso das?«
    »Nun ja. Ich bin Reporter. Ich schreibe für die verschiedensten Zeitungen und Zeitschriften. Ich kümmere mich aber nur um Fälle, die sich auch lohnen.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Ganz einfach. Ich bin immer auf der Suche nach dem Besonderen. Ich will es mal ganz populär sagen. Ich glaube, dass es viele Dinge auf dieser Welt gibt, die im Verborgenen liegen, die aber immer wieder mal zum Vorschein kommen. Wie das hier.«
    Delgado staunte. »Und darüber haben Sie schreiben wollen? Ich meine diesen Fall hier.«
    »Genau, ich hatte schon recherchiert und auch jemanden gefunden, der mich hätte weiterbringen sollen. Das hat er auch getan. Er war bei uns, und dann verschwanden wir auf magische Weise aus unserem Haus und fanden uns hier wieder. Wir sind dann hier in den Ort gegangen. Als ich ein Haus inspizierte, blieb Sheila auf der Straße zurück. Dort fand ich sie nicht mehr, nachdem ich meinen Job getan hatte.«
    »Dann hat man sie geholt.«
    »Das denke ich auch, Juan. Aber ich frage mich jetzt, wo sie sein könnte.«
    Der Lehrer dachte nach. Er wischte dabei über seine Oberlippe und nickte auch. »Ja, sie muss bei ihm sein. Bei dem Weisen.«
    »Also oben in der Burg?«
    »Ja.«
    »Kann ich dorthin kommen?«
    Juan Delgado legte den Kopf zurück und lachte. »Ja, Sie können, wenn Sie von oberhalb starten und ein guter Drachenflieger sind. Von hier unten geht kein Weg hoch. Diese Festung ist uneinnehmbar. Das müssen Sie leider akzeptieren.«
    Bill blies den Atem aus und nickte. »Kennen Sie jemanden, der mal in der Burg war und wieder zurückkam?«
    »Nein.«
    »Aber Sie sagten, dass dieser Weise …«
    »Ja, ja, das ist die große Ausnahme.«
    »Dann war er schon hier unten?«
    »Ja, da habe ich ihn gesehen. Er sah aus wie eine Märchenfigur und jagte den Menschen keine Angst ein. Er hatte einen sehr langen Bart. Er trug eine Kutte, und er hielt in seinen Händen eine mit blauem Licht gefüllte Kugel.«
    »Ach, deshalb das blaue Licht.«
    »Die Kugel muss das Zentrum sein.«
    »Und was geschah dann?«
    »Nichts, Bill gar nichts. Er ging hier durch unser Dorf und schaute sich alles an, auch die Menschen. Ja, so ist das gewesen. Er hat sich informiert.«
    »Und dann?«
    Delgado schluckte. »Es passierte zuerst nichts. Auch das blaue Licht war nicht mehr zu sehen. Aber als wir es oben an der Felswand sahen, das war dann später, da war er nicht mehr so harmlos. Da kam er in den Ort, um sich Menschen zu holen.«
    »Und was geschah mit ihnen?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat sie nicht getötet. Er brachte sie wieder hierher in den Ort zurück. Aber da waren sie nicht mehr dieselben.«
    »Wieso?«
    »Sie müssen irgendwas erlebt haben, das an ihrem Verstand zehrte. Jedenfalls haben wir einige von ihnen ins Krankenhaus gebracht. Wo sie dann starben.«
    »Woran?«
    »Sie brachten sich selbst um. Und jetzt wollen wir das verhindern. Immer dann, wenn das blaue Licht erscheint, verschwinden einige von uns aus dem Dorf. Andere verstecken sich. So wie ich.«
    »Verstehe«, sagte Bill. »Und

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