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1853 - Im Zeichen von Thoregon

Titel: 1853 - Im Zeichen von Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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voller Andacht das Unberührbare Heiligtum.
     
    *
     
    Es war immer schon dagewesen, solange die Geschichtsschreibung der Galornen zurückreichte. Dieses Relikt eines längst verschwundenen unbekannten Volkes besaß die Form eines Pilzdoms und war für niemanden zugänglich.
    Mehrmals bereits hatten Galornen versucht, sich mit technischen Mitteln Zutritt zu verschaffen, eine Öffnung in das Heiligtum zu brennen oder zu sprengen, es zu unterminieren oder mit Gravofeldern vom Ort zu bewegen. Doch der Pilzdom hatte sich in all den Jahrtausenden als vollkommen unantastbar erwiesen.
    Für Tiis Methare war dies kein Wunder mehr. Er kam nun bereits seit Jahren hierher und hockte sich vor dem Heiligtum nieder, um zu meditieren.
    In seine Innere Welt versunken, streckte er seine geistigen Fühler aus und versuchte, Kontakt mit dem aufzunehmen, was sich hinter den uneinnehmbaren Mauern verbarg. Er wußte nicht, ob es lebende Wesen oder nur Automaten waren. Aber er ertastete Linien der Kraft, die den Pilzdom durchflossen und aus der Unendlichkeit zu kommen schienen.
    Einmal hatte er geglaubt, am Ziel seiner Bemühungen zu sein. Er hatte es geschafft, seine eigenen Geistesschwingungen mit jenen des Doms in Einklang zu bringen, und war mit ihnen geglitten, immer weiter, über diesen Ort und über Galorn hinaus Er hatte seinen Körper verlassen und das Gefühl gehabt, sich auf einer endlos langen Straße zu befinden, als gleißende Energiespirale ins Universum zu driften, es auszufüllen, in andere Universen zu explodieren.
    Vielleicht war er aber nur eingeschlafen, und es war nur ein Traum gewesen, der aus einer übersteigerten Erwartungshaltung entstanden war.
    Immer wieder kam er zurück, anfangs mit Schülern, dann ganz allein. Er nahm das Nötigste an Nahrung und Wasser mit, verbrachte Tage und Nächte in der Basaltebene. Es störte ihn nicht, daß er in seinem Volk als Eigenbrötler galt. Er spürte die Faszination dieses Ortes von Besuch zu Besuch deutlicher und glaubte hinterher jedesmal, daß ihm nur noch ein Steinehen im Schlüsselmosaik fehlte, das die Tür zum Heiligtum öffnete.
    So kam und ging er, entwickelte Theorien und diskutierte sie mit sich selbst, versank in seinem Geist und sandte ihn aus, um das Geheimnis des Geheimnisses zu ertasten. Und es scherte ihn nicht, daß man ihn mittlerweile in Gaalo für einen Verrückten hielt.
    Und dann, eines Tages während einer besonders tiefen Meditation, geschah es.
    Die Wand des Heiligtums öffnete sich vor ihm, und in der so plötzlich entstandenen Tür stand ein Wesen, das kein Galorne war, auch kein anderer Bewohner der Galaxis Plantagoo. Es war in einen Nebel gehüllt, doch er konnte die Fremdartigkeit stark genug spüren, um dies zu wissen.
    Tiis Methare kehrte sofort aus der Inneren Welt in die wirkliche zurück, und das Wesen war immer noch da.
    „Ich grüße dich, Tiis Methare", hörte er eine Stimme, von der er nicht sagen konnte, ob sie nur in seinem Kopf war oder wirklich an seine Ohren drang. „Du hast lange genug gewartet."
    Er war unfähig, etwas zu erwidern. Er starrte den Schatten an und versuchte vergeblich, ihn zu durchdringen. Die Worte des Fremden hallten in seinem Schädel nach.
    Du hast lange genug gewartet ...
    „Ja", brachte er endlich hervor. „Das habe ich wohl ..."
    Und jetzt?
    Er mußte abwarten, bis der Unbekannte zu sprechen begann. Tiis Methare spürte eine große geistige Überlegenheit und Reife. Der Fremde war keinesfalls als Aggressor zu ihm gekommen - nicht als einer, der ihn von diesem Ort fortscheuchen wollte.
    Als er dann endlich zu reden anfing, bestätigte er Methares Gedanken.
    „Ich bin gekommen", sagte er, „weil dein Volk nun einen Stand der Entwicklung erreicht hat, der es dazu qualifiziert, seine Möglichkeiten und Gaben einem größeren Ganzen zur Verfügung zu stellen - einer Gemeinschaft, die auch den Frieden will und sich Koalition Thoregon nennt."
    Er berichtete von Thoregon, von dem Zusammenschluß bedeutender kosmischer Völker aus fernen Galaxien, der allerdings erst in den Kinderschuhen steckte. Er verriet, daß er und seines gleichen die Entwicklung der Galornen seit vielen Jahren verfolgt hätten und nun zu der Überzeugung gelangt seien, daß sie nach ihrem grundlegenden Wandel zum Positiven reif seien, der Koalition Thoregon anzugehören. Ihre spezielle Aufgabe innerhalb der Koalition solle es sein, Aufgaben überwiegend technischer Art zu erfüllen, da sie hierfür prädestiniert seien.
    „Der Kontakt

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