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1886 - Nach der Apokalypse

Titel: 1886 - Nach der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch gekommen ..."
    „Wie sieht dein Sohn aus?" fragte Harro behutsam.
    „Wie ich, nur viel jünger ...", antwortete der Mann. Dann begann er hysterisch zu lachen. „Ist das nicht ein Witz? Man denkt, daß man alle Probleme irgendwie lösen kann, und nun suche ich immer noch nach meinem Sohn! Ich werde jetzt rausgehen und ..."
    „Gar nichts wirst du!" fuhr der Weißhaarige dazwischen.
    Dann verstummten alle schlagartig, denn sie hatten ein Geräusch von draußen gehört.
    „Der Dscherro ...", wisperte Mimi und spürte, wie ihr Herzschlag heftiger wurde.
    „Den haben wir gleich", zischte ein Mann, und bevor Harro reagieren konnte, waren alle aus dem Raum verschwunden.
     
    *
     
    „Seid ihr verrückt?" rief Harro. Er gab sich keine Mühe, leise zu sprechen, der Dscherro hatte sie ohnehin bereits entdeckt. „Das ist meine Sache, haltet euch gefälligst zurück!" Er packte Mimi bei den Schultern und schaute sie eindringlich an. „Du bleibst hier, verstanden? Warte, bis ich zurück bin, und versteck dich!"
    Mimi nickte gehorsam, aber natürlich dachte sie nicht im Traum daran. Sie würde sich nicht irgendwo hineinkauern, die Augen schließen und daran glauben, daß nicht da ist, was man nicht sehen kann. Sie vertraute Harro, aber sie mußte wissen, was geschah.
    ‘ Harro war kaum aus dem Raum, als sie behutsam hinterherschlich.
    Dann sah sie den Dscherro, er bog gerade um die Ecke in ihren Gang. Sie konnte sich noch unmöglich schnell verstecken. Sie blieb erstarrt stehen, als der Blick seiner grausamen, eiskalten Augen auf sie fiel.
    Wie seine Artgenossen auch war er nicht groß, gerade mal 1,50 Meter und damit kleiner als die Zwölfjährige. Aber seine Schultern waren 1,30 Meter breit, mit einem massigen Körper und einem fleischigen, abstoßenden Kopf mit einem Schweinerüssel als Nase, vier Reißzähnen in dem hervorladenden Unterkiefer und einem furchterregenden, gedrehten Horn auf der Stirn. Aus dem Fersenteil der Stulpenstiefel ragte die messerscharfe Kralle heraus.
    Er hängte den Bogantöter an einen Waffengürtel und zog seine Handschuhe aus. Langsam bewegte er die drei Finger uni den Daumen, um seine blitzenden Krallen zu demonstrieren.
    „Hallo, du Zwerg", kläffte er durch den erbeuteten Translator. „Für dich brauche ich keine Waffe.
    Komm her, na los!"
    Mimi hörte Harros erschrockenen Ruf aus dem verborgenen: „Mimi?", und dann brach der Tumult los.
    Von überall her stürmten die Männer auf den Gang und brüllten durcheinander. Mimi wurde von einem gepackt und mitgerissen, und sie sah gerade noch aus dem Augenwinkel, wie Harro von zwei anderen aus der Deckung herausgeschleift wurde.
    „Schnell!" schrie der Weißhaarige.
    Alle rannten den Gang entlang, bevor der Dscherro an seine Waffe kam und schießen konnte; Mimi wurde durch das heftige Schaukeln immer wieder die Sicht verdeckt, so daß sie nach kurzer Zeit völlig die Orientierung verlor. Es ging hinauf und hinab, um eine Menge Ecken und zwischen Ruinen hindurch, aber sie befanden sich immer noch in dem gleichen Gebäude.
    Hinter ihnen hörte sie das Zorngebrüll des Dscherro, der ihnen lärmend nachsetzte, aber sich in diesem Gewirr an Gängen und Ruinen offensichtlich schwertat.
    Schließlich ging es wieder in einen Raum hinein, und Mimi wurde achtlos abgesetzt. Hustend rieb sie sich Nase und Augen und wurde zischend ermahnt, keinen Mucks von sich zu geben. Sie sank ein wenig in sich zusammen, die Männer hatten sich um sie herum aufgebaut und wirkten beinahe genauso bedrohlich wie der Dscherro. Schüchtern stapfte sie in eine Ecke und kauerte sich dort hin.
    „Das wäre beinahe schiefgegangen", sagte der Weißhaarige halblaut.
    Harro stand vor ihm. „Wo sind wir hier?" fragte er.
    Mimi wunderte sich, daß er diese Verrückten nicht mit Vorwürfen überschüttete.
    „In der zweiten Zentralebene, ungefähr über dem ersten Büro, indem wir uns vorhin getroffen haben", antwortete der Anführer der Gruppe. „Nichts für ungut, aber du hättest uns beinahe alles vermasselt und die Kleine sowieso." Ohne Harros Einwand abzuwarten, nickte er dem Hageren zu. „Los, mach dich an die Arbeit, Mossig. Wir haben nur ein paar Minuten."
    „Worum ..."
    „Das will ich dir ja gerade sagen. In diesem Verwaltungsbüro hier befindet sich die Hauptanschlußzentrale. Mossig ist Hypertechniker, und wie es so manche Wunder gibt, hat er am Anfang ein bißchen mit den Konsolen hier oben herumgespielt und Erfolg damit gehabt. Es ist das meiste kaputt,

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