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1853 - Im Zeichen von Thoregon

Titel: 1853 - Im Zeichen von Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trotzdem einmal etwas anderes sehen wollen, dann besuch mich, bitte." Sie drohte ihr in der Manier eines Lehrers mit dem Finger und sagte mit strenger Miene: „Sonst muß ich dich holen lassen!
    „Nicht nötig, ich werde mich überwinden."
    Beide lachten, und als Kaifeinen allerletzten Blick aus dem Fenster warf, sah sie weit hinten im Süden, dort, wo der Raumhafen von Baaken Bauu lag, sechs große Lichter vom Himmel sinken.
    Das sind sie, dachte sie.
    Sie hatte Herzklopfen, als sie an den Adlaten dachte, aber es war keine Angst mehr vor der Konfrontation.
    Die Angst war wie fortgeblasen. Nach ihrer Erkrankung war sie im Bewußtsein und mit dem Wissen aufgestanden, ihrer Verantwortung gerecht werden zu müssen.
    Jetzt hatte sie nach der quälenden Zeit der Einsamkeit auch wieder einen Galornen gefunden, der ihr das Gefühl gab, nicht mit dieser Verantwortung allein zu sein - nicht eines Tages eine Fremde in ihrem eigenen Volk.
    Die einzige Angst, die sie jetzt noch besaß, war die vor einer ganz bestimmten Forderung, die der Raumschiffsdieb vielleicht stellen würde.
    Angst um Ce Rhioton.
     
    7.
     
    Der Adlat Die sechs weißen 550-Meter-Schiffe standen am Rand des riesigen Landefelds. Ihre Kommandanten hatten sich bereits in der Zentralverwaltung eingefunden, um ihren Bericht abzugeben. Kaif Chiriatha begrüßte sie, als sie sich am Vormittag gegenüberstanden, und nahm sich die Zeit, alle Aufzeichnungen und Kommentare gründlich anzusehen und anzuhören. Holos erfüllten den großen, abgedunkelten Konferenzraum und zeigten dreidimensional Bilder und Datenreihen.
    „Wo ist das gestohlene Schiff?" fragte sie zwischendurch, während die Kommandanten respektvoll schwiegen.
    „Noch im Hangar der TRAUWER, die es hierhergebracht hat", bekam sie zur Antwort.
    Kaif Chiriatha war ganz ruhig.
    „Und der Adlat?"
    Eine Galornin des Bodenpersonals sagte ihr, daß der Schiffsdieb sich in einer Zelle des Hafenkomplexes befinde und bewacht würde. Da die Galornen seit zweitausend Jahren keine Feinde von außen zu fürchten brauchten und in ihrem eigenen Volk keine Verbrechen mehr verübt wurden, gab es natürlich keine Zellen im Sinne von Gefängnissen mehr. Man hatte eine Zelle nehmen müssen, die zum Beispiel der Quarantäne von heimgekehrten Galornen, meist aber Adlaten diente, die auf Planeten Plantagoos zu tun gehabt hatten.
    Dementsprechend waren solche Zellen auch für die metabolischen Besonderheiten des Adlatenvolks eingerichtet.
    „Der Gefangene verlangte allerdings nach einem Strahlungsspektrum, wie es dem entspricht, das er von Galorn her gewohnt war."
    „Und?" fragte Kaif. „Ist das ein Problem?"
    „Nein", erhielt sie zur Antwort, „wir besitzen die entsprechenden Daten und können die Strahlung imitieren, die er dort vorfand."
    „Dann tut es!" befahl Kaif Chiriatha. „Was ist mit der Nahrungsaufnahme durch die Füße? Ist er damit zufrieden?"
    „Bis jetzt hat er sich noch nicht beklagt", sagte ihre Gesprächspartnerin, die unsichtbar blieb.
    „Dann beobachtet ihn und meldet mir, wenn er einen von uns zu sprechen wünscht. Soweit ich weiß, war das bisher noch nicht der Fall."
    „Nein", bestätigte die weibliche Stimme, während Kaif Chiriatha weiter die Berichte studierte. Sie antwortete nicht mehr.
    Vielleicht um nicht hören zu müssen, daß der Adlat nach Ce Rhioton verlangte ...
    „Er hat also keinen Widerstand geleistet", stellte Kaif nach einigen Minuten fest. „Ihr habt ihn verhaftet und das gestohlene Schiff, das er PEGOOM genannt hat, an Bord der TRAUWER genommen. Hat er während des Fluges zur Pentrischen Wolke irgend etwas gesagt?"
    „Nichts", erhielt sie zur Antwort. „Es wäre in den Berichten festgehalten."
    Kaif runzelte die Stirn und sah den Kommandanten der TRAUWER scharf an.
    „Es könnte vielleicht eine Kleinigkeit gewesen sein - etwas, dem ihr keine Bedeutung beigemessen habt ..."
    „Der Adlat hat kein Wort gesprochen, seitdem ihn uns seine Artgenossen auf Tasch-Term übergeben haben", kam es von einem ungewöhnlich kleinwüchsigen Galornen, dem Kommandanten der KRANKHAN.
    „Hattet ihr vielleicht das Gefühl, daß er das Schiff nicht allein gestohlen hat?" fragte sie weiter.
    Zögerst du schon wieder, Kaif? Wie lange willst du es noch hinausschieben, dem Adlaten gegenüberzutreten?
    „Daß er Komplizen hatte, die möglicherweise noch frei herumlaufen?"
    „Die Adlaten auf Tasch-Term waren ganz sicher", antwortete der TRAUWER-Kommandant. „Er hatte keine Helfer. Das geht

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