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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier weg.«
    »Das versteht sich. Nur möchte ich erst mal wissen, wo wir uns überhaupt befinden. Ich denke, dass es ein zentraler Punkt ist, an dem wir uns aufhalten.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das weiß ich nicht, das nehme ich an. Ich gehe davon aus, dass die andere Seite etwas mit uns vorhat. Wer immer sie auch sein mag.«
    »Gut, Bill, warten wir mal ab.«
    Beide verfielen nicht in Panik. Sie gehörten zu den Menschen, die viel durchgemacht hatten. Und das auch zusammen, sodass sie sich aufeinander verlassen konnten.
    Ja, die Berge umschlossen sie. Auch sie waren relativ hoch. Um sie herum gab es zwar Gewächse, aber es waren verkrüppelte Nadelbäume, deren Wurzeln sich in dem steinigen Boden festklammerten. Und sie standen auch nicht zu dicht. Zwischen ihnen gab es genügend freie Fläche.
    »Ich gehe mal ein paar Schritte zur Seite«, sagte Sheila.
    »Okay, tu das.« Bill blieb stehen, er legte seinen Kopf zurück und schaute nach oben. Weiß schimmerte es auf einigen Berggipfeln. Dort hatte es schon geschneit. Hier unten war es noch zu warm, aber lange würde es nicht mehr dauern, dann rieselten auch hier die Flocken vom Himmel, der im Moment wolkenlos war und eine hellblaue Farbe zeigte.
    Normal gehen konnte man nicht. Es lagen zu viele Hindernisse auf dem Boden, der an einigen Stellen auch eine grüne Pflanzenschicht zeigte. Von irgendwoher hörte Bill ein Pfeifen. Das waren die Stimmen der Murmeltiere, die ihre Artgenossen vor den menschlichen Eindringlingen warnten. Der Wind war schwach, auch kühl, und er trieb Gerüche an Bills Nase, die aus der Natur stammten.
    Seine Frau hatte sich von ihm entfernt. Bill wollte schon nach ihr rufen, als sie sich umdrehte und ihm mit beiden Armen zuwinkte. Bill verstand die Geste und machte sich auf den Weg. Als er neben ihr stehen blieb, streckte sie den rechten Arm aus. »Sieh dir das an.«
    Bill wollte etwas fragen, hielt aber den Mund, als er sah, was es da zu sehen gab. Vor ihnen lag eine breite und recht flache Mulde, zu der eine Straße führte, die sich vom Tal her in Serpentinen in die Höhe wand, dann von dem kleinen Ort geschluckt wurde, bevor sie am anderen Ende wieder zu sehen war und weiterführte.
    »Was sagst du, Bill?«
    »Das ist gut, dass es hier einen Ort gibt. So weit scheinen wir nicht von der Zivilisation entfernt zu sein. Das lässt irgendwie hoffen, finde ich.«
    Sie lächelte. »Ich auch.«
    Sheila zeigte keine Angst. Sie drehte auch nicht durch und wurde nicht hysterisch. Obwohl sie immer dagegen war, dass Bill und jetzt auch ihr Sohn sich in ungewöhnliche Fälle einmischten, so war sie stark genug, nicht die Nerven zu verlieren, wenn sie mal wieder mit hineingezogen wurden. So wie jetzt.
    »Was machen wir, Bill? Ich wüsste schon was.«
    »Dann tun wir es doch. Mal sehen, wie uns die Bewohner da unten aufnehmen.«
    »Das meine ich auch.«
    Gesehen hatten sie noch keinen Menschen. Aber sie konnten sich nicht vorstellen, dass dieser Ort ausgestorben war. Irgendwo würden sie schon Leben finden. Und dann brauchten sie noch Antwort auf die Frage, warum man sie überhaupt hergeschafft hatte.
    Es war schwer, einen Weg zu finden, den sie gehen konnten. Es gab keinen, sie mussten den Hang hinab und achtgeben, dass sie nicht ausrutschten. Manchmal hielten sie sich fest, dann wiederum gab es Strecken, wo jeder für sich ging.
    An den Füßen hatten sie die Schuhe, die sie auch im Haus trugen. Keine Pantoffeln, sondern bequeme Sneaker, deren Leder weich ihre Füße umschmeichelten. Es waren natürlich keine Schuhe für das Gebirge, aber was sollten sie machen. Sie konnten sich keine Bergschuhe herzaubern.
    Sie gingen langsam, hin und wieder auch schräg und schauten nach unten, damit sie sahen, wo sie hintraten. So schafften sie es dann, die Strecke zu überwinden. Je näher sie dem kleinen Ort kamen, umso flacher wurde es. Jetzt sahen sie auch Menschen, die sich außerhalb ihrer Häuser bewegten.
    Es waren Häuser, die aus den Steinen errichtet worden waren, die man hier in den Bergen fand. Dabei kam es nicht auf ein schönes Aussehen an, sondern darauf, dass die Bauten hielten und nicht zusammenfielen. Sie standen in verschiedenen Höhen, aber es gab auch so etwas wie eine breitere Straße, die den Ort in zwei Hälften teilte. Wege führten von ihr ab zu anderen Häusern, die an den Hängen gebaut worden waren.
    Über ihren zogen Greifvögel auf der Suche nach Beute ihre Kreise.
    Bevor sie die ersten Häuser erreichten, blieben die beiden

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