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1862 - Aufbruch der Herreach

Titel: 1862 - Aufbruch der Herreach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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finden, die bereit sind, das Nötige zu tun."
    Nun herrschte wiederum für einige Zeit verdutztes Schweigen.
    „Ich weiß nicht, ob das wirklich der richtige Weg ist ...", zögerte der Sprecher der Herrachischen Freiatmer immer noch.
    Caljono Yai wußte, wie er sich fühlte. Sein Weltbild war endgültig zusammengebrochen. Bei manchen Herreach dauerte das eben länger, aber letztendlich mußten sie sich alle den neuen Tatsachen stellen.
    „Aber es ist der einzige, der uns bleibt. Ich werde Homer G. Adams auf seinem Schiff GILGAMESCH anrufen und ihn bitten, uns ein Schiff zu schicken", kündigte sie an.
     
    6.
     
    Die erste Reise Presto Go löste die Versammlung auf mit der Bitte an alle, Freiwillige aufzurufen.
    Tarad Sul begleitete Caljono Yai unterdessen zu dem verwaisten Lager der Terraner mit den technischen Einrichtungen. Er wollte unbedingt wissen, wie die Mahnerin den Kontakt zu den Fremden aufnahm.
    „Du hast mich überrascht", gestand sie unterwegs. „Du hast schon sehr viel unternommen und dir eine Menge Gedanken gemacht. Weshalb hast du dich nie zuvor bemerkbar gemacht?"
    „Es gab keine richtige Gelegenheit", antwortete er. „Ich war zufrieden mit meinem Dasein als Bauer und mit den Gebeten erfüllt. Ich wußte, daß ich eine große Begabung hatte, aber ein Priester konnte ich nie werden.
    Den Ehrgeiz hatte ich auch nicht. Erst durch Presto Gos Ruf wurde ich aufgerüttelt und hatte den Wunsch, hierherzukommen. Nun, und hier ... hat sich dann alles sozusagen überschlagen. Anfangs begriff ich überhaupt nichts, aber das änderte sich schnell. Ich habe mir alles an Informationen besorgt, die ich finden konnte, und je mehr ich wußte, desto neugieriger bin ich geworden. Mittlerweile bin ich voller Erwartung."
    „Wenn nur der Anlaß ein besserer wäre", murmelte sie.
    Sie hatte ursprünglich nur vorgehabt, von Trokan zu einer großen Reise ins Wissen aufzubrechen und nicht ein ganzes Sonnensystem oder mehr zu retten.
    „Wir müssen es nehmen, wie es kommt, und das Beste daraus machen."
    „Natürlich." Das war immer noch die Art der Herreach. Doch. diesmal nahmen sie „das Beste daraus machen" absolut wörtlich: Sie sorgten von selbst dafür.
    „Ist es schwer, Kontakt mit Adams aufzunehmen?"
    „Nein, gar nicht. Die Terraner haben die Bedienung ihrer Technik sehr vereinfacht: Ihre Maschinen reagieren auf Anrede. Natürlich hilft das nur bei den wirklich sehr einfachen Vorgängen, für alles Weitere brauchst du eine Ausbildung. Die ich genausowenig habe. Aber uns genügt das."
    Tarad Sul betrachtete die verschiedenen Anlagen neugierig, aber nicht wirklich interessiert. Er kannte weder ihre Bezeichnung noch ihre Funktion, und es war keiner da, ihm dies zu erklären. Caljono Yai hätte einen Terraner um Hilfe bitten können, aber sie hielt es nicht für notwendig.
    Also stellte er sich neben sie, einen Schritt hinter ihr, um zu beobachten. Sein Nas-Organ schwoll auf doppelte Größe, als Caljono Yai einige verständliche Befehle aussprach und sich bald darauf ein Bild aufbaute, das sie als Holo bezeichnete.
    Das Bild zeigte einen Terraner; im Hintergrund konnte Tarad Sul eine künstliche Umgebung erkennen: die Zentrale eines Raumschiffes.
    „Ich grüße dich, Adams", eröffnete Caljono Yai das Gespräch.
    „Ich grüße dich ebenfalls", kam es klar und verständlich über rund sechs Milliarden Kilometer Entfernung per Funkverbindung zurück; für Tarad Sul wunderbarerweise aus dem Nichts. „Ich habe Vladdas Bericht erhalten. Mila und Nadja werden nun ein würdiges Begräbnis erhalten können. Vladda berichtete mir auch, daß das Flimmern keinen Einfluß auf euch hatte."
    „Das stimmt. Für uns hat sich nichts geändert. Deine Leute allerdings ..."
    „Ich weiß. Das ist überall so. Deswegen überlegen wir fieberhaft, was wir tun können, um das zweite Flimmern zu verhindern."
    „Immerhin konnte ich einmal kurz vor dem Erlöschen des Tors einen Menschen sehen. Ich bin sicher, daß es Atlan war und er noch lebt."
    „Atlan? Wirklich? Das ist wenigstens mal ein Grund zur Freude! Was ist mit Dao-Lin-H’ay und Myles Kantor?"
    „Die habe ich leider nicht gesehen. Auch in den letzten Tagen nicht."
    „Hast du wenigstens Atlan ein zweites Mal sehen können?"
    „Nein, und das ist auch der Grund meines Anrufs."
    Adams runzelte die Stirn, was Caljono Yai für Tarad Sul als besorgte Anspannung interpretierte. „Was ...?"
    „Es betrifft deine Überlegungen", fuhr sie schnell fort. „Wir haben

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