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1847 - Schiff der verlorenen Seelen

1847 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 1847 - Schiff der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seil geschlungen. Die freie Hand umklammerte den Griff eines Messers, und es konnte nur ein Ghoul sein, der sich in einem großen Halbkreis dem Deck näherte. Dabei fiel er immer tiefer und würde in unserer Nähe landen.
    Nein, das wollte er nicht. Er ließ rechtzeitig los und fiel nach unten.
    Ich hatte ja damit gerechnet, dass der Ghoul den freien Raum ausnutzte. Das war nicht der Fall. Er ließ zuvor schon los und fiel direkt nach unten.
    Er stürzte ab!
    Auch das hatte er gewollt, und er kam mit großem Geschick auf dem Deck auf. Das war leider nicht bei uns, sondern weiter zum Heck zu.
    Und dort stand der Steuermann. Er trug noch seine Waffe, eine Spitzhacke, und die setzte er auch ein.
    Das heißt, er wollte sie einsetzen, aber dazu kam es nicht, denn der Ghoul konnte nicht mehr stoppen und prallte mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn.
    Das hielt der Steuermann nicht stehend aus. Er wurde von dem Aufprall von den Füßen gefegt, als hätte ihn ein Windstoß getroffen. Er prallte auf die Planken, und seine Spitzhacke nutzte ihm nichts mehr, denn er war nicht mehr in der Lage, sie einzusetzen. Zudem war sie seinen Händen entglitten. Und die Chance nutzte der Ghoul aus.
    Er packte die Spitzhacke.
    Sein schriller Triumphschrei übertönte sogar noch das Rauschen der Wellen. Er war in seinem Element.
    Nicht mal eine Sekunde später schlug er zu. Erik hatte keine Chance. Die Spitze der Hacke bohrte sich in sein Gesicht und zerstörte es auf der Stelle.
    Es war ein schreckliches Bild, und es dauerte eigentlich recht lange, bis Erik kippte. Ich ging davon aus, dass er zu dem Zeitpunkt bereits tot war. Einen derartigen Schlag ins Gesicht übersteht niemand.
    Er war auf den Rücken gefallen, und das alles hatte auch der Kapitän mit ansehen müssen.
    Sein Schrei war auch für uns das Startsignal …
    ***
    Ich hatte es auch nicht glauben können. Obwohl ich mich konzentriert und auch damit gerechnet hatte, dass etwas passieren würde, war ich doch überrascht worden. So etwas mit ansehen zu müssen, war schlimm genug.
    Jetzt lag der Mann in seinem Blut, und für den Ghoul war der Tote die perfekte Nahrung.
    Er jubelte noch mal auf. An uns dachte er nicht, als er sich schleimig und stinkend neben dem Toten niederließ, damit er sein Mahl einnehmen konnte.
    Das würden wir ihm versalzen.
    »Okay«, sagte Suko, »den holen wir uns.«
    Wir machten uns auf den Weg. Ich hörte den Kapitän mit sich selbst sprechen und war meinem Freund dicht auf den Fersen. Der Ghoul hörte uns nicht. Er war voll und ganz damit beschäftigt, sich Nahrung zu holen.
    Ob aus einem Instinkt heraus oder nicht, jedenfalls drehte er sich plötzlich um und sah uns.
    Er sah schlimm aus, denn er hatte es schon geschafft, sein Gebiss in die Haut zu schlagen. Sie blutete, und dieses Blut klebte an seinen Lippen.
    Es war ein widerliches Bild, auch für Suko und mich, obwohl wir schon viel Schlimmes gesehen hatten. Suko schüttelte den Kopf, dann machte er kurzen Prozess.
    Die Peitsche war noch immer ausgefahren, und er schlug im Laufen zu. Die drei Riemen aus Dämonenhaut fächerten auseinander, und dann hörten wir nur noch das Klatschen, als die Riemen den Ghoul trafen, der vor lauter Vorfreude viel Schleim abgesondert hatte.
    Es war ein tödlicher Treffer!
    Der Leichenfresser zuckte zusammen. Er bewegte sich dabei hektisch, wobei er sein Maul aufgerissen hatte und schrille Schreie ausstieß.
    Suko schlug noch ein weiteres Mal zu. Der Ghoul hatte tatsächlich aufstehen wollen. Das schaffte er nicht mehr, denn der zweite Schlag ließ ihn nicht mal halb in die Höhe kommen, da fegten ihm die Riemen um den Kopf.
    Das war es dann auch.
    Der Ghoul sackte zusammen, wir hörten das Klatschen, als er wieder zu Boden fiel und dort liegen blieb.
    Ich lachte leise. So löste sich bei mir die Spannung, aber ich war auch unzufrieden. Wären wir ein paar Sekunden früher erschienen, dann wäre Erik noch am Leben.
    Der Kapitän stand da und starrte auf den Körper seines Steuermanns. Immer wieder stöhnte er auf und schüttelte den Kopf. Das grausame Bild prägte sich bei ihm ein, und er flüsterte mit rauer Stimme: »Was habe ich doch für ein Glück gehabt.«
    »Ach ja?«
    Er nickte mir zu. »Dass ich dieses Wesen habe zerschlagen können. Hätte ich das nicht geschafft, wäre es mir ebenso ergangen.«
    »Okay, jetzt sind es noch drei«, sagte Suko, der zuschaute, wie der Ghoul allmählich kristallisierte. »Stellt sich die Frage, wo wir nach ihnen suchen

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