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188 - Der Rattenkönig

188 - Der Rattenkönig

Titel: 188 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Cosby sah. Das Grauen hatte dem Schreckensschädel eine lebende Krone aufgesetzt!
    Eine große, fette Ratte!
    Rat-Tar, der Ratten-Dämon, war erschienen, um Jaimie Cosby den Tod zu bringen!
    Da sie nicht schreien konnte, wollte sie erneut nach der Nachtschwester läuten, aber der furchtbare Anblick des langsam näher schwebenden Schädels lähmte sie.
    Sie konnte sich so gut wie gar nicht bewegen. Ihre ganze Energie mußte sie aufbieten, um die Hand wenigstens ein paar Zentimeter zu heben. Wie sollte sie dann den Klingelknopf erreichen?
    Ich muß! schrie es verzweifelt in ihr. Ich brauche Hilfe! Schwester Priscilla muß kommen und diese entsetzliche Erscheinung verjagen!
    Millimeter um Millimeter zitterte ihre Hand auf den Klingelknopf zu. Die Kraft würde nicht reichen! Rat-Tar hatte das Mädchen mit seinem zwingenden bösen Blick völlig unter Kontrolle.
    Fünf Zentimeter fehlten noch bis zum Klingelknopf. An und für sich eine lächerlich geringe Entfernung. Doch Rat-Tar erlaubte ihr nicht, sie zu überwinden.
    Sie strengte sich so sehr an, daß ihr der Schweiß ausbrach. Doch ihre Finger konnten sich gegen den unsichtbaren schwammweichen Widerstand nicht durchsetzen.
    Mit Schwester Priscillas Hilfe konnte sie nicht rechnen. Der Zufall hätte sie ausgerechnet jetzt eintreten lassen müssen, aber solche Zufälle gab es nicht.
    Schreien war Jaimie Cosbys letzte Hoffnung, doch der grausame Dämon lähmte ihre Stimmbänder, aus ihrem verzweifelt aufgerissenen Mund kam nicht mehr als ein kaum hörbares Krächzen.
    Hilfe! schrie sie im Geist. Warum hilft mir denn keiner? Wieso merkt niemand, was geschieht?
    Die panische Angst raubte Jaimie fast den Verstand. Als die Ratte auf dem Schädel nach vorn kroch und sich zum Sprung duckte, drehte das Mädchen vollends durch.
    Jaimie zappelte und strampelte mit den Beinen. Sie hoffte verzweifelt, daß ihre Bettnachbarin davon wach werden würde. Ihre Hand entfernte sich mehr und mehr vom Klingelknopf und fiel schließlich kraftlos auf das Laken.
    Die junge Patientin hatte den Eindruck, ans Bett gefesselt zu sein. Sie war diesem schwebenden Ungeheuer und seiner Ratte ausgeliefert.
    Jetzt stieß sich der Nager ab. Gestreckt wie in Zeitlupe, flog das Tier durch die Luft, genau auf Jaimie Cosbys weit aufgerissenen Mund hinzu und in diesen hinein!
    Die junge Patientin bekam keine Luft mehr. Ihr Körper bäumte sich auf. Ihre Finger krampften sich zu Fäusten zusammen, und Augenblicke später war es vorbei.
    Der Körper erschlaffte.
    Jaimie Cosby, die unbequeme Patientin, war tot.
    ***
    Cruv, der häßliche, aber ungemein sympathische Gnom von der Prä-Welt Cor, blickte sich gespannt um, hielt den Atem an und lauschte angestrengt. Er war Tucker Peckinpahs unscheinbarer Leibwächter und fühlte sich für dessen Sicherheit verantwortlich.
    Vorsichtig tastete er nach seinem schwarzen Ebenholzstock. Die Finger seiner kleinen Hand umschlossen den großen massiven Silberknauf. Wenn er diesen nach rechts drehte, schnellten unten drei magisch geladene Metallspitzen heraus, und der Stock verwandelte sich - gewissermaßen -im Handumdrehen - in einen Dreizack, mit dem Cruv hervorragend umzugehen verstand.
    Stich- oder Schlagwaffe - Cruv konnte es sich aussuchen, wie er den Stock verwenden wollte.
    Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür und öffnete sie lautlos. Die Stille, die in Peckinpahs großem Haus herrschte, kam dem Gnom trügerisch vor.
    Der kleine Mann witterte eine Gefahr, und er wollte den Industriellen zuerst warnen, bevor er sich auf die Suche begab. Irgend jemand, der hier nichts zu suchen hatte, befand sich im Haus.
    Cruv pirschte den Flur entlang, seine Sinne waren hellwach. Er erreichte Tucker Peckinpahs Zimmer, hatte die Erlaubnis, es jederzeit betreten zu dürfen, ohne anzuklopfen, falls er dies für nötig erachtete.
    Das Klopfen hätte ihn möglicherweise verraten, deshalb unterließ er es und öffnete mit jener Vorsicht, die die Situation gebot, die Tür.
    Zumeist funktionierte sein sechster Sinn zufriedenstellend. Er hatte schon so manche Gefahr rechtzeitig gewittert und zunichte gemacht, bevor sie für Tucker Peckinpah bedrohlich werden konnte.
    Nachdem er die Tür behutsam geschlossen hatte, tastete er sich durch die Dunkelheit. Der Industrielle hatte sich vor einer Stunde - hinter der vorgehaltenen Hand mehrmals gähnend - zurückgezogen. Cruv rechnete damit, daß sein Brötchengeber inzwischen tief schlief.
    Es war ihm unangenehm, Peckinpah wecken zu müssen, aber unter

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