1853 - Im Zeichen von Thoregon
zwölf Lichtjahre von der Sonne Paraeen und ihren zwölf Planeten entfernt. Von den raumfahrenden Völkern, die nach wie vor mit Transitionsantrieb flogen, wurde dieser Sektor gemieden. Für die Galornen jedoch bedeutete ein Hypersturm keine Gefahr. Sie hatten wieder ein Versteck gefunden, sicherer als das System des Galornensterns.
Auf dem neuen Planeten Bushtam, der vierten Welt, wurde der neue Drache errichtet; er gewährte für weitere Jahrtausende die Abspaltung des Bösen und die Friedfertigkeit der Galornen.
Doch das war noch nicht alles. Im selben Sonnensystem entdeckte man auf einer Wüstenwelt intelligente und höchst exotische Wesen, die Adlaten. In diesen weißhäutigen, so zerbrechlich aussehenden Wesen, deren Ohren gleichzeitig Empfänger für die zum Leben benötigte Sonnenenergie waren und deren Füße wie Pflanzenwurzeln aus dem Boden Mineralien aufnahmen, fanden die Galornen willkommene und geeignete Partner, um den Aufbau der eigenen Zivilisation voranzutreiben und auch außerhalb ihres Verstecks für sie zu agieren. Die Adlaten waren äußerst lernfähig und robust. Sie besaßen ebenfalls eine lange Lebenszeit und konnten Jahrhunderte der Einsamkeit auf einem Beobachtungsposten in Plantagoo problemlos durchstehen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich so eine Partnerschaft, in der die Adlaten sich den Zielen der Galornen unterordneten, ohne dazu gezwungen zu werden, und eine Art Dienerstellung einnahmen.
Als Kaif Chiriatha mit diesem Bericht zu Ende war, begriff sie immer noch nicht, weshalb es immer nur einen Drachen für das Galornenvolk geben konnte - oder sollte. Und daran änderte auch der Bericht Tess Kaukonens nichts, die den nächsten Umzug der Galornen schilderte, abermals wegen des in seiner Aufnahmekapazität erschöpften Drachen.
Dreitausend Jahre lang hatten die Galornen auf Bushtam gelebt. Dann hieß es abermals Abschied nehmen und einen neuen Planeten besiedeln. Die neue Heimat war das Pondor-System, diesmal bereits 59.000 Lichtjahre vom Galornenstern entfernt gelegen. Ein Teil der Adlaten begleitete die Galornen und lebte seither in einer Mischung aus Distanz und Nähe mit ihnen zusammen.
Die Positionen von Pondor und auch von Bushtam wurden vor den Völkern von Plantagoo sorgfältig geheimgehalten. Der Befriedungsplan für ihre Galaxis sah unter anderem vor, daß sich die Galornen auf lange Sicht weiterhin und noch stärker als übergeordnete, niemals faßbare Wesenheiten in Mythen und Legenden kleideten - Kaif kannte dies bereits.
Wirklich erreicht wurde dieses Ziel allerdings erst mit dem nächsten, in einem neuen Bericht geschilderten Umzug in die Pentrische Wolke - Kaif Chiriathas Heimat. Er erfolgte etwa zweitausend Jahre vor ihrer Zeit. Es war genau jene Dunkelwolke, in welcher die restlichen Schiffe der schwarzen Sternenflotte der wilden Ahnen bereits. seit Jahrtausenden lagerten.
Die Galornen besiedelten den dritten von sechs Planeten des einzigen Sonnensystems innerhalb der Wolke, eines gelben und weißen Doppelsterns. In der Folgezeit manipulierten sie den Staubmantel so, daß nur sie und die Würfelschiffe mit dem Kasch-Phee durch geheime Korridore einfliegen konnten.
Die Isolation war vollkommen. Kein Galorne trat mehr körperlich sichtbar in Erscheinung. Ab und zu, jedoch sehr selten, tauchten galornische Raumschiffe in Plantagoo auf - so vor tausend Jahren beim letzten Shifting, als abermals die Zentrifaal zur Ruhe gebracht worden waren.
Alle exponierten Stellungen wurden von Adlaten gehalten, etwa auf Tasch-Term oder auf Galorn, wo ein Adlat als Wächter des Pilzdoms fungierte.
Kaif Chiriatha verließ Ce Rhiotons Haus in den frühen Morgenstunden. Sie glaubte nicht, daß er ihr noch etwas zu sagen hatte, und auf die Fragen, die sie an ihn gehabt hätte, hätte er ihr keine Antwort gegeben.
6.
Kaif Chiriatha: 50 Jahre später Die Einsamkeit Das dritte Heliotische Bollwerk war bereits wieder halb fertiggestellt. Die Arbeiten gingen nun viel schneller voran als beim ersten Projekt. Das zweite war vor achtzehn Jahren auf die schon beobachtete Weise von den Unbekannten abgeholt worden, von denen Kaif nur den Namen kannte und daß sie, wie die Galornen, für die Koalition arbeiten mußten. Eine Zeitlang hatte sie sich gefragt, weshalb sie dann, wenn sie beide Teil Thoregons waren, keinen Kontakt miteinander aufnehmen durften.
Die Galornen hatten sich bisher bewährt. War das Mißtrauen ihnen gegenüber trotzdem noch so groß?
Sie hatte diese
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