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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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den Weg zum Lager ein. Er konzentrierte seinen Geist auf den Späher.
    In einer knappen Gedankenbotschaft teilte er ihm mit, was geschehen war. Danach war jede Spur von Heiterkeit aus dem Geist des anderen gewichen. Daagson ließ ihn seine Befehle wissen: Wir werden den Jägern der Shiiper entgegen ziehen! Bleibt unbedingt an ihnen dran!
    Wenn wir erst ihre Bewaffneten auf den beiden Shiips erledigt haben, wird das Lager der Shiiper eine leichte Beute für uns!
    Über dem Kampfplatz stiegen noch immer Rauchschwaden von den Scheiterhaufen mit den Toten auf. Daagson sah, dass seine Anangu sich bereits zum Aufbruch sammelten. Etwas mehr als fünfzig Krieger waren ihm geblieben. Den Proviant und einen Teil der Waffen hatten sie auf die drei überlebenden Mammutwarane geladen. Auf einem der Tiere saß Blackdawn. An ihrer Brust glänzte das goldene Kreuz der Großen Marsha auf dem dunklen Lederharnisch.
    Daagson blickte zu ihr hinauf, versuchte ein Lächeln und nickte ihr zu. Blackdawns Miene blieb eisig. Sie wandte sich ab und sah woanders hin.
    Daagson rief seine Krieger zusammen und berichtete ihnen, was er von den Spähern erfahren hatte. Er wählte einige Wächter aus. »Ihr sorgt dafür, dass ein paar der toten Dornteufel auf die verbliebenen Warane geladen werden«, befahl er ihnen. »Nicht mehr lange, und wir werden auf die Jäger der Shiiper stoßen. Ich will ihnen eine kleine Überraschung bereiten.«
    ***
    Angewidert blickte Matthew Drax auf zwei kleine schwarze Männer, die neben dem Kadaver des Dingomutanten knieten.
    Mit wenigen flinken Handgriffen häuteten sie das Tier und nahmen es aus. Er hatte sich unter den dunkleren der beiden Schaftitanen gewagt. Die Wilden waren friedlich, sie rochen nur etwas streng.
    Die beiden Schlächter lachten, als sie mit blutverschmierten Händen die Eingeweide aus der Bauchhöhle des Dingomutanten zogen. Drahtige, sehnige, kleinwüchsige Menschen waren das. Ihr langes Haar war verfilzt und voller Quasten. Sie hatten knochige Gesichter, kräftige Hände und eine ausgeprägte Armmuskulatur. Vom Herumklettern im Schafsfell, schätzte Matt. Inzwischen war er nämlich sicher, dass diese Leute dort wohnten – im Schafsfell.
    Er blickte nach oben, wo sich etwa zehn Meter über ihm wie ein fremder Himmel der grau gelockte Bauch des gewaltigen Tieres wölbte. Ein paar Hände bewegten sich dort oben, ein paar Gesichter tauchten hier und da auf und verschwanden wieder im dichten Fell. Die nackten Jäger ließen geflochtene Körbe an Tauen aus Pflanzenfasern herunter.
    Zwei standen bei ihm und redeten auf ihn ein. Einer hatte graues Haar, einen langen grauen Bart und hieß Kuun. Der andere hatte sich mit Moon vorgestellt; sein Bart war flaumig und kurz und ihm fehlte das linke Auge. Wenigstens Namen hatten sie austauschen können, ansonsten verstand Drax sie nicht, und sie verstanden ihn nicht. Allerdings war ihre Mimik und Gestik so ausgeprägt, dass er das Wesentliche dennoch begriff: Sie waren Jäger, und gar nicht weit entfernt lag ihr Basislager mit noch einmal zehn Schaftitanen.
    Einer der Schlächter warf das Fell des Dingo in einen Korb. Der wurde sofort hochgezogen. Der andere Schlächter zog eine breite, abgewetzte Klinge aus der Erde und schlug dem Tier den Schädel ab. Drax wandte sich schaudernd um.
    Zweihundert Schritte entfernt, unter dem Widdertitanen, zerlegten ein paar Schafsmänner sein Malala; das zumindest, was von ihm noch übrig war.
    Matt deutete hinüber zu dem anderen Schlachtplatz und machte ein vorwurfsvolles Gesicht. »Das Tier ist unersetzbar! Ich verlange eine Entschädigung!« Die Mutlosigkeit nagte in ihm. Wie sollte er jetzt der Fährte der Riesenwarane folgen, wie zum Uluru gelangen?
    Er gestikulierte und schimpfte ein wenig herum, um Dampf abzulassen. Die beiden Schafsmänner machten Handbewegungen, die Matt als Beschwichtigungsgesten deutete. Sie schienen zu begreifen, was ihn bewegte. Der alte Kuun deutete nach oben zum Bauch des Schaftitanen. Ein Seil mit vielen Knoten wurde herabgelassen. Die Knoten waren teilweise kopfgroß, der Abstand zwischen ihnen betrug meistens nicht mehr als einen Meter.
    Der zweite Schafsmann machte sich an Matts Gurttasche zu schaffen. »Lass das, Moon!« Matt drückte seinen Arm weg. »Das geht dich nichts an!« Kuun deutete auf das Seil und lächelte freundlich. Matthew Drax verstand: die Entschädigung. Er durfte mit ihnen reisen. »Was für eine Ehre«, seufzte der Mann aus der Vergangenheit.
    Moon fummelte an

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